SGS Archiv 2007/08

07.04.10

Ein Tor entscheidet über Aufstieg
von Heinz Böttger

Quelle: www.mz-web.de

Merseburg/MZ. Spannender hätte es am Ende der abgelaufenen Saison in der Handball-Bezirksliga der Männer nicht sein können. Die Entscheidungen um die Meisterschaft und den Abstieg waren Millimetersache. Zwischen den beiden erstplatzierten Teams, der SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz und dem Weißenfelser HV, sowie zwischen dem VfB Bad Lauchstädt und dem TSV Leuna um den zweiten Absteiger zählte jeweils bei Punktgleichheit der direkte Vergleich.
An der Spitze sah es lange Zeit nicht so aus, als dass der letztjährige Verbandsliga-Absteiger den Wiederaufstieg schaffen sollte. TuS Dieskau und Fichte Erdeborn mischten um den Staffelsieg mit. Zum Schluss lief aber alles auf das Duell zwischen der SG und dem WHV hinaus. Letztlich entschieden bei Punktgleichheit beider Teams die Spiele im direkten Vergleich. Erwähnenswert auf alle Fälle eine Zuschauerzahl im Spiel der Rückrunde zwischen beiden Mannschaften, von der manche Zweitbundesligisten träumen. Nahezu 1 000 Besucher wollten das Nachbarschaftsduell in der Weißenfelser Stadthalle sehen. Auch die Entscheidung um den zweiten Absteiger war ungewöhnlich. Letztlich entschied bei gleicher Punktzahl ein Treffer im direkten Vergleich zugunsten des VfB Bad Lauchstädt und gegen den TSV Leuna.
Obwohl mit vier Vertretungen der Altkreis Merseburg-Querfurt in die Saison gestartet war, hatte man mit der Entscheidung an der Tabellenspitze nicht zu tun. Lediglich der SV Geiseltal Mücheln als Tabellensechster hatte über die gesamte Zeit keine Abstiegssorgen. Trainer Peter Storch, der die Truppe vor der Saison übernommen hatte, war sicher mit seinem Einstand auf der Bank zufrieden.
"Letztlich haben wir unsere Zielstellung (Platz 5-7) erreicht, aber unsere schwachen Angriffsleistungen haben uns ausgebremst", resümiert Querfurts Coach Mathias Pretzsch. Zwar kam man nicht in direkte Abstiegsgefahr, aber zwischendurch geriet die Zielstellung schon mal in Gefahr. Der HSG-Trainer kann seinen Torhüter Patrick Albrecht, der die erste Saison als Nummer eins bestritt, eine gute Serie bestätigen. "Auch Robert Schug (aus A-Jugend) hat eine gute Entwicklung genommen",bestätigte der Trainer. Überhaupt stellte die TSG die drittbeste Deckung der Liga, aber der Angriff....
Von Beginn an hatte der VfB Bad Lauchstädt Probleme. Viele verletzungsbedingte Ausfälle von Leistungsträgern (Zietemann, Hesse) störten den Rhythmus . "Dadurch waren wir ständig im Abstiegskampf verwickelt", bestätigte Übungsleiter Klaus-Jürgen Schönburg. Der Abgang von N. Schindler zu Friesen Frankleben und die Trennung von Döring trugen ebenfalls zum Substanzverlust bei. "Aber wir haben bis zum Schluss verbissen gekämpft, uns nie aufgegeben", fügt Schönburg, der selbst in einer Vielzahl von Spielen mit auflief, an. Um nicht wieder solch eine Zittersaison zu erleben, soll beim VfB talentierter Nachwuchs in die Erste aufrücken.
Unglücklicher konnte für den TSV Leuna das Saisonende nicht verlaufen. Ein Tor entschied gegen den Aufsteiger, der nun wieder in der Bezirksklasse spielt. "Der Abstieg war vermeidbar, auch weil einige Schiedsrichterentscheidungen recht unglücklich gegen uns zu Buche schlugen", sah es TSV-Abteilungsleiter Uwe Baier. Aber ein zusätzlicher Punkt, der die Millimeterentscheidung hätte hinfällig werden lassen, war sicher im Verlauf der Saison drin. So war in Mücheln ein remis möglich. Die Leunaer wollen nun erneut angreifen, haben sich in der Bezirksklasse Platz eins bis drei vorgenommen. Dabei hofft man auch auf Martin Drygalla (20), der eine seht gute Entwicklung genommen hat.
Wie in den letzten zwei Jahren kommt der Torjäger der Bezirksliga Süd aus dem Geiseltal. Der Müchelner Uwe Mückenheim erzielte diesmal 226 Treffer, lag damit 15 Tore vor dem Weißenfelser Dober. Auch der Leunaer Routinier Frank Jacob war mit 178 Toren immerhin noch Vierter in der Torjägerliste. Erfreulich auch, dass die Zahl der Disqualifikationen von 95 (eine Saison zuvor) auf 85 gesunken ist.


                                   


Gladiators gewinnen neue Sympathien

SC Magdeburg gewinnt in Spergau 40:28 (20:14) - Spiel kein Besuchermagnet
Quelle: Neuer Landbote vom 02. Juni 2008
Von Heinz Böttger

Spergau/MZ. Die Handball-Männer der SG Spergau haben eine erfolgreiche Saison hinter sich, wurden sie doch Meister der Verbandsliga und schafften dadurch den Aufstieg in die Oberliga. "Zum Abschluss der Serie wollten wir unserer Mannschaft und den Fans noch einmal einen Handball-Leckerbissen bieten. Deshalb das Gastspiel der Gladiators aus Magdeburg", so SG-Vorsitzender Dieter Becherer vor dem Anpfiff. Handballerisch wurde es für alle, die am Sonntag in der Jahrhunderthalle dabei waren, ein Erlebnis, wenngleich aus vielerlei Gründen die Resonanz deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Lediglich 200 Handballfreunde sahen den 40:28-Sieg des Magdeburger Bundesliga-Achten, der die Nationalspieler Theuerkauf und Sprenger nicht im Aufgebot hatte.
Den Torreigen der freundschaftlichen Begegnung eröffnete Hohenberg gleich in der ersten Minute zum 0:1. Doch die Gastgeber, die entsprechend ihrer Möglichkeiten munter mitspielten, erstarrten keineswegs in Ehrfurcht. So erzielte Rohde den ersten Treffer der Spergauer zum 1:1. Zwar legten die Gäste immer einige Tore vor, kontrollierten jederzeit das Geschehen, aber de Oberliga-Aufsteiger verkaufte sich gut. Den ersten Siebenmeter in der Partie gab es in der zehnten Minute für Spergau. Grundmann, in der abgelaufenen Verbandsliga-Saison vom Punkt die Zuverlässigkeit in Person, ließ sich zu einem "Zauberwurf" hinreißen, doch der Ball verfehlte den Kasten. Erstaunlich, dass die Gastgeber auch über die Kreismitte zu Toren kamen (Gruhn). Nicht alle "Kunststücke" der Magdeburger klappten, aber einiges rief bei den Fans doch besondere Anerkennung hervor. Eine Augenweide Heinevetters Pässe bei schnellen Konterangriffen. Platzierte Abwürfe sind auch ein Markenzeichen von Spergaus Keeper Haake. Als er in der 21. Minute Heinevetter zu weit vor dem Kasten sah, versuchte er es mit einem direkten Wurf. Der Magdeburger war aber mit schneller Rückwärtsbewegung noch am Ball. Ein Unterschied zur Verbandsliga, ob der Klasse des SCM-Torwarts nicht verwunderlich.
Die Spergauer suchten immer wieder im Angriff ihre Chancen. Besonders Aboczki, Hesse und Herfurth zeichneten sich hier aus. Interessant auch, dass Rojewski mit dem ersten Strafwurf für den SCM an Haake scheiterte (25.). Sehenswert der letzte Treffer der Gäste vor der Pause, den Wiegert per Kempa-Trick erzielte. Das muntere Auf und Ab hielt auch in der zweiten Halbzeit an. Besonderen Beifall heimste der in der 46. Minute eingewechselte zweite Spergauer Keeper Petrahn ein. Kaum im Kasten parierte er vier Würfe der Gladiators in Folge. Erst Wiegert machte dem Treiben im fünften Anlauf ein Ende.
Bis zum Abpfiff blieb die Begegnung sehenswert, wobei Grafenhorst zehn Sekunden vor Schluss die von den Magdeburgern anvisierte Trefferzahl 40 perfekt machte. "Ein gelungener Saisonabschlusss. Jetzt können wir in eine Urlaubspause eintreten", sah sich Spergaus Trainer Jens Münchhausen bestätigt. Zufrieden war auch Magdeburgs Mannschaftsleiter Reinhard Schütte. "Ich glaube schon, dass wir mit unserem Auftritt hier in Spergau neue Sympathien gewonnen haben", meinte er. Der herzliche Beifall der Fans war sicher mehr als nur pure Höflichkeit.
Spergau mit: Haake, Petrahn; Hesse (5), Herfurth (6), Lorenz, Grundmann (1), Appel (2), Rohde (1), Lindner (1), Gruhn (3), Aboczki (4), Koblenz (3), Voigt (2)
Magdeburg: Heinevetter, Hübe; Wiegert (9), Rindert (8), Rojewski, van Olphen (3), Grafenhorst (6), Jungwirth (8), Tönnesen, Hohenberg (6)


                                   


Friesen schaffen über Hintertür Oberliga-Aufstieg

SV Friesen Frankleben - HC Einheit Halle II    33:27  &
HC Einheit II - SV Friesen    26:25  (10:13)

Quelle: Quelle: Neuer Landbote vom 02. Juni 2008

Halle-Neustadt/MZ/tp. Der SV Friesen Frankleben hat dank seiner kämpferischen Überlegenheit die letzte Relegationsrunde überstanden und spielt nach 14 Jahren Abstinenz wieder in der Handball-Oberliga Sachsen-Anhalts. Mit einem Sechs-Tore-Tore Polster im Rücken fuhren die Plaul-Schützlinge nach Halle-Neustadt, konnten diesen mit einer disziplinierten Spielweise verteidigen und feierten den größten Erfolg seit Jahren.
Kämpferisch entschlossen gingen alle Friesen an diesem Wochenende zu Werke. Aus einer sicheren Deckung mit einem guten Torhüter Enrico Klose starteten sie am Samstag furios in die Partie und führten schnell 4:1. Die torgefährlichen Aufbauspieler Jan Schindler und Thomas Wasner beschäftigten intensiv die Gästeabwehr und schafften so Lücken für die Kreisspieler. Aufgrund mehrerer ausgelassener Torchancen ließ man dem Gast immer im Spiel und machte sich das Leben unnötig schwer. Als nach 20 Minuten beim Stand von 11:9 der Gästetorwart disqualifiziert und ein Feldspieler ins Tor musste, hofften die zahlreichen Fans in der fast ausverkauften Sporthalle auf einen klaren Sieg ihrer Mannschaft. Doch daraus wurde vorerst nichts. Die sehr junge, aber trotzdem spielstarke Mannschaft aus Halle, versuchte alles, um die leichte Nervosität der Hausherren zu nutzen. Vor allem den flinken Meyer bekamen die Friesen an beiden Tagen nicht in den Griff. Nach der dritten Zwei-Minutenstrafe für den überragenden Abwehrorganisator Kai Gora (32.) fehlte einige Minuten die Ordnung in der Defensive. So gingen die Gäste wieder mit 21:20 in Führung (44.). Eine Auszeit und die Einwechslung von Christian Barnickel für Steffen Holzapfel sollte spielentscheidend sein. Von nun an spielten sich die Friesen in einen Rausch. Ob der Sechs-Tore-Vorsprung reicht, entschied sich am folgenden Tag in Halle.
Diese Partie sollte ebenfalls sehr kampfbetont und emotionsgeladen werden. Die mitgereisten Franklebener Fans hatten die Sporthalle am Bildungszentrum fest im Griff. So begann das Spiel auch vielversprechend mit einem 4:1 der Friesen (6.). Trainer Plaul bot mit Torhüter André Küster an diesem Tag einen für den Gegner unbekannten Spieler auf, der sich mit mehreren tollen Paraden und drei gehaltenen Siebenmetern sehr gut präsentierte. Die Abwehr stand wieder sicher. Einheit erzielte in der ersten Halbzeit die Hälfte der Tore durch Tempo-Gegenstöße. Ab der 17. Minute (6:6) mussten die Friesen ohne Neuzugang Norman Schindler (Bad Lauchstädt) auskommen, der nach einer Unsportlichkeit disqualifiziert wurde. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, da beide Teams mit einer hohen Fehlerquote aufwarteten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit verschafften sich die Friesen etwas Luft (8:12, 28.). Aber auch nach der Pause sah man auf beiden Seiten mehr Kampf als spielerische Klasse. Mit fortschreitender Spieldauer schlichen sich bei den Franklebenern kleine Konzentrationsschwächen ein. Nach dem 23:21 (53.) mussten alle Friesen nochmal zittern. Doch mit großem Kampfgeist sicherten sie sich den Aufstieg.
Frankleben spielte im Hinspiel mit: Küster, Klose, Schmidt, Wasner (6), Gora, Schubert, N. Schindler (7), J. Schindler (8), Benne, Berg (5), Barnickel (2), Graßmeyer (2), Holzapfel (3)
Frankleben im Rückspiel mit: Küster, Klose, Schmidt, Wasner (5), Gora, Schubert (1), N. Schindler (2), J. Schindler (6), Benne, Berg (2), Barnickel (3), Graßmeyer (2), Holzapfel (4)


                                        


Handball-Verband Sachsen-Anhalt

"Offene Baustellen" in der Spielplanung
Quelle: Volksstimme Bördekreis vom 29. Mai 2008
Von Peter Ermisch

Landkreis Börde. Die Spielplaner des Handball-Verbandes Sachsen-Anhalt (HVSA) raufen sich derzeit die Haare. Die Spielplanung für die neue Saison verzögert sich. Grund : Wie fast in jedem Jahr ziehen sich Entscheidungen zum Auf- und Abstieg in der Regional-, Ober- und Verbandsliga lange hin.
Vorsorglich wurden vom HVSA schon Relegations- und Entscheidungsspiele für die Verbands- und Oberliga angesetzt und teilweise schon durchgeführt. Für die SG Seehausen, den Zweiten der Verbandsliga Nord, erfüllte sich der Traum des Aufstiegs in die Oberliga nicht. Die Ostaltmärker hatten in den zwei Relegationsspielen gegen den Zweiten der Verbandsliga Süd, SV Friesen Frankleben, nicht das bessere Ende für sich. Nach dem 29 : 26-Hinspielsieg unterlagen die Seehäuser in Frankleben 26 : 33. Der Aufstieg in die Oberliga war das für Frankleben allerdings noch nicht. Gegen den 13. der Oberliga, den HC Halle II, muss Frankleben am 31. Mai und 1. Juni noch Entscheidungsspiele bestreiten. Auch danach ist nicht 100-prozentig klar, ob das für den Sieger die Oberligazugehörigkeit bedeutet. Wie bekannt und zu hören war, gibt es noch zwei " Baustellen " in der Handball-Szene, die dem HVSA Kummer bereiten. So gibt es derzeit ein schwebendes Verfahren zur Erteilung der Lizenz für die 2. Bundesliga für den Dessau-Roßlauer HV Landkreis Börde.
Würde die Mannschaft keine Lizenz erhalten, so müsste sie in die Oberliga Sachsen-Anhalt absteigen. Das hätte zur Folge, dass die zweite Mannschaft des Dessau-Roßlauer HV in die Verbandsliga Süd absteigen müsste.
Wie gemunkelt wird, hat auch der TSV Bremervörde, Staffelsieger der Regionalliga und Aufsteiger in die 2. Liga, Probleme mit dem Lizenzerhalt. Beide Fälle stehen zur Entscheidung mit zwangsläufig allerlei Optionen an. So könnte beispielsweise sogar daraus noch die HSG Wolfen aus der Regionalliga in die Oberliga Sachsen-Anhalt absteigen. Die Folge wäre, dass der HC Halle II in die Verbandsliga Süd muss, womit die Entscheidungsspiele zwischen Halle II und Frankleben um den Oberligaverbleib zur Makulatur würden. Fahrkosten für solch zusätzliche Spiele, so ist von Kritikern zu hören, müssten eigentlich vom Verursacher solch unklarer Auf- und Abstiegsregeln beglichen werden und nicht von den sie ausbadenden Vereinen.
"Ich hoffe auf baldige Klärung der offenen Fragen, damit die Spielplanung konkret beginnen kann. Ob das vor dem 21. Juni noch passiert, ist nicht sicher", zeigt sich HVSA-Spielplaner Peter Winkler unzufrieden und skeptisch. Es bleibt also spannend im Bereich des HVSA, was in den nächsten Tagen sicher noch für reichlich Gesprächs- und Schreibstoff sorgen wird.
Im sicheren Hafen der Verbandsliga Nord dürfte jedoch der SV Oebisfelde II sein, der nach dem 32 : 32 das Rückspiel um den Verbandsligaverbleib gegen den SV Queis mit 34 : 30 für sich entschied. Hoffentlich hat diese Aussage am Ende noch Bestand.

Anmerkung von Holger:
Ich habe die Friesen in Frankleben auf diesen Artikel hingewiesen. Ihnen war er bekannt, haben jedoch die verbindliche Zusage vom HVSA für den Aufstieg in die Oberliga. Herzlichen Glückwunsch!

 

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