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Ein Tor entscheidet über Aufstieg
von Heinz Böttger
Quelle: www.mz-web.de
Merseburg/MZ. Spannender hätte es am Ende der
abgelaufenen Saison in der Handball-Bezirksliga der Männer nicht sein können.
Die Entscheidungen um die Meisterschaft und den Abstieg waren Millimetersache.
Zwischen den beiden erstplatzierten Teams, der SG Saaletal
Reichardtswerben-Prittitz und dem Weißenfelser HV, sowie zwischen dem VfB Bad
Lauchstädt und dem TSV Leuna um den zweiten Absteiger zählte jeweils bei
Punktgleichheit der direkte Vergleich.
An der Spitze sah es lange Zeit nicht so aus, als dass der letztjährige
Verbandsliga-Absteiger den Wiederaufstieg schaffen sollte. TuS Dieskau und
Fichte Erdeborn mischten um den Staffelsieg mit. Zum Schluss lief aber alles auf
das Duell zwischen der SG und dem WHV hinaus. Letztlich entschieden bei
Punktgleichheit beider Teams die Spiele im direkten Vergleich. Erwähnenswert auf
alle Fälle eine Zuschauerzahl im Spiel der Rückrunde zwischen beiden
Mannschaften, von der manche Zweitbundesligisten träumen. Nahezu 1 000 Besucher
wollten das Nachbarschaftsduell in der Weißenfelser Stadthalle sehen. Auch die
Entscheidung um den zweiten Absteiger war ungewöhnlich. Letztlich entschied bei
gleicher Punktzahl ein Treffer im direkten Vergleich zugunsten des VfB Bad
Lauchstädt und gegen den TSV Leuna.
Obwohl mit vier Vertretungen der Altkreis Merseburg-Querfurt in die Saison
gestartet war, hatte man mit der Entscheidung an der Tabellenspitze nicht zu
tun. Lediglich der SV Geiseltal Mücheln als Tabellensechster hatte über die
gesamte Zeit keine Abstiegssorgen. Trainer Peter Storch, der die Truppe vor der
Saison übernommen hatte, war sicher mit seinem Einstand auf der Bank zufrieden.
"Letztlich haben wir unsere Zielstellung (Platz 5-7) erreicht, aber unsere
schwachen Angriffsleistungen haben uns ausgebremst", resümiert Querfurts Coach
Mathias Pretzsch. Zwar kam man nicht in direkte Abstiegsgefahr, aber
zwischendurch geriet die Zielstellung schon mal in Gefahr. Der HSG-Trainer kann
seinen Torhüter Patrick Albrecht, der die erste Saison als Nummer eins bestritt,
eine gute Serie bestätigen. "Auch Robert Schug (aus A-Jugend) hat eine gute
Entwicklung genommen",bestätigte der Trainer. Überhaupt stellte die TSG die
drittbeste Deckung der Liga, aber der Angriff....
Von Beginn an hatte der VfB Bad Lauchstädt Probleme. Viele verletzungsbedingte
Ausfälle von Leistungsträgern (Zietemann, Hesse) störten den Rhythmus . "Dadurch
waren wir ständig im Abstiegskampf verwickelt", bestätigte Übungsleiter
Klaus-Jürgen Schönburg. Der Abgang von N. Schindler zu Friesen Frankleben und
die Trennung von Döring trugen ebenfalls zum Substanzverlust bei. "Aber wir
haben bis zum Schluss verbissen gekämpft, uns nie aufgegeben", fügt Schönburg,
der selbst in einer Vielzahl von Spielen mit auflief, an. Um nicht wieder solch
eine Zittersaison zu erleben, soll beim VfB talentierter Nachwuchs in die Erste
aufrücken.
Unglücklicher konnte für den TSV Leuna das Saisonende nicht verlaufen. Ein Tor
entschied gegen den Aufsteiger, der nun wieder in der Bezirksklasse spielt. "Der
Abstieg war vermeidbar, auch weil einige Schiedsrichterentscheidungen recht
unglücklich gegen uns zu Buche schlugen", sah es TSV-Abteilungsleiter Uwe Baier.
Aber ein zusätzlicher Punkt, der die Millimeterentscheidung hätte hinfällig
werden lassen, war sicher im Verlauf der Saison drin. So war in Mücheln ein
remis möglich. Die Leunaer wollen nun erneut angreifen, haben sich in der
Bezirksklasse Platz eins bis drei vorgenommen. Dabei hofft man auch auf Martin
Drygalla (20), der eine seht gute Entwicklung genommen hat.
Wie in den letzten zwei Jahren kommt der Torjäger der Bezirksliga Süd aus dem
Geiseltal. Der Müchelner Uwe Mückenheim erzielte diesmal 226 Treffer, lag damit
15 Tore vor dem Weißenfelser Dober. Auch der Leunaer Routinier Frank Jacob war
mit 178 Toren immerhin noch Vierter in der Torjägerliste. Erfreulich auch, dass
die Zahl der Disqualifikationen von 95 (eine Saison zuvor) auf 85 gesunken ist.
Gladiators gewinnen neue Sympathien
SC Magdeburg gewinnt in Spergau 40:28 (20:14) - Spiel kein Besuchermagnet
Quelle: Neuer Landbote vom 02. Juni 2008
Von Heinz Böttger
Spergau/MZ. Die Handball-Männer der SG Spergau
haben eine erfolgreiche Saison hinter sich, wurden sie doch Meister der
Verbandsliga und schafften dadurch den Aufstieg in die Oberliga. "Zum Abschluss
der Serie wollten wir unserer Mannschaft und den Fans noch einmal einen
Handball-Leckerbissen bieten. Deshalb das Gastspiel der Gladiators aus
Magdeburg", so SG-Vorsitzender Dieter Becherer vor dem Anpfiff. Handballerisch
wurde es für alle, die am Sonntag in der Jahrhunderthalle dabei waren, ein
Erlebnis, wenngleich aus vielerlei Gründen die Resonanz deutlich hinter den
Erwartungen zurückblieb. Lediglich 200 Handballfreunde sahen den 40:28-Sieg des
Magdeburger Bundesliga-Achten, der die Nationalspieler Theuerkauf und Sprenger
nicht im Aufgebot hatte.
Den Torreigen der freundschaftlichen Begegnung eröffnete Hohenberg gleich in der
ersten Minute zum 0:1. Doch die Gastgeber, die entsprechend ihrer Möglichkeiten
munter mitspielten, erstarrten keineswegs in Ehrfurcht. So erzielte Rohde den
ersten Treffer der Spergauer zum 1:1. Zwar legten die Gäste immer einige Tore
vor, kontrollierten jederzeit das Geschehen, aber de Oberliga-Aufsteiger
verkaufte sich gut. Den ersten Siebenmeter in der Partie gab es in der zehnten
Minute für Spergau. Grundmann, in der abgelaufenen Verbandsliga-Saison vom Punkt
die Zuverlässigkeit in Person, ließ sich zu einem "Zauberwurf" hinreißen, doch
der Ball verfehlte den Kasten. Erstaunlich, dass die Gastgeber auch über die
Kreismitte zu Toren kamen (Gruhn). Nicht alle "Kunststücke" der Magdeburger
klappten, aber einiges rief bei den Fans doch besondere Anerkennung hervor. Eine
Augenweide Heinevetters Pässe bei schnellen Konterangriffen. Platzierte Abwürfe
sind auch ein Markenzeichen von Spergaus Keeper Haake. Als er in der 21. Minute
Heinevetter zu weit vor dem Kasten sah, versuchte er es mit einem direkten Wurf.
Der Magdeburger war aber mit schneller Rückwärtsbewegung noch am Ball. Ein
Unterschied zur Verbandsliga, ob der Klasse des SCM-Torwarts nicht
verwunderlich.
Die Spergauer suchten immer wieder im Angriff ihre Chancen. Besonders Aboczki,
Hesse und Herfurth zeichneten sich hier aus. Interessant auch, dass Rojewski mit
dem ersten Strafwurf für den SCM an Haake scheiterte (25.). Sehenswert der
letzte Treffer der Gäste vor der Pause, den Wiegert per Kempa-Trick erzielte.
Das muntere Auf und Ab hielt auch in der zweiten Halbzeit an. Besonderen Beifall
heimste der in der 46. Minute eingewechselte zweite Spergauer Keeper Petrahn
ein. Kaum im Kasten parierte er vier Würfe der Gladiators in Folge. Erst Wiegert
machte dem Treiben im fünften Anlauf ein Ende.
Bis zum Abpfiff blieb die Begegnung sehenswert, wobei Grafenhorst zehn Sekunden
vor Schluss die von den Magdeburgern anvisierte Trefferzahl 40 perfekt machte.
"Ein gelungener Saisonabschlusss. Jetzt können wir in eine Urlaubspause
eintreten", sah sich Spergaus Trainer Jens Münchhausen bestätigt. Zufrieden war
auch Magdeburgs Mannschaftsleiter Reinhard Schütte. "Ich glaube schon, dass wir
mit unserem Auftritt hier in Spergau neue Sympathien gewonnen haben", meinte er.
Der herzliche Beifall der Fans war sicher mehr als nur pure Höflichkeit.
Spergau mit: Haake, Petrahn; Hesse (5), Herfurth (6), Lorenz, Grundmann
(1), Appel (2), Rohde (1), Lindner (1), Gruhn (3), Aboczki (4), Koblenz (3),
Voigt (2)
Magdeburg: Heinevetter, Hübe; Wiegert (9), Rindert (8), Rojewski, van
Olphen (3), Grafenhorst (6), Jungwirth (8), Tönnesen, Hohenberg (6)
Friesen schaffen über Hintertür Oberliga-Aufstieg
SV Friesen Frankleben - HC Einheit Halle II 33:27
&
HC Einheit II - SV Friesen 26:25 (10:13)
Quelle: Quelle: Neuer Landbote vom 02. Juni 2008
Halle-Neustadt/MZ/tp. Der SV Friesen Frankleben hat
dank seiner kämpferischen Überlegenheit die letzte Relegationsrunde überstanden
und spielt nach 14 Jahren Abstinenz wieder in der Handball-Oberliga
Sachsen-Anhalts. Mit einem Sechs-Tore-Tore Polster im Rücken fuhren die
Plaul-Schützlinge nach Halle-Neustadt, konnten diesen mit einer disziplinierten
Spielweise verteidigen und feierten den größten Erfolg seit Jahren.
Kämpferisch entschlossen gingen alle Friesen an diesem Wochenende zu Werke. Aus
einer sicheren Deckung mit einem guten Torhüter Enrico Klose starteten sie am
Samstag furios in die Partie und führten schnell 4:1. Die torgefährlichen
Aufbauspieler Jan Schindler und Thomas Wasner beschäftigten intensiv die
Gästeabwehr und schafften so Lücken für die Kreisspieler. Aufgrund mehrerer
ausgelassener Torchancen ließ man dem Gast immer im Spiel und machte sich das
Leben unnötig schwer. Als nach 20 Minuten beim Stand von 11:9 der Gästetorwart
disqualifiziert und ein Feldspieler ins Tor musste, hofften die zahlreichen Fans
in der fast ausverkauften Sporthalle auf einen klaren Sieg ihrer Mannschaft.
Doch daraus wurde vorerst nichts. Die sehr junge, aber trotzdem spielstarke
Mannschaft aus Halle, versuchte alles, um die leichte Nervosität der Hausherren
zu nutzen. Vor allem den flinken Meyer bekamen die Friesen an beiden Tagen nicht
in den Griff. Nach der dritten Zwei-Minutenstrafe für den überragenden
Abwehrorganisator Kai Gora (32.) fehlte einige Minuten die Ordnung in der
Defensive. So gingen die Gäste wieder mit 21:20 in Führung (44.). Eine Auszeit
und die Einwechslung von Christian Barnickel für Steffen Holzapfel sollte
spielentscheidend sein. Von nun an spielten sich die Friesen in einen Rausch. Ob
der Sechs-Tore-Vorsprung reicht, entschied sich am folgenden Tag in Halle.
Diese Partie sollte ebenfalls sehr kampfbetont und emotionsgeladen werden. Die
mitgereisten Franklebener Fans hatten die Sporthalle am Bildungszentrum fest im
Griff. So begann das Spiel auch vielversprechend mit einem 4:1 der Friesen (6.).
Trainer Plaul bot mit Torhüter André Küster an diesem Tag einen für den Gegner
unbekannten Spieler auf, der sich mit mehreren tollen Paraden und drei
gehaltenen Siebenmetern sehr gut präsentierte. Die Abwehr stand wieder sicher.
Einheit erzielte in der ersten Halbzeit die Hälfte der Tore durch
Tempo-Gegenstöße. Ab der 17. Minute (6:6) mussten die Friesen ohne Neuzugang
Norman Schindler (Bad Lauchstädt) auskommen, der nach einer Unsportlichkeit
disqualifiziert wurde. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, da beide Teams mit
einer hohen Fehlerquote aufwarteten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit
verschafften sich die Friesen etwas Luft (8:12, 28.). Aber auch nach der Pause
sah man auf beiden Seiten mehr Kampf als spielerische Klasse. Mit
fortschreitender Spieldauer schlichen sich bei den Franklebenern kleine
Konzentrationsschwächen ein. Nach dem 23:21 (53.) mussten alle Friesen nochmal
zittern. Doch mit großem Kampfgeist sicherten sie sich den Aufstieg.
Frankleben spielte im Hinspiel mit: Küster, Klose, Schmidt, Wasner (6),
Gora, Schubert, N. Schindler (7), J. Schindler (8), Benne, Berg (5), Barnickel
(2), Graßmeyer (2), Holzapfel (3)
Frankleben im Rückspiel mit: Küster, Klose, Schmidt, Wasner (5), Gora,
Schubert (1), N. Schindler (2), J. Schindler (6), Benne, Berg (2), Barnickel
(3), Graßmeyer (2), Holzapfel (4)
Handball-Verband Sachsen-Anhalt
"Offene Baustellen" in der Spielplanung
Quelle: Volksstimme Bördekreis vom 29. Mai 2008
Von Peter Ermisch
Landkreis Börde. Die Spielplaner des
Handball-Verbandes Sachsen-Anhalt (HVSA) raufen sich derzeit die Haare. Die
Spielplanung für die neue Saison verzögert sich. Grund : Wie fast in jedem Jahr
ziehen sich Entscheidungen zum Auf- und Abstieg in der Regional-, Ober- und
Verbandsliga lange hin.
Vorsorglich wurden vom HVSA schon Relegations- und Entscheidungsspiele für die
Verbands- und Oberliga angesetzt und teilweise schon durchgeführt. Für die SG
Seehausen, den Zweiten der Verbandsliga Nord, erfüllte sich der Traum des
Aufstiegs in die Oberliga nicht. Die Ostaltmärker hatten in den zwei
Relegationsspielen gegen den Zweiten der Verbandsliga Süd, SV Friesen
Frankleben, nicht das bessere Ende für sich. Nach dem 29 : 26-Hinspielsieg
unterlagen die Seehäuser in Frankleben 26 : 33. Der Aufstieg in die Oberliga war
das für Frankleben allerdings noch nicht. Gegen den 13. der Oberliga, den HC
Halle II, muss Frankleben am 31. Mai und 1. Juni noch Entscheidungsspiele
bestreiten. Auch danach ist nicht 100-prozentig klar, ob das für den Sieger die
Oberligazugehörigkeit bedeutet. Wie bekannt und zu hören war, gibt es noch zwei
" Baustellen " in der Handball-Szene, die dem HVSA Kummer bereiten. So gibt es
derzeit ein schwebendes Verfahren zur Erteilung der Lizenz für die 2. Bundesliga
für den Dessau-Roßlauer HV Landkreis Börde.
Würde die Mannschaft keine Lizenz erhalten, so müsste sie in die Oberliga
Sachsen-Anhalt absteigen. Das hätte zur Folge, dass die zweite Mannschaft des
Dessau-Roßlauer HV in die Verbandsliga Süd absteigen müsste.
Wie gemunkelt wird, hat auch der TSV Bremervörde, Staffelsieger der Regionalliga
und Aufsteiger in die 2. Liga, Probleme mit dem Lizenzerhalt. Beide Fälle stehen
zur Entscheidung mit zwangsläufig allerlei Optionen an. So könnte beispielsweise
sogar daraus noch die HSG Wolfen aus der Regionalliga in die Oberliga
Sachsen-Anhalt absteigen. Die Folge wäre, dass der HC Halle II in die
Verbandsliga Süd muss, womit die Entscheidungsspiele zwischen Halle II und
Frankleben um den Oberligaverbleib zur Makulatur würden. Fahrkosten für solch
zusätzliche Spiele, so ist von Kritikern zu hören, müssten eigentlich vom
Verursacher solch unklarer Auf- und Abstiegsregeln beglichen werden und nicht
von den sie ausbadenden Vereinen.
"Ich hoffe auf baldige Klärung der offenen Fragen, damit die Spielplanung
konkret beginnen kann. Ob das vor dem 21. Juni noch passiert, ist nicht sicher",
zeigt sich HVSA-Spielplaner Peter Winkler unzufrieden und skeptisch. Es bleibt
also spannend im Bereich des HVSA, was in den nächsten Tagen sicher noch für
reichlich Gesprächs- und Schreibstoff sorgen wird.
Im sicheren Hafen der Verbandsliga Nord dürfte jedoch der SV Oebisfelde II sein,
der nach dem 32 : 32 das Rückspiel um den Verbandsligaverbleib gegen den SV
Queis mit 34 : 30 für sich entschied. Hoffentlich hat diese Aussage am Ende noch
Bestand.
Anmerkung von Holger:
Ich habe die Friesen in Frankleben auf diesen Artikel hingewiesen. Ihnen war er
bekannt, haben jedoch die verbindliche Zusage vom HVSA für den Aufstieg in die
Oberliga. Herzlichen Glückwunsch! |