|
Gedanken zum Jetzt
Von Holger Schöpe
Zum Jahreswechsel ist die SG Saaletal Reichardtswerben an einem
Höhepunkt ihrer bisher kurzen Existenz angelangt.
Wir erinnern uns: Die Spielgemeinschaft wurde vor zweieinhalb Jahren
gegründet, um die Handballer der SKV Prittitz und des TSV
Reichardtswerben zurück in die Verbandsliga Süd der Männer zu führen. Es
gelang auch sofort der Aufstieg aus der Bezirksliga, letzte Spielzeit
konnte dann der Klassenerhalt vorzeitig gesichert werden. Dennoch war
man am Ende nicht zufrieden, die Saison war von einigen
Unzulänglichkeiten geprägt worden.
In der Sommerpause übernahmen die langjährigen Mitspieler Eichardt und
Stöckl das Training, Kötteritzsch unterstützt die beiden Novizen seitdem
nach Kräften. Mit Dober und Reimer kamen zwei echte Typen ins Team, es
wurde sehr hart trainiert.
Trotzdem begann diese Saison mit einer Niederlage in Wolfen. Man war
eigentlich die bessere Mannschaft an diesem Tage, es fehlte jedoch noch
an Feinschliff und Cleverness. Darauf folgte der erste Heimsieg und so
blieb es fast die gesamte Hinrunde. Zu Hause unschlagbar, ließ man sich
auswärts, wenn auch zumeist ganz knapp, immer wieder die Butter vom Brot
nehmen. Höhepunkt war das Match in Landsberg, im welchen die Saaletaler
den Ligaprimus an den Rand einer Niederlage brachten. So hatte man zwar
immer ein ausgeglichenes Punktekonto, aber befand sich im grauen
Mittelfeld der Tabelle. Eigentlich zu wenig!
Im spannenden Derby beim Weißenfelser HV-91 errang man endlich die
ersten Auswärtspunkte, das Heimspiel danach gegen Zerbst wurde sehr
souverän gewonnen, die Hinrunde konnte auf einem guten vierten Rang
beendet werden.
Zum Rückrundenstart trafen die Saaletaler wieder auf Wolfen, diesmal
überrannten sie die Filmstädter in eigener Halle. Lohn ist nun der
dritte Tabellenplatz zum Jahreswechsel. Die Spieler bedauern die jetzige
Pause, würden gerne so weiter machen. „Aber, wir trainieren hart
weiter“, versicherte mir Dober. „Gleich im Januar haben wir drei ganz
schwere Spiele gegen direkte Konkurrenten, da dürfen wir jetzt nicht zur
Ruhe kommen“, schrieb Lisker im letzten Spielbericht.
Ganz klar, wenn man Erfolg hat, geht vieles leichter. Aber das haben
sich die Männer selbst erarbeitet. „Der Handball wird immer schneller.
Wir wollten unbedingt versuchen, da mitzuhalten, mittlerweile geben wir
das Tempo vor“, so Dober weiter. „Viele Teams kommen nicht in
Bestbesetzung zu uns, das müssen wir ausnutzen“, meinte Korn. Und: „Wir
schauen erst mal nicht auf unseren Gegner, wir wollen unser Spiel
durchziehen“, bekräftigte ein sehr engagierter Coach Eichardt.
Mein Fazit lautet: Es macht wieder richtig Spaß, der Name SG Saaletal
steht wieder für Spiel- und Kampfstärke! Die Mannschaft sieht im
Hinblick auf die Ligareform jetzt ein Ziel, und setzt sich damit selbst
unter Druck, das finde ich sehr gut. Sie wollen nicht nur gut
mitgespielt haben, sondern am Ende etwas zählbaren in den Händen halten.
Obwohl sie noch nie in ihrer Idealformation auflaufen konnten, wurde
durch viel Einsatz, starkem Willen, Disziplin und Allroundqualitäten ein
sehr gutes Zwischenresultat erreicht. Dieses dürfen sich die Männer auf
den Gabentisch legen, oder als guten Tropfen zum Jahreswechsel
genehmigen.
Sehr zum Wohle! |