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Quelle:
mz-web.de
Der HSV steigt jetzt doch auf
STÖSSEN/MZ/TK/-DES. Die Handballer des HSV
Naumburg-Stößen hatten am Wochenende viel Grund zum Feiern. Denn die erste
Männermannschaft wird als Landes-Vizemeister in die Regionalliga aufsteigen, da
Landesmeister SG Spergau auf den Aufstieg verzichtet. Das wurde am Freitag
bekannt.
Die Naumburger haben am Wochenende im Rahmen einer Mitgliederversammlung auch
personell die Weichen neu gestellt. Zum Vorsitzenden des vor drei Jahren
gegründeten Vereins ist der bisherige Vize Sascha Krieg gewählt worden. Außerdem
haben die Mitglieder eine Beitragserhöhung auf das Niveau vergleichbarer Vereine
in der Region beschlossen, um - wie Sascha Krieg sagte - "die gestiegenen
Kosten, zum Beispiel bei den Verbandsbeiträgen und Schiedsrichtergebühren,
halbwegs decken zu können". Erwachsene HSV-Mitglieder zahlen künftig 14 und
Jugendliche zwei Euro mehr pro Jahr.
Offiziell wurde den Mitgliedern der Beschluss des Vorstandes mitgeteilt, die
Möglichkeit wahrzunehmen, in der kommenden Saison mit der ersten
Männermannschaft in der Regionalliga zu spielen. "Wir wollen diesen Weg gehen.
Wir arbeiten schließlich seit drei Jahren auf dieses Ziel hin. Da wäre es schon
verwunderlich, wenn wir jetzt diese Chance nicht beim Schopfe packen würden", so
der neue HSV-Vorsitzende. Nun werde versucht, die Rahmenbedingungen für den
Start in der dritthöchsten deutschen Handball-Spielklasse zu schaffen. Das Team
von Trainerin Ines Seidler hatte sich bereits im Vorfeld für die Regionalliga
ausgesprochen.
Gefeiert wurde nach der Versammlung am Freitag im Stößener Schützenhaus bis in
den frühen Morgen. Und dazu hatten Spieler und Funktionäre des Vereins allen
Grund. Schließlich ist der Gewinn der Vizemeisterschaft und damit der
Silbermedaillen in der Handball-Oberliga der Männer in diesem Fall Aufstiegs
(gold) wert. Die Medaillen hatte zu Partybeginn der Vorsitzende des
Spielausschusses des Handball-Verbandes Sachsen-Anhalt (HVSA), Klaus Rupprich,
überreicht.
Landesmeister verzichtet auf den Aufstieg
Schritt in die 3. Liga ist der SG Spergau zu früh
Halle/MZ. Der Handball-Landesmeister der gerade
abgelaufenen saison, die SG Spergau, nimmt sein Aufstiegsrecht in die
Regionalliga nicht wahr. "Vorstand, Mannschaft und Sponsoren haben die Situation
gründlich analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, auf das Aufstiegsrecht in
die Regionalliga zu verzichten", teilte Handball-Abteilungsleiter Steffen
Schladebach mit. Der Schritt in die derzeit 3. Liga käme nach Ansicht der
Spergauer zu früh. Das Team und das zugehörige Umfeld soll sich mit Weitsicht
kontinuierlich weiter entwickeln. So steht kommende Saison die Qualifikation für
die neu strukturieret Oberliga an. Das Aufstiegsrecht in die Regionalliga wird
vom Vize-Meister, dem HSV Naumburg-Stößen, wahrgenommen.
Weitere Entwicklung steht im Vordergrund
Interview mit dem Trainer des SG Spergau, Jens Münchhausen
SPERGAU/MZ. Die Männer der SG Spergau wurden am
letzten Sonnabend nach einem klaren 34:26-Sieg über die TSG Calbe Erster in der
Handball-Oberliga und damit Landesmeister Sachsen-Anhalts. Maßgeblichen Anteil
daran hatte der 38-jährige Trainer des Teams, Jens Münchhausen. Mit ihm sprach
unser Mitarbeiter Heinz Böttger.
Welche Stationen absolvierten sie auf ihrem sportlichen Werdegang?
Münchhausen: Als neunjähriger Steppke begann ich in Halle mit dem
Handballsport. Ich durchlief alle Altersklassen der Vorgängervereine des
heutigen HC Einheit. Mit dem HC spielte ich schließlich in der
Männer-Regionalliga. Nach Bandscheiben-Problemen musste ich kürzer treten, kam
über den MSV Buna Schkopau 2004 als Spielertrainer zum damaligen Bezirksligisten
Spergau, führte das Team in die Verbands- und schließlich 2008 in die Oberliga.
Als Aufsteiger wurden die Spergauer sofort Landesmeister. Kam dies auch für sie
überraschend?
Münchhausen: Nach der Hinrunde lagen wir im oberen Mittelfeld der
Tabelle, also auf Kurs unseres ausgegebenen Zieles: einstelliger Tabellenplatz.
Der Verlauf der ersten Serie und die Analyse ließ eine Korrektur in Richtung
Medaillenplatz zu. Natürlich kam dann der Titelgewinn am Ende doch einer
Überraschung gleich.
Was zeichnete das aktuelle Spergauer Team in der abgelaufenen Saison aus?
Münchhausen: Wir haben eine junge Mannschaft, die von erfahrenen Spielern
mit Regionalliga-Erfahrung geführt wurde, beisammen. Nach der Integration der
fünf Neuzugänge fand sich das Team immer besser zusammen. Basis für das von mir
propagierte ausgeprägte Konterspiel war die zweitbeste Abwehr der Oberliga.
Zudem konnten wir unser Angriffsspiel auf viele Schultern verteilen.
Gab es Spieler mit denen sie im abgelaufenen Spieljahr besonders zufrieden
waren?
Münchhausen: Auf der rechten Angriffsseite haben die zwei Linkshänder
Marcus Pöritz und Max Weber besonderen Eindruck hinterlassen. Stefan Schwarz
sorgte als Regisseur für ein schnellen Spielfluss, der zudem die taktischen
Vorgaben gut umsetzen konnte. Auch Gabor Aboczki machte besonders in der zweiten
Halbserie einen Entwicklungssprung.
Wie geht es nun in der neuen Saison weiter?
Münchhausen: Nach unserem Verzicht auf eine Start in der Regionalliga
wollen wir uns weiter so entwickeln, dass wir in der kommenden Saison unter den
ersten fünf Teams einkommen, um dann in der neu strukturierten Oberliga, die ab
2010 / 2011 Teams aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vereint, dabei zu
sein.
Spergauer werden Landesmeister
Kreisvertreter fängt HSV Naumburg-Stößen noch ab - Frankleben schafft den
Klassenerhalt
MERSEBURG/MZ. Eine Millimeterentscheidung um die
Meisterschaft und den Abstieg gab es am Sonnabend in der Handball-Oberliga der
Männer. Mit einem 34:26-Sieg über Calbe - bei einer zeitgleichen Niederlage des
bisherigen Spitzenreiters aus Naumburg-Stößen (31:34) in Haldensleben - holte
sich die SG Spergau am letzten Spieltag den Landesmeistertitel. Auch die Männer
von Friesen Frankleben hatten Grund zum Feiern. Ein 36.32-Sieg beim direkten
Konkurrenten, der Bundesliga-Reserve aus Dessau-Roßlau, sicherte den
Geiseltalern den Klassenerhalt.
Jubel in der Jahrhunderthalle
Die Spergauer ließen sich weder von der Mannschaft aus Calbe noch von den
Gästefans beeindrucken, sondern legten los wie die Feuerwehr (10:4, 15.).
Besonders die rechte Angriffsseite zeigte sich mit Weber / Pöritz in
hervorragender Spiellaune. Dazu ackerten Rohde, Schellbach und Gruhn in der
Deckung, ließen der TSG kaum Raum. Der spielfreudige Aboczki setzte ebenfalls
Akzente. Calbe kämpfte, hatte allerdings spielerische Nachteile. Keeper Haake
machte sich vor der stimmgewaltigen Kulisse in seinem letzten Spiel das schönste
Abschiedsgeschenk, parierte 25 Würfe. Ebenfalls verabschiedet wurde der
langjährige Rechtsaußen Silvio Appel. Der Halbzeitstand von 19:12 war eine
Vorentscheidung. Die zweite Hälfte sah eine entfesselt spielende SG-Mannschaft,
die deutlich in Führung ging (27:17, 45.) und zum Ende hin den Vorsprung
verwaltete. Nach dem Schlusspfiff und dem feststehendem 34:26-Sieg musste man
auf das Ergebnis aus Haldensleben warten. Nach der vermeldeten Niederlage der
Naumburg-Stößener kannte der Jubel keine Grenzen. "Der Landestitel ist der
größte Erfolg in der Spergauer Handball-Vereinsgeschichte", ordnete der
SG-Vorsitzende Dieter Becherer den jüngsten Erfolg stolz ein. Mit dem Gewinn der
Meisterschaft haben die Spergauer sportlich den Aufstieg in die Regionalliga
geschafft. "Ob wir allerdings das Aufstiegsrecht wahrnehmen, ist noch nicht
entschieden", war von Hauptsponsor Günter Rohde zu hören.
SG Spergau spielte mit: Haake, St. Hesse (4), Schwarz (3), Herfurth (2),
Lorenz (1), Weber (6), Rohde 82), Schellbach (1), Grund (1), Aboczki (3),
Voigt (1), Bartsch (2), Pöritz (7 / 1), Gander.
Sieg beim direkten Konkurrenten
Mit ihren ersten beiden Auswärtspunkten der Saison in Dessau-Roßlau sicherte
sich Friesen Frankleben den Verbleib in der höchsten Spielklasse
Sachsen-Anhalts. Mit einer überzeugenden Leistung wurden die Gastgeber über
weite Strecken des Spieles beherrscht. In der Abwehr wurde verbissen um jeden
Ball gekämpft und der Gegner zu Fehlern gezwungen. Zudem zeigte Torhüter André
Küster eine starke Leistung. Im Angriff wirbelten Thomas Wasner und Jan
Schindler im Rückraum die Abwehr der Dessauer durcheinander. Auch nach dem
Wechsel blieben die Friesen ihrer Linie treu. Sie bauten mit einer
disziplinierten Spielweise ihren Vorsprung kontinuierlich aus (18:24, 42.). Als
beim 21:26 (47.) Steffen Holzapfel nach einem Gesichtstreffer beim Siebenmeter
die rote Karte sah, war das Spiel an Dramatik nicht mehr zu überbieten.
Frankleben agierte im Angriff plötzlich zu ungestüm und suchte zu schnell den
Torerfolg. Dessau schöpfte noch einmal Hoffnung. Aber die Moral der Friesen
stimmte und alle Spieler gingen an ihre Grenzen. "Der Klassenerhalt stärkt die
junge Mannschaft, was für die Zukunft hoffen lässt", zeigt sich
Friesen-Vorsitzender Jürgen Pohle zufrieden.
Friesen spielte mit: Küster, Klose; Schmidt (1), Wasner (5), Gora, Schubert (2),
J. Schindler (11), Benne, Berg (2), Barnickel (1), Graßmeyer (3), Holzapfel
(11).
Naumburg-Stößen wird in Oberliga Vizemeister
Traum von Rang eins ist jäh zerplatzt
HALDENSLEBEN/MZ/COCO. Der Aufstiegstraum des
Handball-Oberligisten HSV Naumburg-Stößen ist in letzter Sekunde geplatzt. Nach
der 31:34-Niederlage beim Tabellendritten HSV Haldensleben zog die SG Spergau
dank eines 34:26-Erfolges über die TSG Calbe gleich und sicherte sich mit dem um
fünf Treffern besseren Torverhältnis die Meisterschaft.
Über 100 Fans hatten den HSV am vergangenen Sonnabend in die Ohrestadt
begleitet. Dort lieferten sich beide Teams ein sehr intensives Duell. Bis zum
9:10 nach 20 Minuten verlief das Match ausgeglichen. Danach dominierten
plötzlich die Gastgeber und zogen auf 16:10 davon. Der HSV gab sich nicht
geschlagen und kam bis zur Pause auf 14:17 heran.
Die Fortsetzung der Aufholjagd wurde dann mit der 19:18-Führung belohnt. Bis zum
22:22 stand Naumburg-Stößen auf Platz eins (40. Minute). Nach dem 22:25 kämpfte
sich das Team von Trainerin Ines Seidler zum 26:26 zurück (49.) und beim 27:28
war für die Gäste noch alles drin. Dann warfen die Haldenslebener vier Tore in
Folge zum (32:27) und retteten den Vorsprung über die Zeit. Trotz der
Enttäuschung darf der HSV aber mit der Vizemeisterschaft im zweiten
Oberliga-Jahr zufrieden sein.
Naumburg-Stößen: Pfannschmidt und Seelig im Tor,
Seyfarth (13 Tore/4 Siebenmeter), Benecke (6), Kilz (5), Laue (4), Ufer (2),
Deibicht (1), Linse, Slamka, Schreiber Andrae, Gotter, Muckert. |