SGS aktuell 2011

29.08.11


Quelle: mz-web.de

Handball

Weltklassesport an der Saale
VON STEFAN THOMÉ

Atletico Madrid (im Angriff)
Einen guten Handballsport sah das Publikum beim 28:18 der Spanier von Atletico Madrid (im Angriff) gegen die Skjerns aus Dänemark. (FOTO: PETER LISKER)

WEISSENFELS/MZ. So richtig erklären konnte es sich Silke Hilner auch nicht. Doch die Enttäuschung über die schwache Zuschauerresonanz bei den beiden Handballspielen des Champions Cups in der Stadthalle Weißenfels war ihr deutlich anzumerken. "Wir haben viel Werbung gemacht und hatten auch eine gute Medienpräsens", sagte Hilner vom Cup-Veranstalter Rospo-Consult. "Sicherlich gab es mit dem Schlossfest in Weißenfels ein weitere Veranstaltung", gestand sie ein. Dennoch müsse man sich Gedanken machen, ob die Spielstätte in der Sportstadt Weißenfels mit seiner Handball-Tradition bei möglichen Neuauflagen des internationalen Turniers Sinn macht.
"Einen attraktiveren Gegner wie in diesem Jahr kann man dem Publikum eigentlich nicht bieten", gab sich Hilner ratlos. In der Tat: Es gab Weltmeister und Olympiasieger auf dem Parkett zu sehen. Doch nur rund 250 Zuschauer nahmen diese wohl einmalige Gelegenheit wahr, mit Weltstars hautnah in Kontakt zu kommen. Selbst nach der Partie des amtierenden spanischen Pokalsiegers und Champions-League-Siegers von 2009, Ciudad Real, das ab dieser Saison als BM Atlético de Madrid antritt, gegen das dänische Top-Team Skjern Handball (28:18), hielt es nur ganz wenige Autogrammjäger in der Halle.
Die wurden aber unter anderem mit Signaturen vom französischen Didier Dinart, immerhin dreifacher Weltmeister und olympischer Goldmedaillengewinner, belohnt. Dinart selbst sprach von einer guten Leistung seines Teams aus Madrid gegen die Dänen. "Der Champions Cup ist für uns eine gute Gelegenheit, uns auf die Saison vorzubereiten", erzählte der 34-jährige Verteidiger. Bereits am 4. September hat Madrid mit dem spanischen Supercup gegen den Meister FC Barcelona die erste Bewährungsprobe. Wie die Saison verlaufen wird, vermochte Dinart indes nicht einzuschätzen. "Wir leben nach dem Umzug des Vereins nach Madrid alle weiterhin in Real. Dort sind auch meine Frau und meine beiden Kinder, mit denen ich zurzeit täglich telefoniere." Es werde sich zeigen, wie das Team mit dem Pendeln zurechtkommt. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir weiter vorn mitspielen können", so der 1,97 Meter große Dinart.
Derweil lobte er die Organisation und hatte anerkennende Worte für die Stadthalle parat. "Eine schöne Spielstätte mit angenehmer Atmosphäre", befand Dinart. Gegen Skjern gelang Atlético vor der familiären Kulisse ein ungefährdeter Sieg. Die 17:8-Halbzeitführung brauchten die Spanier im zweiten Durchgang nur noch zu verwalten. "Wir sind dann kein großes Risiko mehr eingegangen und haben etwas herausgenommen", bestätigte der 23-jährige Nikolaj Markussen. Der Däne überragte nicht nur aufgrund seine 2,11 Meter Körpergröße, sondern auch mit zahlreichen erfolgreichen Torwürfen, die er größtenteils mit hohen Luftsprüngen aus der zweiten Reihe erzielte.
Unvergesslich dürfte dieses Handballspiel zwischen den Spaniern und Dänen auch für Maximilian Fuchs vom Weißenfelser HV gewesen sein. Denn der Nachwuchsspieler des einheimischen Verbandsliga-Vertreters fing in der ersten Halbzeit auf den Zuschauerrängen einen scharf geworfenen Pass aus den spanischen Reihen, der ins Aus ging - und dort direkt in die Hände von Fuchs.

CHAMPIONS-CUP

       
 

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