SGS aktuell 2011
Quelle:
mz-web.de
Anlauf zum doppelten Aufstieg
VON STEFAN THOMÉ
Mit erhöhtem Einsatz wollen die Frauen der SG Saaletal unter der Leitung von
Frank Eichardt (im Hintergrund) den Bezirksmeistertitel holen.
(FOTO: PETER LISKER)
PLOTHA/MZ. Es ist wie jeden Dienstag und
Donnerstag. Auf dem kleinen Platz hinter der Sporthalle Plotha quälen sich erst
die Frauen, später dann die Männer. Es sind die Handballer der SG Saaletal
Reichardtswerben / Prittitz, die sich bereits seit einigen Wochen mit
Konditionstraining auf die neue Saison vorbereiten. Dass die Akteure der ersten
und zweiten Herrenmannschaft sich diesem knallharten Programm des
Trainergespanns Frank Eichardt und Dirk Stöckl unterwerfen, ist nichts Neues.
Doch nun hat Eichardt auch die Leitung der Damen übernommen. Und die haben sich
für die Spielzeit 2011 / 12 ebenso ein klares Ziel gesteckt, wie ihre männlichen
Kollegen: Platz eins und Aufstieg in die höhere Liga.
Eichardt kann nicht ablehnen
"Die Frauen wollen nach der Vizemeisterschaft in der Bezirksliga dieses Mal dem
Staffelfavoriten Landsberg Paroli bieten und um den Titel mitspielen", bestätigt
Uwe Gering. Der SG-Vorsitzende nimmt diesen deutlich gestiegenen Ehrgeiz
wohlwollend zur Kenntnis und freut sich über das Engagement von Eichardt. "Die
Mädels haben mich gefragt, ob ich ihr Training übernehme, weil ich einmal aus
einer Bierlaune heraus geäußert hatte, dass mich ein Frauenteam reizen würde",
erzählt Eichardt und ergänzt lachend: "Da konnte ich nicht mehr nein sagen."
Maximal zwei Spiele im Monat
Für den Berufsfernkraftfahrer ist es zwar eine zeitliche Belastung. "Doch
dadurch, dass die Damen nun unmittelbar vor den Männern zweimal in der Woche zur
Übungseinheit antreten, lässt sich das gut vereinbaren", findet der ehemalige
Leichtathlet, der viele seiner Bausteine aus diesem Sport einbringt. An den
Spieltagen wird er allerdings die Betreuung Uwe Gering überlassen, der sich als
Co-Trainer bei den Frauen mit einsetzt. "Da aber nur sieben Teams in der
Bezirksliga antreten, ist das kein Problem", sagt Gering.
Viel schwieriger sei da eher die lange Saison mit maximal zwei Punktpartien pro
Monat zwischen September und April. Gering: "Auch deswegen wollen die Frauen in
die Sachsen-Anhalt-Liga aufsteigen." Mit den beiden Neuzugängen, Ina Schmidt vom
Regionalligisten Union Halle und Melanie Steinbach (Langenbogen), bekommt die
motivierte Gruppe sogar Verstärkung.
Die jetzige Form sei laut Eichardt bereits vielversprechend: "Bei der etwa 3 000
Meter langen Dorfrunde, die wir jedes Mal zu Beginn laufen, haben sich fast alle
innerhalb von vier Wochen um bis zu drei Minuten verbessert." Er hofft auf den
gleichen Effekt, den er bei der Übernahme der Männer feststellte: "Damals haben
sie nur 40 Minuten durchgestanden, jetzt können sie die komplette Spielzeit
hohes Tempo gehen." Die Herren selbst wollen ebenfalls Meister werden -
allerdings in der Verbandsliga. "Der Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga ist
unser Ziel. Das steckt auch in den Köpfen der Spieler", verkündet Gering, betont
aber, dass dies kein Selbstläufer wird. "Dafür muss jeder vom ersten bis zum
letzten Spieltag 100 Prozent geben", mahnt er. Noch höher soll es im Falle des
Aufstiegs aber nicht gehen. "Das können wir nicht stemmen. Vielmehr wollen wir
unseren Spielern ihr Hobby auf leistungssportlichem Niveau anbieten."
Positiver Zuspruch
Das hat sich ebenso rumgesprochen, wie dass Neulinge schnell und unkompliziert
integriert werden. Deswegen hat Eichardt nun sogar die Qual der Wahl. In der
Vorbereitung stehen nach dem Zulauf des Quartetts Christian Haufe, Jochen Gotter,
Martin Linse und Tino Andrae vom Ex-Regionalligisten HSV Naumburg-Stößen derzeit
mehr als 20 Kandidaten auf der Liste. Für die Saison ist ein Kader von 14 bis 16
Akteuren geplant.
Den positiven Zuspruch erklärt Gering mit der guten Stimmung innerhalb der SG,
die in die fünfte gemeinsame Saison geht. "Sicherlich gab es anfangs
Startschwierigkeiten", gibt er zu. Doch dann zeigt er vielsagend nur auf
motivierte Sportler, die vor seinen Augen die nächste Runde auf Platz angehen.
