Quelle:
mz-web.de
Hübsche Mädchen im Handball-Dorf
Prittitzer werfen sich an die Spitze der Kreisliga - Junge Trainerinnen lenken den Nachwuchs
VON YVETTE MEINHARDT
In Prittitz spielt der Handball die erste Geige. Die
weibliche E-Jugend ist jetzt Kreismeister und sorgt
für hoffnungsvollen Nachwuchs im Verein.
(FOTO: MZ)
PRITTITZ/MZ: Stolze 155 Tore stehen auf ihrem
Konto und damit führen die kleinen Handballerinnen aus
Prittitz die Tabelle der Kreisliga an. Im letzten Jahr
sah das noch ganz anders aus. Da trugen sie die rote
Laterne. In dieser Saison haben die jungen Sportlerinnen
der SG Saaletal Reichardtswerben / Prittitz einen
mächtigen Sprung nach vorn gemacht. "Der erste und
zweite Platz darf zur Landesmeisterschaft nach
Magdeburg", liebäugelt Trainerin Theresa Gering mit
neuen Zielen. Einen Aufstieg gibt es bei der E-Jugend
nicht.
"Ein gutes Team ist hier zusammengewachsen", lobt die
18-Jährige ihre Schützlinge. Sie hat die Minis mit dem
Virus Handball infiziert. Ihr Vater ist seit dreieinhalb
Jahren Vereinsvorsitzender, ihr Großvater stand zu
DDR-Oberliga-Zeiten auf dem Parkett. "Ich kann mir ein
Leben ohne Handball nicht vorstellen, so kommt auch mein
Freund aus dem Verein", plaudert die junge Frau weiter.
Zweimal pro Woche steht sie als frisch gebackene
Übungsleiterin auf dem Parkett, zwei weitere Male
trainiert sie selbst und am Wochenende findet man sie
ebenfalls auf dem Feld. Kurz und knapp erklingen ihre
Anweisungen durch die Halle. Zur Erwärmung wird Ball
ohne Boden gespielt, dass heißt es darf nicht gedribbelt
werden. Es folgen Angriffsmuster, Torwürfe und kleine
Strategiespiele. Die zweite Trainerin ist Anna-Maria
Schulz. Sie gehörte zur Landesauswahl von
Sachsen-Anhalt. Die beiden jungen Frauen begeistern den
Nachwuchs für den Sport, können den Steppkes so manches
vormachen und bleiben selber am Ball. Es herrscht ein
gutes Miteinander, ein Rezept für den Erfolg.
Rebecca Schambach gehört zu den Stützen der Mannschaft.
Sie ist sehr groß und wirft die Freiwürfe für das Team.
"Eigentlich wollte ich zum Basketball, bin dann aber
beim Handball gelandet", erzählt die Zehnjährige. Zuerst
spielte sie in Naumburg, dort gab es aber nur eine
Jungenmannschaft. Also wechselte sie nach Prittitz, aber
in Naumburg hatte sie schon gelernt sich durchzusetzen.
"Handball gefällt mir, auch wenn man manchmal blaue Knie
hat. Und am liebsten spiele ich in der Mitte", verrät
die Gymnasiastin.
Juliana Maul ist seit etwa anderthalb Jahren dabei und
wirft die meisten Tore. Allein im letzten Match waren es
13. "Meine beiden Freundinnen aus der Klasse haben mich
einfach mal zum Training mitgenommen", erinnert sich das
hoch aufgewachsene Mädchen. Und so habe sie Feuer
gefangen. Ihre Familie steht dabei hinter ihr. "Meine
Mutter ist bei jedem Punktspiel dabei", freut sie sich.
Ihre Freundinnen stupsen sie in die Seite und verraten:
"Beim Sportfest in der Schule ist Jule besser als die
Jungen."
Das Küken ist Lea Schönefeld. "Sie besitzt bereits ein
gutes Ballgefühl und warf im letzten Spiel ihr erstes
Tor", lobt die Trainerin. "Ich bin mit meinen Eltern zum
Handball gegangen. Es hat mir gut gefallen. Seitdem bin
ich dabei", so die Zweitklässlerin. Ihr Onkel warf schon
Tore in der Oberliga. Ein Geheimrezept gibt es für den
Erfolg. "Schnelle Beine, lange Haare, das ist Prittitz
keine Frage" schallt der Schlachtruf durch die Halle.
Wer Lust auf Handball hat, ist in Prittitz gern gesehen.
Die Jüngsten trainieren donnerstags von 16 bis 17.30
Uhr.