Berichte I. Männer

28.05.08


Ein Tor und zehn Sekunden

In den 22 Partien der Saison standen die Spieler der SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz und deren Fans fast 24 Stunden auf, bzw. am Parkett. Über 1200 Tore und  Gegentreffer sind gefallen. Und dennoch entscheiden 10 Sekunden und ein Tor über den Titel und damit den Aufstieg in die Verbandsliga Süd!
Ein Rückblick:
Im Frühjahr 2007 gründeten die Vereine SKV Prittitz und TSV Reichardtswerben eine Spielgemeinschaft. Ließ man für die Namensfindung noch eine Münze entscheiden, so begann danach sofort die konzentrierte Arbeit für das ehrgeizige Vorhaben, den Aufstieg in die Verbandsliga zu realisieren.
Dafür wurde der erfahrende Trainer Jürgen Thomas engagiert. Dem Hallenser fiel die undankbare Aufgabe zu, aus den beiden Teams eine Mannschaft zu formen. Dieser Schritt opferte einige verdiente Akteure, auch entsprach das Können der Handballer bei weitem nicht den Vorstellungen des Coachs. Hinzu kam, dass sich gleich im ersten Match der Spielmacher schwer verletzte. Die SG verlor in der Hinrunde lediglich drei Partien, diese jedoch gegen die anderen Aufstiegsaspiranten. Leider konnte bei beiden halleschen Vereinen nur ein Remis errungen werden, so dass man schnell acht Negativpunkte auf dem Konto hatte.
Mitte Dezember bestand intern nur noch wenig Hoffnung, sodass die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit beginnen sollte. Ende Februar trennten sich die Wege von Trainer und SG. „Das Formen eines Teams ist ein langwieriger Prozess. Aber die Jungs haben mit hohem Einsatz für das Vorhaben der SG gearbeitet. So wusste ich von vornherein, dass die Mannschaft das Potenzial hat, die Meisterschaft zu erringen. Ich wünsche der Truppe alles Gute für ihren weiteren Weg!“ so Sportfreund Thomas heute zurückblickend.
Der ehemalige Verbandsligacoach des TSV, Daniel Wolf-Dziura, übernahm die sportliche Leitung. Wie eigentlich schon in den Wochen zuvor wirkte die Mannschaft immer mehr gefestigt, gewann jedes Duell, nun auch gegen die direkten Mitkonkurrenten aus Dieskau und in Erdeborn, und schloss so bald zum Führenden WHV-91 auf. Die Fans ließen ihre Mannschaft die Auswärtspartien in Heimspielatmosphäre austragen. Absoluter Höhepunkt war dann das Derby gegen den WHV-91, bei welchem man vor fast 1000 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels das eine Tor mehr als die Weißenfelser im tollen Hinspiel erzielte.
Erst am letzten Spieltag, wenige Augenblicke vor Ultimo, besiegelte in Eisleben ein Strafwurf für Fichte Erdeborn die Bezirksmeisterschaft! TuS Dieskau-Zwintschöna war durch dieses Remis (30:30) aus dem Rennen. Dem punktgleichen WHV gegenüber lag man im direkten Vergleich mit einem Tor in Front, die SG Saaletal war am Ziel!
„Für mich ganz entscheidend war die Stabilisierung der Abwehr und die Pokalklatsche gegen Dieskau. Die Spieler haben gemerkt, das man mit nur 70% Einsatz nichts erreicht! Weiterhin haben wir das System etwas gelockert und wieder mehr auf die individuellen Stärken der Akteure gesetzt.“ resümiert ein zufriedener Coach Wolf-Dziura.
Der Saaletalexpress rollt weiter und geht die nächste Aufgabe mit demselben Elan an. Die Verbandsliga soll dauerhaft Heimat der Spielgemeinschaft sein und auch der WHV wird, mit dem hoffentlich erfolgreichen Versuch nächste Saison den Aufstieg zu meistern, das Spielniveau im Weißenfelser Raum weiter erhöhen!
                                                                                        „Frisch Auf“ Euer Holger

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