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Verbandsliga Süd
19.09.2008
SV Anhalt Bernburg II – SG Saaletal
31:22 (14:6)
Frust nach Niederlage in Nachtvorstellung
Von Daniel Wolf-Dziura
Handball-Verbandsligist SG Saaletal hat das kurzfristig auf Freitagabend
verlegte Punktspiel beim SV Anhalt Bernburg II mit 22:31 verloren und
steht mit 2:2 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Schon die Vorgeschichte
der Spielverlegung brachte die Verantwortlichen der Gäste auf die Palme.
Die Bernburger, die die Partie am Samstag um 13.00 Uhr entgegen der
Durchführungsbestimmungen austragen wollten, spielten einfach auf Zeit,
da Staffelleiter und Spielwart nicht reagierten. Erst als SG-Chef Uwe
Gering dem HVSA mitteilte, dass man zu diesem Termin nicht antreten
werde, kam die Sache am Mittwoch ins Rollen. Dabei bekamen die
Saaletaler indirekt noch den Schwarzen Peter zugeschoben, eine Reaktion
die für die Gäste absolut unverständlich ist. „Die Bernburger und der
HVSA haben die ganze Sache auf unserem Rücken ausgetragen. Uns fehlten
heute zwei Stammspieler, am Samstag Mittag wären wir ohne 5 nach
Bernburg gefahren. Das ganze ist reine Wettbewerbsverzerrung. Der
Verband hat nicht ohne Grund angewiesen, dass Samstagsspiele im
Erwachsenenbereich erst ab 14.00 Uhr angepfiffen werden dürfen“, machte
sich Gering Luft.
Auch die Schiedsrichter waren über die „Nachtschicht“ nicht amüsiert,
die erste Frage an SG-Coach Wolf-Dziura ging auch gleich in diese
Richtung. Ob dies aber Grund für die nicht wirklich unparteiische
Leistung der Herren Ehrecke/Lugoboni (Schönebeck/Glinde) war, wird als
Fragezeichen im Raum stehen bleiben. Fakt ist aber auch: Die Saaletaler
hatten einen miserablen Tag und waren dem Oberliga-Absteiger sportlich
nicht gleichwertig. Zumindest in sofern geht der Heimsieg der
Anhalt-Sieben in Ordnung.
Der Streit entzündete sich nach einem Foul am durchgebrochenen
Sträletzky, dem frei vor dem Torhüter stehend von hinten in den Wurfarm
geschlagen wurde. Der Ball landete zwei Meter über dem Kasten, ein Pfiff
kam auch, den aber keiner verstand. Statt Bernburgs 2,12m-Riesen zum
Duschen zu schicken und auf den Punkt zu zeigen, bekam der Abwehrspieler
die Gelbe Karte und der Torhüter den Ball zum Abwurf. „Da legen die
Schiris in der technischen Konferenz vorm Spiel noch die Schwerpunkte
auf genau solche Sachen und haben dann selbst alles vergessen.
Irgendwann geht Dir der Hut hoch“, beschwerte sich auch SG-Trainer
Wolf-Dziura über die Leistung der Herren in Schwarz.
Statt zum 5:5 auszugleichen, zogen die Hausherren auf und davon, weil
die Gäste zum Ende der ersten Hälfte völlig der Faden verloren. 14:6 war
das Ergebnis nach 30 Minuten.
Nach der Pause stellten die Gäste taktisch um und agierten mit 2
Kreisläufern. Die Bernburger hatten zumindest kurzzeitig einige Probleme
und zeigten plötzlich Schwächen im Abwehrverhalten. Zumindest auf 18:13
kamen die Gäste noch einmal heran, ehe eine wahre Zeitstrafenflut für
Platz auf dem Parkett und für Zuwachs des Bernburger Vorsprungs sorgte.
Auf teilweise 13 Tore (31:18) enteilte der Gastgeber, weil die
SG-Deckung nicht weit genug herausrücken konnte und im Angriff viele
Bälle am körperlich deutlich überlegenen Mittelblock hängen blieben.
Zudem sahen erst Sträletzky in der 45. Minute sowie Enke in der 50. nach
jeweils der 3. Zeitstrafe „Rot“, für Wedwitschka war das Spiel ebenfalls
nach einem Frustfoul vorzeitig zu Ende.
Was bleibt ist ein fader Beigeschmack und die Erkenntnis, dass man
sportlich nicht ganz auf der Höhe war.
In der nächsten Pokalrunde haben die Saaletaler übrigens ein
Auswärtsspiel erwischt. Die Reise geht nach Bernburg. Hoffentlich nicht
wieder mit den gleichen Begleiterscheinungen.
SGS: T. Enke und Laukner im Tor; S. Enke 6, Faust 5, Klaaßen 4,
Sträletzky 4,
Eichardt 1, Müller 1, Schmidt
1, Eichentopf, Meyer, Wedwitschka
Zuschauer: 50
Zeitstrafen: BBG 5 / SGS 11 + 3xRot (Enke und Sträletzky 3x2min,
Wedwitschka
direkt)
7m: BBG 7/6 – SGS 5/3 |