Berichte I. Männer

20.09.08

Verbandsliga Süd
19.09.2008

SV Anhalt Bernburg II – SG Saaletal     31:22     (14:6)
 
Frust nach Niederlage in Nachtvorstellung

Von Daniel Wolf-Dziura

Handball-Verbandsligist SG Saaletal hat das kurzfristig auf Freitagabend verlegte Punktspiel beim SV Anhalt Bernburg II mit 22:31 verloren und steht mit 2:2 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Schon die Vorgeschichte der Spielverlegung brachte die Verantwortlichen der Gäste auf die Palme. Die Bernburger, die die Partie am Samstag um 13.00 Uhr entgegen der Durchführungsbestimmungen austragen wollten, spielten einfach auf Zeit, da Staffelleiter und Spielwart nicht reagierten. Erst als SG-Chef Uwe Gering dem HVSA mitteilte, dass man zu diesem Termin nicht antreten werde, kam die Sache am Mittwoch ins Rollen. Dabei bekamen die Saaletaler indirekt noch den Schwarzen Peter zugeschoben, eine Reaktion die für die Gäste absolut unverständlich ist. „Die Bernburger und der HVSA haben die ganze Sache auf unserem Rücken ausgetragen. Uns fehlten heute zwei Stammspieler, am Samstag Mittag wären wir ohne 5 nach Bernburg gefahren. Das ganze ist reine Wettbewerbsverzerrung. Der Verband hat nicht ohne Grund angewiesen, dass Samstagsspiele im Erwachsenenbereich erst ab 14.00 Uhr angepfiffen werden dürfen“, machte sich Gering Luft.
Auch die Schiedsrichter waren über die „Nachtschicht“ nicht amüsiert, die erste Frage an SG-Coach Wolf-Dziura ging auch gleich in diese Richtung. Ob dies aber Grund für die nicht wirklich unparteiische Leistung der Herren Ehrecke/Lugoboni (Schönebeck/Glinde) war, wird als Fragezeichen im Raum stehen bleiben. Fakt ist aber auch: Die Saaletaler hatten einen miserablen Tag und waren dem Oberliga-Absteiger sportlich nicht gleichwertig. Zumindest in sofern geht der Heimsieg der Anhalt-Sieben in Ordnung.
Der Streit entzündete sich nach einem Foul am durchgebrochenen Sträletzky, dem frei vor dem Torhüter stehend von hinten in den Wurfarm geschlagen wurde. Der Ball landete zwei Meter über dem Kasten, ein Pfiff kam auch, den aber keiner verstand. Statt Bernburgs 2,12m-Riesen zum Duschen zu schicken und auf den Punkt zu zeigen, bekam der Abwehrspieler die Gelbe Karte und der Torhüter den Ball zum Abwurf. „Da legen die Schiris in der technischen Konferenz vorm Spiel noch die Schwerpunkte auf genau solche Sachen und haben dann selbst alles vergessen. Irgendwann geht Dir der Hut hoch“, beschwerte sich auch SG-Trainer Wolf-Dziura über die Leistung der Herren in Schwarz.
Statt zum 5:5 auszugleichen, zogen die Hausherren auf und davon, weil die Gäste zum Ende der ersten Hälfte völlig der Faden verloren. 14:6 war das Ergebnis nach 30 Minuten.
Nach der Pause stellten die Gäste taktisch um und agierten mit 2 Kreisläufern. Die Bernburger hatten zumindest kurzzeitig einige Probleme und zeigten plötzlich Schwächen im Abwehrverhalten. Zumindest auf 18:13 kamen die Gäste noch einmal heran, ehe eine wahre Zeitstrafenflut für Platz auf dem Parkett und für Zuwachs des Bernburger Vorsprungs sorgte. Auf teilweise 13 Tore (31:18) enteilte der Gastgeber, weil die SG-Deckung nicht weit genug herausrücken konnte und im Angriff viele Bälle am körperlich deutlich überlegenen Mittelblock hängen blieben. Zudem sahen erst Sträletzky in der 45. Minute sowie Enke in der 50. nach jeweils der 3. Zeitstrafe „Rot“, für Wedwitschka war das Spiel ebenfalls nach einem Frustfoul vorzeitig zu Ende.
Was bleibt ist ein fader Beigeschmack und die Erkenntnis, dass man sportlich nicht ganz auf der Höhe war.
In der nächsten Pokalrunde haben die Saaletaler übrigens ein Auswärtsspiel erwischt. Die Reise geht nach Bernburg. Hoffentlich nicht wieder mit den gleichen Begleiterscheinungen.
SGS: T. Enke und Laukner im Tor; S. Enke 6, Faust 5, Klaaßen 4, Sträletzky 4,
         Eichardt 1, Müller 1, Schmidt 1, Eichentopf, Meyer, Wedwitschka

Zuschauer: 50

Zeitstrafen: BBG 5 / SGS 11 + 3xRot (Enke und Sträletzky 3x2min, Wedwitschka
                 direkt)
7m: BBG 7/6 – SGS 5/3

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