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Verbandsliga Süd
04.10.2008
HG 85 Köthen II – SG Saaletal 25:26
(13:11)
Saaletaler Rumpftruppe holt Auswärtssieg
Von Daniel Wolf-Dziura
„Wir waren heute endlich wieder eine Mannschaft“. Franzi Thiele,
Physiotherapeutin der SG Saaletal sagte diesen Satz ganz nebenbei im
Reisebus auf der Rückfahrt. Und traf dabei den Nagel auf den Kopf. Denn
„ihre“ Mannschaft, die nur mit 8 Akteuren der Ersten nach Köthen
gefahren war, holte in der heimlichen Karnevalshauptstadt
Sachsen-Anhalts zwei Punkte, mit denen man nicht unbedingt rechnen
konnte. „Für uns war es der erste Sieg in Köthen überhaupt, dass es uns
unter diesen Umständen gelungen ist, muss man ganz klar an einer
geschlossenen Mannschaftsleistung festmachen“, konnte auch Coach
Wolf-Dziura mehr als zufrieden sein.
Bereits mit dem Anpfiff entwickelte sich eine packende, wenn auch nicht
unbedingt gutklassige Partie, die eindeutig vom Spielverlauf lebte. Die
Saaletaler stellten sich dabei fast von selbst auf, denn mit den
Langzeitverletzten Kuckuk und Klaaßen sowie den arbeitsbedingt fehlenden
Rumler, T. Enke und Eichentopf sowie dem privat verhinderten Schmidt
fehlten dem Coach 6 Spieler. Dafür halfen Vopel und Lenz aus der Zweiten
sowie Janke aus der Dritten aus. Bis zur 20. Minute waren beide Teams
gleichauf, danach setzte sich der Aufsteiger leicht ab (9:11). 9 torlose
Minuten über die Halbzeit hinaus (25. bis 34. Minute) ließen den
Gastgeber jedoch zur Pause auf 2 (13:11), später dann auf 4 Tore (15:11)
davonziehen. „Hier hatte schon etwas Angst um die Moral meiner Truppe.
Aber die war absolut intakt. Sträletzky muss man heute extra erwähnen,
er hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt“, so Wolf-Dziura.
Der bislang treffsicherste Saaletaler Werfer konnte nach einem harten
Foul in der letzten Begegnung gegen Steuden nicht im Angriff eingesetzt
werden, ließ aber in der Deckung seine Gegenspieler völlig blass
aussehen. 15 Minuten vor Spielende war der Aufsteiger wieder zurück.
Faust traf mit einem Tempogegenzug zum 18:18, was die Hausherren
merklich verunsicherte. Da auch Müller auf Linksaußen fast fehlerlos
blieb und auch von der Grundlinie traf, setzte sich die SGS langsam ab.
Korn blieb von Punkt abgezockt und erhöhte auf 23:21 für den Aufsteiger.
Laukner hielt in der Schlussphase einige schwere Bälle (18 Paraden, u.a.
2 Siebenmeter) und ermöglichte die vorentscheidende 25:22 Führung für
die SGS. Zwar kamen die Köthener noch einmal bedrohlich nahe, doch
Laukners letzte Parade brachte Saaletaler Heimspielstimmung in die
Köthener Sporthalle.
Der Aufsteiger bleibt damit weiter im oberen Tabellendrittel und kann
sich ganz auf die Heimpartie in 14 Tagen gegen die ungeschlagenen
Radiser einstellen. In der kommenden Woche muss man im Pokal nach
Bernburg, wobei der Trainer hier der Zweiten Reihe große Spielanteile
geben wird. „Unsere Konzentration liegt klar auf der Punktspielsaison,
der Pokal spielt eigentlich keine Rolle. Trotzdem wollen wir uns gut in
Bernburg verkaufen und einige Experimente wagen“, so der Coach des
Aufsteigers.
SGS: Laukner und Janke im Tor; Korn 8/4, Müller 5, S. Enke 5, Faust 2,
Eichardt 2, Wedwitschka 2, Lenz
2, Sträletzky, Vopel
Siebenmeter: Köthen 4/2 ; SGS 4/4
Zeitstrafen: 9 + 1 Rot (3x2 min) ; 8 + 1 Rot (Faust 55`, 3x2 min)
Zuschauer : 50 (davon 30 aus dem Saaletal)
Schiedsrichter: Reinald / Härtel (Coswig/Burg)
Quelle:
mz-web.de
Bericht aus der Sicht des Gastgebers:
Einsatzwille reichte nicht zum Heimsieg gegen die SG Saaletal
In der Verbandsliga Süd muss die HG-Reserve weiter auf ihren ersten
Doppelpunkterfolg in der laufenden Saison warten. Gegen den
Tabellenfünften verlor die Köthener Mannschaft knapp mit 25:26-Toren.
Eigentlich wollten die HG-Herren dem Gast der SG Saaletal das Leben über
die volle Spielzeit das Leben schwer machen. Dieses Vorhaben konnte aber
nicht effektiv umgesetzt werden. Besonders in der 2. Spielhälfte hat es
die Köthener Mannschaft versäumt, mit einer konstanten Leistung die
Oberhand zu behaupten. Die Gäste nutzten die die Schwächen der HG-Sieben
und erreichten in der Schlussphase die Führung und behaupteten diese bis
zum Schlusspfiff.
Von Beginn an stand der SG eine hochmotivierten Köthener Mannschaft
gegenüber, die u.a. mit einer ballsicheren Abwehr und einschl. Torhüter
Alrik Baudler überzeugten. Der HG-Angriff konnte erst nach einigen
vergebenen Anläufen das 2:2 (6.) herstellen. Anschließend wechselte die
Führung bis 27. Spielminute (11:11) hin und her. Mit einer ordentlichen
Angriffsleistung sicherte sich die HG-Sieben eine 13:11-Halbzeitführung.
Unmittelbar nach der Pause startete die HG 85 mit einer konzentrierten
Leistung durch. Über die Spielstationen 14:11 und 16:12 wurde der Gegner
auf Distanz gehalten. Nach der 36. Spielminute kam der Gastgeber von
seiner Linie ab. Zu wenig Bewegung im Spielaufbau und von den
Außenpostionen wurde zu wenig Druck erzeugt. Besonders über die nicht
gewollten Einzelaktionen wurde der Torerfolg gesucht. Dadurch wurde es
dem Gegner leicht gemacht Die SG überzeugte mit einfachen Aktionen und
verkürzte den Abstand zusehends. Bis zur 52. (21:21) blieb der Hausherr
weiter auf Augenhöhe. In der 53. (22:21) übernahm der Aufsteiger die
Führung und behauptete diese bis zum Abpfiff. Obwohl die HG-Sieben
weiter aufopferungsvoll bis zum Abpfiff kämpfte, konnte die Niederlage
nicht vermieden werden. Die HG-Reserve muss sich weiter steigern, will
man am die doppelte Belastung am kommenden Wochenende ohne Schaden
überstehen. Am Samstag reist die HG-Sieben zum MSV Buna Schkopau und am
Sonntag will die Köthener Mannschaft im HVSA-Pokal gegen den
Dessau-Roßlauer HV 06 II die nächste Runde erreichen.
Aufstellung:
Alrik Baudler Thomas Reuner, Raik Rosenkranz (2), Gordon Bettzieche (1),
Thoralf Groll (3/2), Sven Peschmann (3), Oliver Ullmann (4), Christoph
Daffend (4), Stephan Richter (7), Paul Engelmann, Sven Feldmeier,
Torsten Schmidt (1), Tobias Rudolf |