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Verbandsliga Süd
26.10.2008
SG Kühnau – SG Saaletal 33:28 (14:13)
Am Ende war die Bank leer
Von Daniel Wolf-Dziura
In der Handball-Verbandsliga Süd konnte die SG Saaletal
Reichardtswerben-Prittitz das Aufsteigerduell bei der SG Kühnau nicht
gewinnen und rutschte in der Tabelle mit 8:4 Punkte auf Rang 5 ab. Die
junge Heimsieben gewann etwas zu hoch mit 33:28, auch weil den Gästen am
Ende die Spieler ausgingen. „Insgesamt müssen wir uns an die eigene Nase
fassen, auch wenn die Zeitstrafenverteilung mehr als unausgewogen war.
Kühnau war nicht unbedingt besser, die hatten aber durchweg mehr Akteure
auf dem Platz“, fasste SG-Coach Wolf-Dziura die Ereignisse mit einem
Kopfschütteln zusammen.
In der Tat standen für die Gäste am Ende 12 Zeitstrafen zu Buche (Kühnau
5), die auch zu drei Roten Karten (Klaaßen 31. Min, Korn 44., Enke 55.)
nach jeweils der dritten Hinausstellung führten. „Schade, dass die
Zuschauer durch die kleinliche Linie um ein gutes Handballspiel gebracht
wurden“ war auch SG-Vorsitzender Uwe Gering unzufrieden.
Doch die Niederlage nur an anderen fest zumachen, wäre auch der starken
Heimsieben gegenüber ungerecht. Die ganz junge Kühnauer Mannschaft, wie
die SGS ebenfalls erst aufgestiegen, hatte vor allem im Tor einen
Sieggaranten, an dem die Saaletaler Werfer mehrfach aus besten
Positionen scheiterten. Zudem brachten die Gäste wieder 3 von 8
Strafwürfen nicht im gegnerischen Gehäuse unter. „Gerade die Strafwürfe
hätten uns in der ersten Halbzeit deutlich davonziehen lassen. Aber auch
der unnötige Wechsel von Sträletzky für Enke sowie die 2 zeitigen
Zeitstrafen für Klaaßen haben uns um unser Konzept gebracht“, nahm der
SG-Coach auch einen Teil der Verantwortung auf seine Kappe.
Die Saaletaler begannen wie die Feuerwehr und führten schnell mit 2:5,
konnten die Dominanz aber nicht halten. Kühnau kam besser ins Spiel und
zog schließlich auf 10:7 davon. Doch zur Pause waren die Gäste wieder
heran, 14:13 leuchtete es von der Anzeigetafel.
Die zweiten 30 Minuten begannen gleich mit einem Schock. Klaaßen durfte
in der 31. Minute duschen, was die Saaletaler Möglichkeiten weiter
einschränkte. Doch dass die Moral stimmte, zeigten die Gäste auch nach
der nächsten Roten Karte gegen Korn, als die Saaletaler noch einmal auf
25:24 herankamen. „Wenn du hier den Ausgleich machst, kippt das Spiel“
meinte der verletzte Kreisläufer Frank Eichardt, der nach seinem
Achillessehnenriss in dieser Saison nicht mehr aktiv eingreifen kann.
Die Saaletaler nutzten aber ihre Chancen nicht, und wurden in der Abwehr
einige Male ausgetanzt. Das 30:25 in der 56. Minuten war die
Vorentscheidung, auch die Auszeit nützte nichts mehr.
Am kommenden Wochenende sind die Saaletaler spielfrei, ehe am 9.
November in Braunsbedra Tabellennachbar Landsberg wartet.
SGS: Laukner und T. Enke im Tor; Rumler 6/4, S. Enke 6, Wedwitschka 4,
Korn 3,
Klaaßen 3, Faust 2, Sträletzky
2, Eichentopf 1, Kötteritsch
Zuschauer: 90
Zeitstrafen: Kühnau 5, SGS 12 (inkl.3x Rot nach der 3. für Klaaßen 31`,
Korn 44`, Enke 55`)
Schiedsrichter: Pohl/Krause (Schönebeck/Calbe)
Siebenmeter: 8/7 – 8/5
Bericht aus der Sicht des Gastgebers:
Quelle:
www.ballkids.de
Nach 3 Niederlagen in der Liga finden die Becker Schützlinge
zurück in die Erfolgsspur.
Es war nicht unbedingt eine spielerisch schöne Begegnung, dies ließ der
Gegner aus dem Saaletal auch nicht zu, aber es war Handball mit
Leidenschaft, Kampf und Dramatik, der die zahlreichen Zuschauer mit
riss. Die Kühnauer fanden schwer in das Spiel, der Angriff wirkte
unsicher so konnten die Gästen mit 2:5 in Führung gehen. Aber schon in
dieser Phase war erkennbar, dass die Kühnauer in der Abwehrarbeit stark
motiviert waren, außerdem bot Florian Hempel eine starke Leistung im
Tor. Schnell fing sich auch der Angriff, über die Achse Rieprich/
Liemandt/ Krug wurde das Tempo angezogen. Insbesondere Maik Liemandt
zeigte in diesem Spiel eine verstärkte Torgefahr. Dann eine
Schrecksekunde in der Halle, Ronny Bösener verletzte sich schwer an der
Hand. Da mit Benny Feix der zweite Kreisläufer nicht zur Verfügung
stand, musste Oli Lindner im Abwehrzentrum die Geschicke leiten und im
Angriff die ungewohnte Kreisposition besetzen. Er tat dies, insbesondere
in der Deckung hervorragend. So wendete sich das Blatt, Kühnau ging mit
7:5 in Führung und behauptete Diese bis zum 14:13 Halbzeitstand.
Die zweite Hälfte blieb spannend, spielerisch kam von den Gästen aus dem
Saaletal nicht viel, doch dem körperbetonten Handball der Gäste war mit
spielerischen Mitteln schwierig zu begegnen. Kühnau nahm den Kampf und
die Härte voll an, aber bedeutend cleverer als die Gäste, die sich
selbst durch 3 berechtigte rote Karten dezimierten. Bis zum 25:24 blieb
es eng, dann konnten sich die Hausherren endlich auf 30:25 absetzen und
brachten den Sieg nun clever nach Hause. Mathias Becker war nach dem
Spiel mit der tollen Mannschaftsleistung seiner Truppe sehr zufrieden.
Das Team zeigte eine große Moral, immerhin waren die A Jungs schon seit
7.30 Uhr unterwegs und hatten schon ein Spiel in den Knochen. Doch den
Frust über die Auswärtsniederlage konnten sie sich so richtig
wegspielen. Einen gelungenes Debüt bei den Männern gelang auch Steven
Just mit einer couragierten Leistung und 2 schönen Toren. Mit dem 17
jährigen Talent hat die Mannschaft endlich wieder einen Linkshänder in
ihren Reihen.
Kühnau: Hempel, Lürken, Liemandt 6, Lindner 3/1, Krug 4, Seidel 6/5,
Rieprich 6, Bösener 1, Reuter 1, Niemann 4, Just 2 |