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Verbandsliga Süd
21.03.2009
SG Saaletal – SG Kühnau
32:25
(14:17)
Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht
Von Daniel Wolf-Dziura
Handball-Verbandsligist SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz hat das
zweite von drei ausstehenden Nachholespielen gewonnen und konnte sich
damit ein 5 Punkte-Polster zum Abstiegsrang 13 schaffen, den der
Oberliga-Absteiger HC Halle II innehat. Im Spiel der beiden Liganeulinge
gegen die SG Kühnau zeigten die Hausherren wieder zwei Spielabschnitte,
die unterschiedlicher nicht sein können. „Die Leistung bis zur Pause
fügte sich nahtlos in die schwachen Vorstellungen gegen Köthen und
Steuden an – statisch, behäbig und undiszipliniert. Aber nach der
Disqualifikation gegen Sebastian Enke gleich nach der Pause wurden wir
munter und ließen den Gästen kaum noch Spielmöglichkeiten. Die zweite
Hälfte zeigt, wozu die Truppe eigentlich in der Lage wäre“, fasste der
Saaletaler Coach Daniel Wolf-Dziura die Partie zusammen.
Von Beginn an versuchten die Gäste mit schnellen Ballstafetten und einer
konsequenten ersten Welle zum Erfolg zu kommen. Die Saaletaler
Hintermannschaft hatte zwar anfangs große Probleme, konnte sich aber
langsam steigern, zumal die Hausherren dann auch ohne Wechsel von
Angriffs- und Abwehrspielern auskamen. Als die Saaletaler nach dem 7:7
(15. Min.) auf 11:8 davonziehen konnten, hellte sich auch die Miene der
Verantwortlichen auf der Bank auf. Die wieselflinken und technisch gut
ausgebildeten Kühnauer schlugen aber postwendend zurück. “Wir werfen in
dieser Phase vorne die Bälle weg und kassieren Konter am laufenden
Band“, so Mannschaftsleiter Gottfried Kötteritzsch. Auch eine Auszeit
(22. Min) änderte nichts an der Überlegenheit der Rand-Dessauer, die bis
zur Pause auf 14:17 davonzogen.
Klare Worte folgten in der Pause. Sie sollten auch Gehör finden.
Zwei Rote Karten unmittelbar nach dem Wideranpfiff gaben der Partie die
Wende. Sebastian Enke flog als erster nach der 3. Zeitstrafe vom
Parkett, im Gegenangriff foulte der Kühnauer Spielmacher einen im vollen
Lauf befindlichen Saaletaler und durfte ebenfalls vorzeitig unter die
Dusche. Dadurch wurden die Hausherren plötzlich munter und die Gäste
hatten keine Wechselmöglichkeiten mehr, weil sie nur zu Acht angereist
waren. Ab da lief das Spiel der SGS wie aus einem Guss – die Abwehr
glich einem Bollwerk und was aufs Tor kam, wurde oft Beute des in der
zweiten Hälfte starken haltenden Tristan Enke. Da die Heimsieben auch
vom Punkt eine gute Quote hatte (7 von 8 Strafwürfen verwandelt), glich
man schnell aus (18:18, 35.Min) und setzte sich stetig weiter ab.
Einziger Kritikpunkt blieb wie schon im Köthen-Spiel in der Vorwoche die
schwache Chancenverwertung vom Kreis. „Hier lassen wir zu viele Chancen
aus oder brauchen den Umweg über den Strafwurf“, brachte es Routinier
Frank Eichardt auf den Punkt. Über die Station 25:22 setzten sich die
Saaletaler schließlich auf 30:23 ab. So nutzte man auch die Gelegenheit
und gaben allen Akteuren Spielanteile. Mit dem 32:25 Erfolg bleiben die
Hausherren zwar weiter auf Rang neun der Tabelle, haben aber deutlich
mehr Luft zum Abstiegplatz 13.
Erstmals live dabei war das neue Burgenland-TV. Die Sendung mit dem
Bericht zum Spiel ist ab Mittwoch im Internetfernsehen unter
www.blk-onlinetv.de zu sehen.
SG Saaletal mit: Nummer Name Tore/davon Siebenmeter:
1 Tristan Enke, 12 Christian Kuckuk und 55 Sebastian Laukner im Tor; 2
André Korn 7, 4 Jan Sträletzky 5, 5 Oliver Meyer, 6 Peter Klaaßen 2, 7
Matthias Lisker , 8 Christian Müller 8/5, 9 Philipp Wedwitschka 1, 10
Tino Eichentopf, 15 Frank Eichardt, 17 Martin Faust 6/1, 18 Sebastian
Enke 2
SR: Hebestadt/Hirschberg (BSV Klostermansfeld)
Siebenmeter: SGS 7/8, Kühnau ¾
Strafzeiten: SGS 5 und 1mal Rot (Enke, 33`, 3x2min); Kühnau 7 und 1mal
Rot (Praetorius, 34`, direkt wegen groben Foulspiel) |