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Verbandsliga Süd
09.11.2008
SG Saaletal – Landsberger HV 24:27
(11:13)
Vermeidbare Niederlage gegen neuen Tabellenführer
Von Daniel Wolf-Dziura
Die SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz musste in der
Handball-Verbandsliga ihre erste Heimniederlage hinnehmen. Gegen den
neuen Tabellenführer Landsberger HV verloren die Hausherren in der sehr
gut besuchten Geiseltalhalle in Braunsbedra mit 24:27 Toren und
verpassten es ihrerseits, mit den führenden Teams punktemäßig
gleichzuziehen. „Wir waren auf Augenhöhe, konnten in der entscheidenden
Phase aber nicht wieder aufschließen. Vielleicht war unsere
3-Tore-Führung zu zeitig, doch statt Selbstbewusstsein zu tanken, haben
uns die Gäste in der Schlussphase den Schneid abgekauft. Zum Problem
wird der schmale Kader. Mit 11 Mann geht es nicht weiter“, fasste
SGS-Coach Wolf-Dziura die Partie zusammen.
Die Landsberger hatten zum Saisonbeginn kräftig aufgerüstet und sich mit
6 Leuten verstärkt. Ein Plus, dass den Gästen gerade in der turbolenten
Schlussphase weiterhalf, als den Saaletalern nach zwei Roten Karten
(Faust 31. Min, Sträletzky 51.) die Alternativen ausgingen. Bis dahin
führten die Hausherren teilweise mit 3 Toren (19:16), nachdem man sich
im ersten Spielabschnitt gegen die abwehrstarken Landsberger ziemlich
schwer tat. Zudem konterten die Gäste die SGS mehrfach aus, so dass auch
die Torhüter kaum Unterstützung leisten konnten. Insgesamt lebte das
Spiel mehr von der Spannung als von handballerischen Leckerbissen,
beiden Teams merkte man den unbedingten Siegeswillen deutlich an.
Trotzdem blieb die Partie bis auf eine Aktion sehr fair, umso
unverständlicher reagierten die Spieler auf beiden Seiten auf einige
Entscheidungen. So waren sich auch der neue Landsberger Coach Harry
Scharf und sein Gegenüber einig, „dass die Spieler heute leider nicht im
Mittelpunkt standen“, so Wolf-Dziura.
Nach der zeitigen 3. Zeitstrafe gegen Spielmacher Martin Faust übernahm
Jan Sträletzky dessen Position. Das Hauptproblem lag aber im
Deckungsbereich. Selbst in doppelter Unterzahl gelang den Gästen ein
Treffer, die in der 47. Minuten auf 21:21 ausglichen. Kurz darauf war
auch für Jan Sträletzky der Arbeitstag beendet, so dass die gesamte
Verantwortung auf den Rückraumschützen Enke und Klaaßen sowie Korn am
Kreis lag. Doch gegen die massierte und bewegliche Landsberger Defensive
fanden die Hausherren nur selten die richtige Lücke, zudem kam von
beiden Außenpositionen zu wenig Unterstützung. Landsberg riss das Spiel
langsam an sich und gestatte nur noch einmal den 24:24
Ausgleichstreffer. Die letzten 3 Tore erzielten die Gäste und stehen
damit auf Tabellenrang eins. Die SG Saaletal verabschiedet sich erstmal
aus der Spitzengruppe und muss in den kommenden Auswärtsbegegnungen in
Halle (ACHTUNG: Freitag 19:30 Uhr in Halle BIZ) und in Schkopau
strukturierter zu Werke gehen.
SGS: T. Enke und Laukner im Tor; Rumler 5/4, Sträletzky 4, S. Enke 3,
Faust 3,
Korn 4/1, Klaaßen 2, Müller 1,
Wedwitschka 2, Eichentopf
Zuschauer: 280
Siebenmeter: SGS 6/5 LHV 4/3
Zeitstrafen: SGS 9 + 2 Rot (Faust 31`, Sträletzky 51`nach 3*2 min)
LHV 8 + 1 Rot (Blechschmidt 38`direkt, nach Tiefschlag)
Schiedsrichter: Smolka/Richter (Klostermansfeld)
Bericht aus Gästesicht:
Quelle:
Landsberger
HV
von: Steffen Müller
Mi einem weiteren Sieg wollte Landsberg weiterhin im Bereich der
Tabellespitze bleiben. Dass es ein sehr emotionales Spiel werden würde,
hatten alle Zuschauer schon vor der Partie erwartet, ging es doch auch
für die Hausherren um einiges. Der überraschend gut gestartete
Aufsteiger wollte mit einem Sieg auf eigenem Platz den Anschluss zur
Tabellenspitze nicht verlieren. Das Spiel begannen beide Mannschaften
nervös.
In der 4.Spielminute war immer noch kein Tor gefallen. Danach wurden die
Angriffe beider Mannschaften zwingender. Landsberg blieb in der gesamten
1.Hälfte knapp in Führung. Diese knappe Führung auf mehr als 3 Tore
auszubauen gelang aber nicht gegen die gut gestaffelte Abwehr der Gäste.
Noch vor der Halbzeit hatte Landsberg die Chance auf 14 – 10 zu erhöhen.
Es geschah jedoch das Gegenteil, die Gastgeber hatten unmittelbar vor
der Pause den Ausgleich in der Hand.
Nach dem Wechsel begann dann für Landsberg die schwerste Phase des
Spieles. Die SG hatte die Abwehr nochmals nach der Pause neu
organisiert, so dass die Angriffe der Landsberger in dieser Phase immer
wieder erfolglos blieben. Umgekehrt erkämpfte sich die SG Tor um Tor und
holte auf. Als dann nacheinander insgesamt 5 Landsberger Spieler mit
Zeitstrafen vom Platz mussten, und über fast volle 2 Minuten nur noch 6
gegen 3 spielten ging die SG Saaletal mit 20 zu 17 in Führung. Es sah
alles danach aus, dass sich damit das Spiel drehen würde. Mit einer
Umstellung auf eine 5 – 1 Abwehr auf Landsberger Seite wurde dann die
spielerisch und kämpferisch richtige Antwort gegeben.
Reichardtswerben-Prittitz konnte durch die vorgezogene Abwehr der Gäste
nicht mehr mit einfachen Spielzügen in ein direktes Spiel Mann gegen
Mann gehen. Dadurch wurden weitere Strafwürfe und Zeitstrafen
verhindert, bzw. deren Anzahl zumindest verringert. Hinzu kamen
Konterchancen der Landsberger. Innerhalb weiterer 7 Minuten führte
Landsberg wieder 22 – 21. 60 Sekunden vor Schluß vergaben die Gastgeber
beim Stand von 26 – 24 für Landsberg eine letzte Torgelegenheit womit
das Spiel dann endgültig entschieden war.
Landsberger HV: Weber, Staacke, Martin, Schröder, Lange, Hornig, Peszt,
Fronek, Blechschmidt, Schwara, Schmidt, Hoffmann, Hannuschke, Scorn |