|
Verbandsliga Süd
07.02.2009
SV 1925 Steuden – SG Saaletal 31:17
(14:7)
Rabenschwarzer Tag für Saaletaler
Von Daniel Wolf-Dziura
Handball-Verbandsligist SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz hat sich
mit der 31:17 Auswärtspleite in Steuden bis auf die Knochen blamiert.
Die Gäste, bei denen krankheitsbedingt mit Klaaßen und Wedwitschka die
komplette rechte Seite fehlte, besaßen über die gesamte Spielzeit von 60
Minuten nie den Biss, die Steudener auch nur ansatzweise zu gefährden.
„Insofern geht das Ergebnis vollauf in Ordnung. Die Mannschaft ist nach
5 Minuten bereits in alle Einzelteile zerbrochen, es fehlte heute eine
Führungsfigur. Für die Leistung müssen wir uns bei den Fans
entschuldigen. Doch das geht nur mit Leistung. Dafür brauchen wir aber
auch wieder eine hohe Trainingbeteiligung. Jeder muss sich zuerst an die
eigene Nase fassen, ehe der Mitspieler kritisiert wird“, fasste Coach
Daniel Wolf-Dziura frustriert die Partie zusammen.
Nach fünfeinhalb Minuten flog diesmal bereits die Grüne Karte auf den
Zeitnehmertisch. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dies jemals so
zeitig getan zu haben“, so der Trainer. Doch bewirkt hat seine Ansprache
nichts. Auch die taktische Umstellung von der offensiven 5:1 Deckung -
Falko Rumler fand auf der vorgezogenen Position keinerlei Bindung zum
Spiel - in ein defensiveres 6:0 System, änderte nichts am
unkoordinierten und vor allem unmotivierten Abwehreinsatz. Nach vorn
warfen die Sträletzky und Co. reihenweise die Bälle weg und trafen das
Holz oder den gegnerischen Torhüter. Doch kaum ein Ball fand den Weg ins
Steudener Netz. Mit dem 14:7 Halbzeitrückstand war man noch gut bedient,
auch weil die eigenen Torhüter aus der Generalkritik auszunehmen waren.
Doch auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich an der Einstellung der
Saaletaler nichts. Nach 35 Minuten führte der Gastgeber 17:8, auf der
Saaletaler Bank wurde jetzt komplett durchgewechselt. Sebastian Enke und
Jan Sträletzky bekamen kaum noch Einsatzzeiten „ um sie für die
kommenden Spiele zu schonen“, meinte auch Mannschaftsleiter Gottfried
Kötteritzsch. Die Steudener absolvierten die Partie als Testspiel unter
Wettkampfbedingungen und die Gäste ließen sich teilweise bereitwillig
vorführen. Und warum die Saaletaler auch in der FairPlay-Tabelle am Ende
stehen, bewiesen sie in der Schlussphase. Die Disqualifikationen von
Faust und Korn waren unnötig. Steuden siegte so verdient mit 31:17 gegen
eine völlig indisponierte Spielgemeinschaft aus Reichardtswerben und
Prittitz. Die Gäste beleiben vorerst auf Rang neun und haben in der
kommenden Woche Spielfrei, weil das Heimspiel gegen Köthen II auf den
15. März verschoben werden musste. 14 Tage Zeit also für die
Verantwortlichen, wieder Ordnung ins System zu bringen.
SGS: T. Enke und Kuckuk im Tor; Müller 5/4, Korn 4, Faust 3, S. Enke 2,
Zimmermann 1, Schmidt 1, Meyer
1, Sträletzky, Eichentopf, Rumler |