Berichte I. Männer

15.12.08

Verbandsliga Süd
13.12.2008

SG Saaletal – HSG Wolfen 2000 II     34:31     (21:18)

Saaletaler mit Überraschungscoup gegen Tabellenzweiten

Von Daniel Wolf-Dziura

Der zuletzt arg gebeutelte Verbandsliga-Aufsteiger SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz hat sich mit einem unerwarteten Sieg aus dem Punktspieljahr 2008 verabschiedet. Nach zuletzt 6 Niederlagen in Folge und dem Abrutschen in höchste Abstieggefahr, haben sich die Mannen um Trainer Daniel Wolf-Dziura mit einem unerwarteten aber hochverdienten 34:31 Erfolg über den Tabellenzweiten HSG Wolfen etwas Luft im Tabellenkeller verschafft. Erfolgreichster Torschütze für die Hausherren war Jan Sträletzky mit 11 Treffern. Einen einzelnen Spieler wollte der Trainer aber nicht herausheben. „Wir haben heute endlich wieder als Team zusammengefunden. In den letzten Tagen sind ja einige Fetzen geflogen, die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben“, so der 36jährige Übungsleiter des Aufsteigers.
Etwas überraschend konnte man bei der SG Saaletal wieder auf Peter Klaaßen zurückgreifen, der sich zum Spiel fit meldete. Ansonsten krempelte Wolf-Dziura seine Truppe komplett um. „Unser Deckungssystem war eigentlich völlig antiquiert, das gab uns aber endlich wieder mehr Sicherheit, die Zuordnung sah so wesentlich besser aus“, so die Begründung für die 1:5 Deckungsvariante, bei der Sebastian Enke den gegnerischen Kreisspieler nicht übergab, sondern mitlief. Dass die Hausherren sich in den ersten 30 Minuten trotzdem 18 Gegentore einfingen, hing aber mit dem tollen Expresshandball auf beiden Seiten zusammen. Ein Niveauunterschied anhand des Tabellenstandes war jedenfalls über die gesamte Spielzeit nicht zu entdecken. Wolfen legte schnell vor, doch die Saaletaler glichen beim 10:10 erstmals aus und übernahmen die ständige Führung. Christian Müller überzeugte auf der Mitte mit klugem Passspiel und genauen Würfen, die Rückkehr von Peter Klaaßen in den Halbrechten Rückraum ließ die Hausherren überlegter als zuletzt agieren. Zudem waren Enke und Sträletzky auf der linken Seite ein ständiger Gefahrenherd. Zur Pause lagen die Hausherren mit 21:18 vorn, zuletzt hatten die Saaletaler in Staßfurt 20 Treffer erzielt – in 60 Minuten.
So kurz wie die Ansprache vor dem Spiel hielt der Trainer auch seine Halbzeitrede: „Teamgeist. Aushelfen in der Deckung, System im Angriff“, drei Schlagworte, mehr nicht.
Und die Hausherren setzten die taktischen Vorgaben auch um. Beim 23:18 lag die SG erstmals mit 5 Toren in Front, die z.T. höherklassig erfahrenen Wolfener legten aber ihrerseits alles in die Waagschale. In doppelter Unterzahl kamen die Filmstädter noch mal gefährlich auf (57`, 31:29), doch Tristan Enke im Tor zogen die Gästen mit starken Paraden mehrfach den Nerv. Als Wolfen dann schließlich auf komplette Pressdeckung überging, legten sich die Sorgenfalten auf der Heimbank. „Im 1:1 sind wir kaum fair zu halten“, fügte Jan Schmidt an. Mit dem 33:30 war die Partie gelaufen, tobten die Fans auf der Tribüne, die ihren Teil zu einem tollen Handballnachmittag beitrugen.
Nach dem starken Saisonbeginn mit 8:2 Punkten und der anschließenden Pleitenserie haben sich die Saaletaler mit 10:14 Punkten etwas Luft nach hinten verschafft. Die letzte Hinrundenpartie findet dann im neuen Jahr in Zerbst statt. Dorthin fährt auch wieder ein großer Reisebus für die Fans.
SGS: T. Enke und Kuckuk im Tor; Sträletzky 11/2, Müller 6/2, Klaaßen 6,
         S. Enke 5, Korn 2, Rumler 2, Wedwitschka 1, Schmidt 1, Meyer, Eichentopf

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