|
Verbandsliga Süd
01.11.2009
Landsberger HV – SG Saaletal 25:24
(15:12)
Einfach schade!
Von Holger Schöpe
Was hat eine Mannschaft falsch gemacht, wenn sie nach dem Match beim
Ligaprimus betröpfelt vor der Halle steht, ihre Fans aber hochzufrieden
sind? Nur ein Tor zuwenig geworfen, einen anderen Vorwurf dürfen
sie sich nicht machen!
In einer hart umkämpften Partie beim Landsberger HV haben die Saaletaler
mit viel Herz den Kampf angenommen und mit 25:24 knapp verloren. Bis auf
die ersten beiden Treffer musste jedes weitere Tor erkämpft werden. Auch
durfte der Gastgeber in der ersten Hälfte viele technische Fehler
begehen, in der zweiten Spielhälfte fanden die Schiris dann zu einer
objektiveren Sichtweise.
Die Landsberger stellen mit ihrer robusten und schnellen Mannschaft die
beste Abwehr der Liga und wissen auch diese körperliche Überlegenheit im
Angriff einzusetzen. Hier fanden die Spieler um Eichardt/Stöckl mit dem
schnellen Spiel nur ein probates Mittel. Ein wirkungsvoller Rückraum war
nicht existent, mit viel Aufwand und einem starken Kenny Dober kam man
dennoch zu Treffern.
Zu Beginn konnten die Saaletaler mit zwei Toren in Führung gehen, weil
der Gastgeber von der Lauffreudigkeit der Gäste überrascht wurde. Dann
glichen sie zum 3:3 aus und übernahmen mit einem guten Angriffsspiel die
Führung. Die SGS stellte Martin Faust wieder an den Kreis, Jan
Sträletzky war zurück und Tristan Enke stand zwischen den Pfosten.
Landsberg legte ein Tor vor, die Saaletaler glichen immer wieder aus
(5:4, 8:8), bevor der Gastgeber sich dann erstmalig einen zwei Tore
Vorsprung erarbeiten konnte (10:8). Matthias Reimer fing einige Bälle
ab, leider konnte zu wenig Kapital daraus geschlagen werden. Auch fiel
es den Gästen schwer, Martin Faust mit verwertbaren Bällen zu bedienen.
So konnten die Landsberger ihren Vorsprung etwas ausbauen (12:9), bevor
die SGS auf 12:11 verkürzte. Trotzdem trauerten die zahlreichen und
lautstarken Anhänger jetzt schon einigen vergebenen Großchancen, sowie
zwei vergebenen Siebenmeter hinterher. Auch konnten sich die Saaletaler
bei Sebastian Laukner bedanken, der nun im Tor stehend, einige
hundertprozentige Einwurfmöglichkeiten der Randhallenser vereitelte.
Drei Tore in Folge brachten den Gastgeber wieder deutlicher in Front
(15:11), mit 15:12 ging es in die Pause.
Jedem war klar, dass es eine nervenaufreibende Angelegenheit werden
würde, wenn die SGS nach Wiederanpfiff weiter so gut mithält. Hellwach
kamen die Saaletaler auch aus der Kabine und verkürzten auf 15:14. Dann
war wieder Landsberg am Zug und kam über ein 17:14 und 20:17 letztmalig
zu einer drei Tore Führung (22:19). Jan Sträletzky sah etwas unglücklich
den roten Karton, aber auch der Gastgeber stand nun permanent in
Unterzahl auf dem Parkett. Jetzt kämpften sich die Saaletaler,
angetrieben von einer begeisterten Anhängerschaft, auf ein 24:24 heran.
In dieser Phase vergaben sie unglücklich zwei weitere Strafwürfe durch
Pfostentreffer. In der Abwehr zogen sie dem Gastgeber den Zahn, kamen
aber selber durch die extrem starke Defensivarbeit der Landsberger zu
keinem Treffer. Schließlich lochte der Spitzenreiter zum Endstand von
25:24 ein, ein verdientes Remis blieb der SGS dadurch verwert.
Die Tatsache, dass so viele Anhänger die Mannschaft zum Ligaprimus
begleitet haben, ist ein Zeichen, dass das Team durch sein bisheriges
Auftreten die Herzen seiner Fans erobert hat. Die Männer aus dem
Saaletal sollten sich vielmehr über das verschenkte Spiel in Wittenberg
ärgern, als über den verloren Punkt heute, denn es war ein weiterer
Schritt in die richtige Richtung!
SGS: Tristan Enke und Sebastian Laukner im Tor; Martin Faust (3 Tore),
Mirko Schade, Tino Eichentopf,
Phillip Wedwitschka (1), Christian Müller,
Jan Sträletzky, Peter Klaaßen
(3), Kevin Jänckel (2), Matthias Reimer (1),
Kenny Dober (14) |