Quelle: mz-web.de

Handball

Dober ist nach Pfostentreffer völlig am Boden zerstört

SG Saaletal Reichardtswerben/Prittitz und der Weißenfelser HV stehen mit leeren Händen da

VON STEFAN THOMÉ
Kenny Dober (rechts)
Kenny Dober (rechts) war erneut bester Schütze bei der SG Saaletal. Den Wurf zum möglichen Remis setzte er aber an den Pfosten. (FOTO: PETER LISKER)
 
BRAUNSBEDRA/WOLFEN/MZ. Am Ende fehlte den beiden Handball-Verbandsligisten, der SG Saaletal Reichardtswerben / Prittitz sowie dem Weißenfelser HV, jeweils ein Tor. Ein Treffer mehr und beide Teams hätten zumindest mit einem Unentschieden noch einen Punkt ergattert. Doch die Saaletaler scheiterten im Heimspiel gegen den Spitzenreiter Landsberger HV mit 21:22 und der auf dem vorletzten Platz liegende WHV musste sich bei der Reserve der HSG Wolfen mit 24:25 geschlagen geben.
 
SG Saaletal Reichardtswerben / Prittitz - Landsberger HV 21:22 (7:11). Kenny Dober wäre am liebsten gar nicht mehr aufgestanden. Der mit acht Toren am Ende beste Werfer der SG Saaletal hatte in der letzten Sekunde der Partie gegen den aktuellen Tabellenführer Landsberg das mögliche Remis in der Hand. Sein Sprungwurf von der halblinken Position klatschte beim Ertönen der Schluss-Sirene jedoch mit voller Wucht an den rechten Pfosten. Völlig am Boden zerstört blieb Dober liegen und wurde von seinen Teamkollegen erst nach und nach mit aufmunternden Worten zum Aufstehen bewegt. Die Enttäuschung war dem 20-Jährigen ins Gesicht geschrieben. "Für ihn ist es besonders bitter, weil er schon im Hinspiel den möglichen Ausgleich am Ende vergeben hatte", so der mitfühlende Trainer Frank Eichardt.
Die Partie wurde zunächst von den Abwehrreihen und vom gegenseitigen Abtasten bestimmt. Das erste Tor, das 1:0 für Landsberg, fiel erst nach dreieinhalb Minuten. Bis zum 4:4 verlief die Begegnung ausgeglichen (11. Minute). Dann setzten sich die Gäste mit zwei Toren ab, ehe es zu einer entscheidenden Szene kam: SG-Abwehrspieler Matthias Reimer, der bis dahin gute Akzente im Angriff gesetzt hatte, wurde bei einem Konter auf der Außenbahn direkt vor den Landsberger Fans gefoult und ließ sich daraufhin zu einer Tätlichkeit hinreißen. Das führte zu einem kurzen Handgemenge zwischen Spielern sowie den Zuschauern. Reimer sah die rote Karte, während sein Kontrahent mit einer zweiminütigen Zeitstrafe davonkam. "Der Platzverweis war sicherlich berechtigt, aber meiner Meinung nach hätten beide Rot sehen müssen", beurteilte Coach Eichardt die Situation. Er musste nun umstellen. "Das und die späteren Zeitstrafen gegen uns haben unseren Spielfluss gestört."
Nach dem 7:11-Pausenrückstand lagen die Gastgeber bis zum 15:20 mit fünf Treffern zurück (51.). Tormann Sebastian Laukner verhinderte bis dahin mit einigen Glanzparaden Schlimmeres. Die SGS verkürzte, kam auf 18:21 heran (55.), doch Dober markierte letztlich nur noch das 21:22 (58.).

Reichardtswerben / Prittitz: Laukner und T. Enke im Tor, Dober (8 Tore), Faust (5), Korn (3), Sträletzky, S. Enke (je 2), Müller (1 / 1), Eichentopf, Lisker, Wedwitschka, Reimer, Jänckel.