Berichte I. Männer

08.09.09

Testspiel in Braunsbedra
30.08.2009

SG Saaletal – HSV Naumburg-Stößen     28:35

Regionalligist ist eine Nummer zu groß

Von Daniel Wolf-Dziura

„Solch einen Gegner habe ich mir eigentlich nicht gewünscht“, stellte der neue SGS-Coach Frank Eichardt klar. „Ein Bezirksligist wäre für uns der besser Sparringspartner gewesen, trotzdem bin ich nicht mal so unzufrieden“, resümierte der 40jährige nach der Partie. Der HSV Naumburg-Stößen gewann diesen Freundschaftsvergleich in der gut besetzten Geiseltalhalle in Braunsbedra sicher mit 35:28, wirklich zufriedene Gesichter konnte man aber auch auf der Gästebank nicht sehen.
Zu Beginn gedachte man dem langjährigen Spieler und Vereinsmitglied Harald Saalbach. TSV-Präsident Gisbert Berhold fand hier einfühlsame und ehrende Worte für das Schaffen des kurz nach seinem 70. Geburtstag verstorbenen Reichardtswerbener Urgesteins.
Das Spiel begannen die Burgenländer sehr konzentriert, ließen die Saaletaler Angriffe serienweise nicht mal mit einem Torwurf abschließen und zogen ihrerseits ein kluges Konterspiel mit schnellen Gegenstößen auf. 15 Minuten waren gerade gespielt, als es 3:12 gegen die Saaletaler stand. Naumburg packte bereits die Kabinettstückchen aus (Kempatrick von Seifert auf Benecke) und Eichardt feuerte sauer die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch.
Danach fingen sich die Saaletaler ein wenig, auch weil die Naumburger in der Abwehr nicht mehr mit letztem Einsatz agierten. Zudem stach SGS-Torsteher Tristan Enke seine beiden Gegenüber klar aus, die gerade bei körpernahen Würfen einige Male ziemlich alt aussahen.
Die Pause nutzen die Reichardtswerbener, um ihre neuen Nachwuchstrainingsgruppen vorzustellen. Zwei Gruppen haben sich mittlerweile gebildet, in denen knapp 20 Jungen und Mädchen dem Handball hinterher jagen.
Nach der Pause folgten dann die besten 20 Minuten der SG Saaletal. Kenny Dober setzte seine Mitspieler jetzt besser in Szene und kam auch selber weiterhin zum Erfolg. Das schönste Tor des Spiels ging dann auch auf seine Kappe. Den Treffer zum 15:20 brachte er artistisch als Seitfallwurf um den Gegenspieler im Naumburger Kasten unter. Und das das ganze kein Zufall war, zeigte er wenig später mit dem gleichen Wurf. Bis auf 4 Treffer (20:24) kamen die Saaletaler an die Gäste heran, die sich schließlich auf Torschützenkönig Seifert verlassen konnten, der in der Schlussphase praktisch alleine den respektablen Abstand wiederherstellte. Zudem langten die Burgenländer dann auch in der Abwehr wieder mehr hin, was auf beiden Seiten zu zwei hitzigen Situationen führte, die das Spiel eigentlich nicht nötig hatte. Entwarnung konnte im Fall der Verletzung von Jan Schmidt (SGS) gegeben werden. Ohne gegnerische Einwirkung verletzte sich der extrovertierte Linkshänder am Fuß. Der befürchtete Mittelfußbruch stellte sich aber „nur“ als ausgekugelter Zeh dar, was eine Pause von ca. 6 Wochen, aber eben keine OP nach sich zieht. Von Verletzungen blieben die Saaletaler bereits vor Saisonbeginn nicht verschont. Mit Kevin Jänckel hat sich der zweite Linkshänder eine Kapselverletzung am Daumen zugezogen und fällt ebenfalls noch einige Zeit aus. Sebastian Enke steht gar nicht mehr im Kader. „Seit drei Wochen zwickt die Schulter, so dass ich kaum werfen kann. Verbandsligahandball ist unter diesen Umständen einfach nicht möglich, hier einen Platz zu blockieren macht keinen Sinn“, so der 26jährige Rückraumspieler.
In der kommenden Woche wird es für die Saaletaler endlich ernst. Doch bei der HSG Wolfen hängen die Trauben hoch. Nur einmal konnten die Reichardtswerbener dort beide Punkte entführen.
SGS: Enke und Laukner im Tor; Dober, Reimer, Klaaßen, Wedwitschka, Faust,
         Korn, Müller, Lisker, Schmidt

Bilder Männer

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