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Verbandsliga Süd
13.02.2010
SG Saaletal – TSG Wittenberg 26:25
(14:7)
Von Holger Schöpe
Am Samstag empfingen in Braunsbedra die ersten Männer der SG Saaletal
als Tabellenvierte mit der TSG Wittenberg den drittletzten der aktuellen
Tabelle. Der Ausgang der Partie schien vom Papier her nur eine Frage der
Tordifferenz zu sein, schließlich gewann der Gastgeber bisher alle
Heimspiele, die Gäste konnten auswärts bis dato nur einmal punkten. Das Hinspiel ging
für die Saaletaler nach enttäuschender Leistung zu Recht verloren und
nach der neuerlichen Pleite in Köthen war Wiedergutmachung angesagt.
Vor übersichtlicher Kulisse legte die Heimsieben dann auch
erwartungsgemäß los und war schnell mit 3:0 in Front. Nun netzten auch
die Lutherstädter erstmalig ein. Die Gäste legten eine sehr
harte Gangart an den Tag, so holten sie mehrfach Dober und Reimer von
den Beinen, ohne dass dies zu nennenswerten Konsequenzen führte. Etwas
mehr Schutz durch härteres Eingreifen der Schiris aus Magdeburg wäre
wünschenswert gewesen.
Die SGS stand sehr sicher in der Abwehr, Eichentopf ließ den
Kreisspieler alt aussehen und die abgefangenen Bälle landeten durch
Tempogegenstöße im Wittenberger Gehäuse (6:2, 10:3). Auch kam die gute
Deckungsarbeit dem Keeper Laukner sehr entgegen, die eigenen Angriffe
wurden ruhig und konzentriert vorgetragen, der jeweils frei gespielte
Akteur lochte sicher ein. Den Gästen blieb nur die Flucht in überharte
Aktionen, die ersten Zeitstrafen wurden nun auch ausgesprochen. Nach 30
Minuten guter Handballkost von Seiten des Gastgebers schickten die
Saaletaler ihre Gäste mit gerade mal 7 Zählern in die Kabine. Selber
hätte man noch weit mehr als die zwischenzeitlichen 14 Treffen markieren
müssen.
Am Anfang der zweiten Hälfte sahen zufriedene Zuschauer ein ähnliches
Bild. Saaletal zog Tor um Tor davon, Wittenberg versuchte das Spiel zu
zerstören (16:8, 20:10). Couch Eichardt wechselte nun ein wenig durch,
verschiedene Positionen wurden getauscht. Wittenberg, allen voran Kunze,
griff zum letzten Strohhalm und suchte sein Heil im Angriff. Auf einmal
schrumpfte der komfortable Vorsprung (20:13). Nun verlor der SGS völlig
den Faden. Laukner sah keinen Ball mehr, T. Enke stand nun zwischen
die Pfosten, die Abwehr lies aber auch ihn zu oft im Stich. Trotzdem
konnte er noch einige Bälle entschärfen, ansonsten wäre der Vorsprung
viel schneller dahin gewesen. Im Angriff lief nämlich überhaupt nichts mehr
zusammen. Entweder man wurde mit fragwürdigen Entscheidungen zurück
gepfiffen oder man verfehlte das Gehäuse der Gäste. Das Rezept der
Lutherstädter schien aufzugehen. Trotz häufiger Unterzahlsituationen
schafften sie es, den Spielfluss des Gastgebers völlig zu
zerstören und selber mit zum Teil ungewöhnlichen Methoden (immer wieder
Kunze) zum Erfolg zu kommen (22:18). Jetzt nahm Eichardt eine Auszeit,
welche zu einem kurzen Strohfeuer führte (24:18). Danach ging gar nichts
mehr, die Saaletaler mussten bis zum Schlusspfiff zittern, die letzten
vier Tore warf der erstarkte Gast zum 26:25 Endstand.
Richtig freuen konnte sich nach dem Abpfiff niemand. Die SGS ist mit
einem blauen Auge davon gekommen, der Heimnimbus wurde bewahrt. Im
kämpferischen Bereich konnte man der Truppe keinen Vorwurf machen, was
gefehlt hat ist das Vermögen, in solch schwierigen Situationen Ruhe zu
bewahren, den Kopf oben zu halten um den Nebenmann zu sehen und
vor allem einmal richtig durchzuatmen. Es muss möglich werden, den Schalter wieder umzulegen, das
kopflose Anrennen zu beenden und sich auf die eigene Stärke zu besinnen.
Dennoch wurden 40 Minuten gute Handballkost geboten, gerade
nach den beiden Auswärtsniederlagen in Folge keine
Selbstverständlichkeit. Nun sollte es nächsten Sonntag in Merseburg mit
den ersten Punkten außerhalb des Burgenlandkreises klappen, um dann im
Spitzenspiel am Sonntag darauf gegen Landsberg mit dem nötigen
Selbstvertrauen in Braunsbedra auflaufen zu können!
SGS: Laukner und T. Enke im Tor; Korn (1 Tor), Schade, Sträletzky (6),
Eichentopf, Lisker, Müller (1),
Reimer (7), Jänckel (3), Faust (1), Dober (6),
Klaaßen (1) |