Berichte I. Männer

22.04.10

Verbandsliga Süd
08.04.2010

HSV 2000 Zerbst – SG Saaletal     33:35     (14:12)

Lieber spät als nie

SG Saaletal gelingt zweiter Auswärtssieg in Folge

Von Matthias Lisker

Am letzten Spieltag der Verbandsliga Süd musste die 1. Mannschaft der SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz beim stark abstiegsgefährdeten HSV 2000 Zerbst antreten. Mit einem Sieg wollte man, eine Niederlage von Kühnau vorausgesetzt, noch den 4. Tabellenplatz im Abschlussklassement erreichen. Außerdem wollte man, entgegen aller Spekulationen seitens einiger Weißenfelser Anhänger nach dem Derbysieg, dem WHV-91 Schützenhilfe leisten. Mit der Eroberung von Rang 4 klappte es nicht ganz, und die Schützenhilfe musste Weißenfels auch nicht in Anspruch nehmen (Rettung aus eigener Kraft mit Sieg gegen Wittenberg). Nach einer zwar spielerisch schwachen, dafür kämpferisch umso stärkeren Leistung feierte man mit dem 33:35 Auswärtssieg einen versöhnlichen Saisonabschluss.
Zu Beginn der Partie setzen die Saaletaler die ersten Akzente, schnell ging man mit 0:2 in Führung. Diesen Zwei-Tore-Vorsprung behauptete man bis Mitte der ersten Hälfte. Zerbst hatte sich nun besser auf das Spiel der SGS eingestellt und übernahm nun nach und nach das Heft des Handelns. Beim 6:6 gelang den Nuthestädter erstmals der Ausgleich. Mit der Umstellung auf eine 4-2 Abwehr stellte Zerbst die SGS vor gehörige Probleme. Zu lethargisch und nur noch in Einzelaktionen verstrickt verlor man langsam den Anschluss. Angetrieben von ihrem lautstarken Anhang (im letzen Saisonspiel wurde den treuen SGS Fans erstmals stimmungsmäßig Paroli geboten) erhöhte die Heimsieben bis auf 4 Treffer (14:10). Beim Halbzeitpfiff hatte sich Reichardtswerben-Prittitz wieder in Schlagdistanz gebracht. Mit 14:12 wurden die Seiten gewechselt.
Die kurz vor der Halbzeit getätigten Umstellungen wurden in der Halbzeit nochmal genau besprochen. Außerdem appellierte Eichardt/Stöckl/Kötterritzsch an die Moral der Truppe. Wenn schon nicht spielerisch, so wollte man doch wenigstens kämpferisch überzeugen.
Der Kampf stimmte, das spielerische bleib auch in Halbzeit zwei auf der Strecke. Aber mit S. Enke, eigentlich Rückraumshooter, hatte die SGS jetzt einen Mann am Kreis, der seine körperlichen und physischen Vorteile ein ums andere mal gekonnt einsetzte. Bis Mitte der zweiten Hälfte legte Zerbst zwar immer wieder vor (17:15; 19:17; 22:21), doch allen voran Enke hielt die SGS im Spiel. Eine Schwächephase der Gastgeber nutze man konsequent aus und übernahm beim 22:23 wieder die Führung. Die mit dem Mute der Verzweiflung kämpfenden Zerbster gingen nochmals mit 26:25 in Front. Aber die Saaletaler bewahrten die Ruhe, drehten erneut den Spieß um (26:28; 28:30). Als der HSV 2000 in der 55. Minute zur Manndeckung überging, machte sich Erleichterung auf der Saaletaler Bank breit. „In diesem Moment wusste ich, das der Sieg uns nicht mehr zu nehmen ist“, so Co-Trainer Dirk Stöckl nach dem Spiel. Tatsächlich spielte die Maßnahme des Zerbster Coachs den Reichardtswerben-Prittitz in die Karten. Durch die individuelle Klasse im 1 gegen 1 schloss man nun nahezu jeden Angriff mit einem Treffer ab. Zwar netzte Zerbst auch immer wieder ein, aber am 2 Tore Plus der SGS konnten sie nicht mehr rütteln. Vize-Käpitan André Korn war es vorbehalten, mit dem 35. Treffer den Endstand und zugleich das letzte Tor der Saison zu erzielen. Mit dem 33:35 Auswärtssieg hatte man seine Hausaufgaben gemacht. Durch den gleichzeitigen Sieg der SG Kühnau verbleibt die SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz auf einem respektablen 5. Platz.
„Mit dem 5. Rang liegen wir im vor der Saison angestrebten Rahmen. Leider haben wir mit einer Schwächephase in der Rückrunde eine noch bessere Platzierung verpasste.“ zog Eichardt nach seiner ersten Saison als verantwortlicher Cheftrainer ein Kurzfazit. „Ein Großes Lob an „Galle“ und den Rest des immer zum Team haltenden Anhang. Was die auf den Rängen veranstaltet haben war der Wahnsinn. Selbst in kritischen Phasen konnten wir uns immer auf sie verlassen, und hatten selbst bei Auswärtsspielen Heimspielatmosphäre.“ lobte der scheidende Klaaßen die Treusten der Treuen nach der Partie.
SGS: Laukner im Tor; Korn 4, Lisker 3, Müller 1/1 , Faust 2, Dober 7/4, Reimer 6, 
         Eichentopf, Jänckel 1, S. Enke 10, Wedwitschka, Klaaßen 1, Schade

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