|
Verbandsliga Süd
08.04.2010
HSV 2000 Zerbst – SG Saaletal 33:35
(14:12)
Lieber spät als nie
SG Saaletal gelingt zweiter Auswärtssieg in Folge
Von Matthias Lisker
Am letzten Spieltag der Verbandsliga Süd musste die 1. Mannschaft der SG
Saaletal Reichardtswerben-Prittitz beim stark abstiegsgefährdeten HSV
2000 Zerbst antreten. Mit einem Sieg wollte man, eine Niederlage von
Kühnau vorausgesetzt, noch den 4. Tabellenplatz im Abschlussklassement
erreichen. Außerdem wollte man, entgegen aller Spekulationen seitens
einiger Weißenfelser Anhänger nach dem Derbysieg, dem WHV-91
Schützenhilfe leisten. Mit der Eroberung von Rang 4 klappte es nicht
ganz, und die Schützenhilfe musste Weißenfels auch nicht in Anspruch
nehmen (Rettung aus eigener Kraft mit Sieg gegen Wittenberg). Nach einer
zwar spielerisch schwachen, dafür kämpferisch umso stärkeren Leistung
feierte man mit dem 33:35 Auswärtssieg einen versöhnlichen
Saisonabschluss.
Zu Beginn der Partie setzen die Saaletaler die ersten Akzente, schnell
ging man mit 0:2 in Führung. Diesen Zwei-Tore-Vorsprung behauptete man
bis Mitte der ersten Hälfte. Zerbst hatte sich nun besser auf das Spiel
der SGS eingestellt und übernahm nun nach und nach das Heft des
Handelns. Beim 6:6 gelang den Nuthestädter erstmals der Ausgleich. Mit
der Umstellung auf eine 4-2 Abwehr stellte Zerbst die SGS vor gehörige
Probleme. Zu lethargisch und nur noch in Einzelaktionen verstrickt
verlor man langsam den Anschluss. Angetrieben von ihrem lautstarken
Anhang (im letzen Saisonspiel wurde den treuen SGS Fans erstmals
stimmungsmäßig Paroli geboten) erhöhte die Heimsieben bis auf 4 Treffer
(14:10). Beim Halbzeitpfiff hatte sich Reichardtswerben-Prittitz wieder
in Schlagdistanz gebracht. Mit 14:12 wurden die Seiten gewechselt.
Die kurz vor der Halbzeit getätigten Umstellungen wurden in der Halbzeit
nochmal genau besprochen. Außerdem appellierte Eichardt/Stöckl/Kötterritzsch
an die Moral der Truppe. Wenn schon nicht spielerisch, so wollte man
doch wenigstens kämpferisch überzeugen.
Der Kampf stimmte, das spielerische bleib auch in Halbzeit zwei auf der
Strecke. Aber mit S. Enke, eigentlich Rückraumshooter, hatte die SGS
jetzt einen Mann am Kreis, der seine körperlichen und physischen
Vorteile ein ums andere mal gekonnt einsetzte. Bis Mitte der zweiten
Hälfte legte Zerbst zwar immer wieder vor (17:15; 19:17; 22:21), doch
allen voran Enke hielt die SGS im Spiel. Eine Schwächephase der
Gastgeber nutze man konsequent aus und übernahm beim 22:23 wieder die
Führung. Die mit dem Mute der Verzweiflung kämpfenden Zerbster gingen
nochmals mit 26:25 in Front. Aber die Saaletaler bewahrten die Ruhe,
drehten erneut den Spieß um (26:28; 28:30). Als der HSV 2000 in der 55.
Minute zur Manndeckung überging, machte sich Erleichterung auf der
Saaletaler Bank breit. „In diesem Moment wusste ich, das der Sieg uns
nicht mehr zu nehmen ist“, so Co-Trainer Dirk Stöckl nach dem Spiel.
Tatsächlich spielte die Maßnahme des Zerbster Coachs den
Reichardtswerben-Prittitz in die Karten. Durch die individuelle Klasse
im 1 gegen 1 schloss man nun nahezu jeden Angriff mit einem Treffer ab.
Zwar netzte Zerbst auch immer wieder ein, aber am 2 Tore Plus der SGS
konnten sie nicht mehr rütteln. Vize-Käpitan André Korn war es
vorbehalten, mit dem 35. Treffer den Endstand und zugleich das letzte
Tor der Saison zu erzielen. Mit dem 33:35 Auswärtssieg hatte man seine
Hausaufgaben gemacht. Durch den gleichzeitigen Sieg der SG Kühnau
verbleibt die SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz auf einem
respektablen 5. Platz.
„Mit dem 5. Rang liegen wir im vor der Saison angestrebten Rahmen.
Leider haben wir mit einer Schwächephase in der Rückrunde eine noch
bessere Platzierung verpasste.“ zog Eichardt nach seiner ersten Saison
als verantwortlicher Cheftrainer ein Kurzfazit. „Ein Großes Lob an
„Galle“ und den Rest des immer zum Team haltenden Anhang. Was die auf
den Rängen veranstaltet haben war der Wahnsinn. Selbst in kritischen
Phasen konnten wir uns immer auf sie verlassen, und hatten selbst bei
Auswärtsspielen Heimspielatmosphäre.“ lobte der scheidende Klaaßen die
Treusten der Treuen nach der Partie.
SGS: Laukner im Tor; Korn 4, Lisker 3, Müller 1/1 , Faust 2, Dober 7/4,
Reimer 6,
Eichentopf, Jänckel 1, S. Enke
10, Wedwitschka, Klaaßen 1, Schade |