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Quelle:
mz-web.de
Auf Augenhöhe
VON STEFAN THOMÉ
Immer ein elektrisierendes Duell: Weißenfels (in Rot) gegen die SG Saaletal.
(FOTO: PETER LISKER)
WEISSENFELS/MZ. In der Weißenfelser Westhalle wird
es am Sonntag laut. So richtig laut. Das wünscht sich sogar Torsten Hahn. Der
Trainer des Handball-Verbandsligisten, dem Weißenfelser HV, setzt beim Heimspiel
an diesem Wochenende auf die eigenen Fans.
Denn es ist Derbyzeit: Um 14 Uhr stellt sich der SG Saaletal Reichardtswerben /
Prittitz zum achten Mal diesem Vergleich auf lokaler Ebene. "Unsere Anhänger
sind oftmals stille Genießer", sagt Hahn, "und ich hoffe, dass sie am
Sonnabend genauso Vollgas geben, wie wir es auf dem Parkett vorhaben." Dabei
schaltet er selbst immer komplett ab und bekommt Anfeuerung von der Tribüne gar
nicht mit.
Am Sonntag muss Hahn einmal mehr auf wichtige Spieler verzichten. "Mit Max
Fuchs, Yves Grötzner und Nils Hahn fehlen mir mindestens drei Spieler", so
der Coach. Und hinter einem weiteren Akteur stehe noch ein Fragezeichen. Zwar
sei der Klassenerhalt schon so gut wie gesichert, dennoch fordert Hahn einen
Sieg: "Wir haben noch schwere Auswärtspartien vor uns, da müssen wir zu Hause
einfach punkten." Außerdem will er mit schnellen Kombinationen und einer
besseren Chancenverwertung eine mehr als vierjährige Durststrecke beenden.
Denn das letzte Mal gelang dem WHV am 17. November 2007 in der Bezirksliga ein
Sieg gegen die damals neu gebildete SG Saaletal. Seither gingen alle folgenden
Begegnungen an den amtierenden Vize-Staffelsieger Reichardtswerben / Prittitz.
Das bisher letzte Aufeinandertreffen am 9. Oktober 2011 in der Stadthalle gewann
die gastgebende SGS mit 34:25.
Immerhin, nach dem Tabellenstand sind die Weißenfelser dieses Mal leicht
favorisiert. Sie belegen Rang sechs, während sich Reichardtswerben / Prittitz
als derzeit Achter bereits schon seit längerem vom Saisonziel "Aufstieg in die
Sachsen-Anhalt-Liga" verabschiedet hat. Entsprechend sieht SGS-Coach Frank
Eichardt nun andere Vorzeichen: "Wie damals zu gemeinsamen Bezirksliga-Zeiten
stehen beide Mannschaften nun wieder auf Augenhöhe. Für mich gibt es von daher
keinen Favoriten."
Die Saaletaler sind derzeit eher unzufrieden und wollen mit einem Triumph zurück
auf die Erfolgsspur. "Wir sind zwar mit zwei Siegen in die Rückrunde
gestartet, aber diese waren keineswegs souverän", findet SGS-Pressesprecher
Holger Schöpe, der dennoch von einer guten Stimmung im Team spricht. Aus seiner
Sicht wird entscheidend sein, wer seine Nerven besser im Griff haben wird. |