Jürgen Rosenheinrich, der WHV-91 zeigt sich sehr gefestigt, ist die
erste Mannschaft bereit für die Verbandsliga?
Ja, dies sind wir schon unserem Nachwuchs schuldig. Die männliche
A- und B-Jugend spielt in der Oberliga, die Jungs des C- und D- Teams sind
Bezirksmeister, unsere Männer müssen ihnen eine Perspektive bieten! Außerdem
drängen die zweiten Männer wiederholt auf ihren Aufstieg in die Bezirksliga.
Dort wollen wir dann mit einer kompletten A-Jugend antreten, diese Liga
stellt das richtige Umfeld zum weiteren Lernen dar.
Daniel Wolf-Dziura, wäre die SG Saaletal den Anforderungen
gewachsen?
Alle vier Spitzenteams der Bezirksliga sollten eine gute Rolle in
der Verbandsliga spielen können, wobei ich bei Dieskau-Zwintschöna durch
ihre zu schmale Personaldecke die größten Probleme sehe. Weißenfels und auch
wir können auf einen breiten Kader zurückgreifen. In der Verbandsliga ist
aber leider eine Verschlechterung des Niveaus zu beobachten, sicherlich
hervorgerufen durch die Ausdünnung der jeweiligen zweiten Mannschaften.
Es kommt durch große Nachwuchsprobleme zu immer mehr Gründungen von
Spielgemeinschaften. Bleibt im Weißenfelser Raum irgendwann nur noch ein
Verein übrig?
Rosenheinrich:
Der Weg über die Spielgemeinschaften stellt für mich keine Lösung dar.
Grundvoraussetzung ist immer die gute Arbeit im Nachwuchsbereich. Die Kinder
sollten dort lernen, wo die höchsten Spielklassen sind. Es gab Gespräche
zwischen einigen Vereinen, gemeinsam eine Mannschaft aufzubauen, welche
irgendwann Oberligaformat haben wird. Leider verweisen diese dann auf ihre
lange Tradition, jeder kocht zu sehr sein eigenes Süppchen.
Das Derby in der Stadthalle, pokert die SG Saaletal nicht zu hoch?
Wolf-Dziura:
Unsere Sporthalle in Braunsbedra war leider nicht zu haben, Plotha ist zu
klein. Obwohl der Heimvorteil verloren geht, entschieden wir uns im Sinne
der Zuschauer für die Stadthalle. Diese erscheint uns ideal für das Derby.
Die Stadt hat sich da ein tolles Aushängeschild geschaffen und wir wollen
das gute Umfeld sowie das Sicherheitsniveau für ein berauschendes Duell
nutzen.
Wer ist Sonntag Favorit?
Rosenheinrich:
Keiner, der Glücklichere wird sich wohl durchsetzen. Die letzten Derbys
waren allesamt sehr knapp. Wichtig ist, dass auf dem Parkett und auf den
Rängen Werbung für den Sport zelebriert wird.
Wolf-Dziura:
Entscheidend wird die Tagesform sein. Wer den kühleren Kopf bewahrt, wird
als Sieger vom Parkett gehen.
Herzlichen Dank!
Mit diesen interessanten Einblicken der Trainer beider Kontrahenten
begrüße ich alle Schlachtenbummler zum Bezirksligaderby!
Die Situationen der Mannschaften sind klar: Der gastierende Tabellenführer
WHV-91 will eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg in die
Verbandsliga erzwingen. Die gastgebende und zweitplatzierte SG Saaletal
Reichardtswerben-Prittitz kann sich mit einem deutlichem Sieg ebenfalls alle
Türen zum Aufstieg offen halten! „Nach dem Remis Anfang Dezember beim USV
Halle war der Aufstieg für uns eigentlich abgehakt. Es sollte damals schon
die Saisonvorbereitung beginnen. Dass wir noch einmal in die Situation
kommen, um den Aufstieg mitzuspielen, liegt aber auch daran, dass wir
seitdem keinen Punkt mehr abgegeben haben!“ so SGS-Coach Daniel
Wolf-Dziura.
Die Gästemannschaft konnte letztes Wochenende ihren Angstgegner aus Querfurt
nach durchwachsenem Start deutlich bezwingen. Die Weißenfelser verloren
letztmalig Mitte Januar beim Aufstiegskonkurrenten Dieskau-Zwintschöna.
Auch der Gastgeber legte bisher eine sehr erfolgreiche Rückrunde hin, wobei
Dieskau und letzten Sonntag Erdeborn bezwungen wurden. Dabei zeigte sich,
dass die Saaletaler Fans ihrem Team zahlreich folgen und so den Erfolg erst
möglich machten. Leider fehlt die restliche Saison Kapitän Peter Klaaßen
wegen einer Handverletzung, gute Besserung!
Ich muss daran erinnern, dass dies für längere Zeit schon wieder das letzte
Derby sein könnte. Hiermit nehme ich jenes Team in die Pflicht, welches auch
nächste Saison in der Bezirksliga verharren muss, dem diesjährigen
Aufsteiger umgehend zu folgen. Wir alle wollen doch auch weiterhin dieses
klassische Duell erleben!
Noch ein paar Worte zum für unsere Anhänger ungewöhnlich hohen
Eintrittspreis: Da wir auf diese große, aber auch sehr schöne Sportstätte
ausweichen mussten, fallen für die Spielgemeinschaft erhöhte Kosten an.
Diese werden mit den Tickets gepuffert. Aber, zum nächsten (und letzten)
Heimspiel bitte diese Tickets wieder mitbringen, der Eintritt ist damit dann
frei.
Auch verkürzen
uns heute die Damen des 1. Tagewerbener Carnevalsverein e.V.
die Halbzeitpause mit ihren neckischen
Tänzen!
Beide Trainer konnten sich im Interview nicht festlegen, aber ich
weiß, wer heute die Favoriten sind: Gewinner sind all
jene
Zuschauer, welche mit Sportgeist und Fairness dieses brisante Duell
verfolgen werden! „Frisch Auf “ Euer Holger |