Magazin I. Männer

11.12.08

 

Frisch Auf! Das Magazin vom 29.11.2008

Vor zwei Jahren, als der TSV trotz tatkräftiger Unterstützung einiger Freunde aus Prittitz dem Abstieg aus der Verbandsliga entgegen schlitterte, sind wir mit dieser Situation hier im Magazin offen umgegangen. Auch jetzt versuchen wir wieder ehrlich mit den aktuellen Ereignissen umzugehen, schließlich  stehen vier Niederlagen in Folge zu Buche, obwohl man erwarten konnte, dass sich die Jungs gegen den Tabellenvorletzten im Merseburger Duell letzten Samstag „gesundpunkten“ würden.
Ich war als wohlwollender Zuschauer vor Ort und stehe jetzt ziemlich ratlos da. Man kann der Truppe den Siegeswillen nicht absprechen, vielleicht will jeder Einzelne zu viel. Wir haben sehr gute Handballer in unseren Reihen, spielstark und intelligent. Aber irgendwie schaffen sie es nicht, konsequent über einfache Spielzüge zum Erfolg zu kommen. Zwischenzeitlich war es gut zu erkennen, wie einfach es sein kann, mit mannschaftlichem Können zurück ins Match zu finden.
Mit dieser Ratlosigkeit stehe ich nicht alleine da, mir fiel letzten Samstag der Unmut der gesamten mitgereisten Anhängerschaft auf. Ich hoffe, dass die zahlreichen Saaletaler Fans ihrer Mannschaft auch weiterhin die Treue halten werden.  Setzt dies etwa die Mannschaft zu sehr unter Druck?
Eigentlich konnten unsere Männer doch wesentlich entspannter in die neue Spielzeit gehen als in der Saison davor. Damals war das Ziel „Aufstieg!“ groß auf unsere Fahnen gestanzt worden. Jetzt hieß es, gut in der Verbandsliga mitzuspielen. Doch nun muss aufgepasst werden, nicht ins Gerangel des Tabellenkellers zu geraten.
Coach Daniel Wolf-Dziura, was genau für Probleme gibt es denn?: Die Euphorie nach dem Aufstieg ist weg und die Probleme sind vielschichtig. Dass nach den langwierigen Verletzungen von Kreisspieler Frank Eichardt (Achillessehnenriss) und Peter Klaaßen (andauernde Knieprobleme) der Kader auf nunmehr 11 Mann zusammengeschmolzen ist, ist ein Problem. Trotzdem verfügen wir immer noch über einen guten ersten Sechser. Die müssen dann aber zumeist 60 Minuten durchspielen. Die Zweite hilft uns wo sie kann, aber es fehlen einfach die sportlichen Alternativen mit Ausnahme von Oliver Meyer und Christian Kuckuk. Hier sehe ich das größere Problem. Wenn für die Stammspieler keine adäquaten Ergänzungen da sind, kommen wir mittlerweile zu oft in den roten Drehzahlbereich. Wir werden uns wohl oder übel über die Zukunft der Zweiten in der Bezirksliga Gedanken machen müssen. Ich brauche noch zwei Mann für den Stammkader der Ersten, was das für die Zweite heißt, dürfte auch klar sein.                                         
Zudem hinken beide Torhüter immer noch hinter den Leistungen der letzten Saison hinterher, auch wenn ich gegen Buna wenig Anlass zur Kritik hatte. Mit Christian Kuckuk, der zurzeit in der Zweiten hält, steht aber einer der Nachrücker wohl auch fest. Man könnte hier fast jeden einzelnen aufzählen, vielleicht mit Ausnahme von Korn und Wedwitschka, der in seiner ersten regulären Verbandsligasaison überzeugt. Die menschlichen Baustellen im Team sind immer noch existent, die Ansprache untereinander teilweise unangemessen. Das gibt mannschaftlich ein schlechtes Bild ab und macht uns auf der Suche nach Verstärkungen von Außen auch nicht attraktiver.
Trotzdem dürfen wir uns nicht verrückt machen lassen. Unser spielerisches Vermögen rufen wir viel zu wenig ab. Buna sah in der Anfangsviertelstunde kein Land, aber die Brechstange müssen wir im Waffenschrank lassen. Und wenn dann Falko Rumler sein Potential auch abrufen kann, sollten wir keine Probleme bekommen. Trotzdem müssen wir auf der Hut sein. Ich kann mich an die angesprochene Situation im letzten Verbandsliga-Jahr des TSV Reichardtswerben noch erinnern. Das wird uns nicht wieder passieren.“
Hier soll keinesfalls eine Krise herauf beschworen werden, aber ich denke, dass jeder Fan ein Recht auf diese Informationen hat. Ich habe absolutes Vertrauen in unsere Truppe und hoffe, dass sie zurück zum Miteinander finden, denn nur so können die kommenden Aufgaben auch gemeistert werden!
Nun aber endlich zum Heute! In Plotha empfangen wir die zweiten Männer des SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz. Ich werde mich hüten, unsere Gäste als Kanonenfutter anzupreisen, obwohl die Oberliga-Reserve noch gänzlich ohne Punkt dasteht. Ich bin mir nämlich absolut sicher, dass die Gäste sich zu den allermeisten Partien  stets viel vornehmen und so wird es auch heute der Fall sein. Denn schließlich informieren sich auch unsere Gegner darüber, wie es hier im Saaletal so läuft.
Und damit allen Schlachtenbummlern ein herzliches Willkommen! Hoffen wir auf eine spannende Partie zwischen zwei Kontrahenten, welche zwar gegen ihre Probleme, noch mehr jedoch um jeden Punkt kämpfen werden.                                        Holger

Nächstes Heimspiel: 13.12.08, 17:30 ð Plotha

 
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