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Quelle:Sport1.de
Kretzsche veralbert Scharping
München - Stefan Kretzschmar hat genug.
Stefan Kretzschmar beendete vor wenigen Wochen seine
Karriere als Spieler
Mit drastischen Worten hat der frühere Nationalspieler auf Unterstellungen
reagiert, die die deutschen Handball-Weltmeister in Verbindung mit
leistungssteigernden Substanzen bringen.
Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), hatte
Kretzschmar-Äußerungen zur Einnahme von Voltaren im Vorfeld des WM-Finals
kritisiert und den Gebrauch des Schmerzmittels moniert.
Nun greift der Magdeburger den BDR-Boss an und veralbert diesen.
"Voltaren ist ein erheblich leichteres Medikament als das, was er nimmt, um
seine Sprechgeschwindigkeit zu beschleunigen. Er sollte sich mal über Voltaren
bei Ärzten erkundigen", wird Kretzschmar in der "Sport-Bild" zitiert.
Scharping verweist auf Handballer
Es rumort im deutschen Sport.
Die Serie an Dopingfällen im Radsport zehrt offenbar auch an den Nerven von
Scharping. Macht er deswegen Nebenkriegsschauplätze auf?
Der frühere Bundesverteidigungsminister hatte sich in einem Interview im
Zusammenhang mit dem Doping-Geständnis von Jörg Jaksche im "ZDF-Sportstudio"
ausführlich geäußert. Dabei sprach er plötzlich über die Handballer.
Übertriebene Reaktion auf Aussage Kretzschmars
Er glaube, so Scharping, sich an eine Aussage von Kretzschmar unmittelbar vor
dem WM-Endspiel gegen Polen zu erinnern.
Auf die Frage, was die Handballer kurz vor dem Finale tun würden, soll
Kretzschmar demnach gesagt haben, sie "werden jetzt alle erstmal 'ne Voltaren
einwerfen".
Scharping sagte weiter: "Was bedeutet das? Da wird eine Tablette genommen oder
vielleicht zwei - keine Ahnung -, die zwar nicht auf der Dopingliste steht, die
aber doch etwas bewirkt. Nämlich mit einigen Nebenwirkungen im übrigen die
Schmerzschwelle höher zu drücken, damit man das, was in einem sehr harten Spiel
auszuhalten ist, tatsächlich aushalten kann."
Äußerung "perfide"
DHB-Präsident Ulrich Strombach zeigte sich empört über die Aussagen. Er sagte
der "Sport-Bild": "Ich halte die Äußerung Scharpings in diesem Zusammenhang für
äußerst perfide."
Bundestrainer Heiner Brand sagte sauer: "Herr Scharping ist für mich kein
Sportler, der sich da ein kompetentes Urteil erlauben kann."
"Kilometerweit von Doping entfernt"
Kretzschmar kann die Aussagen Scharpings ebenfalls nicht fassen.
Er betont: "Wir fressen das ja nicht wie Müsli. Offenbar hat er einen
Fahrradschlauch im Kopf und zu doll aufgepustet, wenn er solche Bemerkungen
loslässt. Das ist echt eine Beleidigung für uns Spieler, die noch nie etwas mit
Doping zu tun hatten."
Kretzsche kann sich Doping im Handball nicht vorstellen: "Wenn ein Sport
kilometerweit von Doping entfernt ist, dann ist es Handball. Es ist natürlich
beschissen, dass alle in einen Topf geworfen werden. Was hab ich mit Radsport zu
tun, wo alles verseucht von Doping ist?"
Michael Schwartz |