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                                               23.12.08

 Quelle:Sport1.de

Kretzsche veralbert Scharping
München - Stefan Kretzschmar hat genug.

Stefan Kretzschmar beendete vor wenigen Wochen seine Karriere als Spieler
Stefan Kretzschmar beendete vor wenigen Wochen seine Karriere als Spieler


Mit drastischen Worten hat der frühere Nationalspieler auf Unterstellungen reagiert, die die deutschen Handball-Weltmeister in Verbindung mit leistungssteigernden Substanzen bringen.
Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), hatte Kretzschmar-Äußerungen zur Einnahme von Voltaren im Vorfeld des WM-Finals kritisiert und den Gebrauch des Schmerzmittels moniert.
Nun greift der Magdeburger den BDR-Boss an und veralbert diesen.
"Voltaren ist ein erheblich leichteres Medikament als das, was er nimmt, um seine Sprechgeschwindigkeit zu beschleunigen. Er sollte sich mal über Voltaren bei Ärzten erkundigen", wird Kretzschmar in der "Sport-Bild" zitiert.

Scharping verweist auf Handballer

Es rumort im deutschen Sport.

Die Serie an Dopingfällen im Radsport zehrt offenbar auch an den Nerven von Scharping. Macht er deswegen Nebenkriegsschauplätze auf?
Der frühere Bundesverteidigungsminister hatte sich in einem Interview im Zusammenhang mit dem Doping-Geständnis von Jörg Jaksche im "ZDF-Sportstudio" ausführlich geäußert. Dabei sprach er plötzlich über die Handballer.

Übertriebene Reaktion auf Aussage Kretzschmars

Er glaube, so Scharping, sich an eine Aussage von Kretzschmar unmittelbar vor dem WM-Endspiel gegen Polen zu erinnern.
Auf die Frage, was die Handballer kurz vor dem Finale tun würden, soll Kretzschmar demnach gesagt haben, sie "werden jetzt alle erstmal 'ne Voltaren einwerfen".
Scharping sagte weiter: "Was bedeutet das? Da wird eine Tablette genommen oder vielleicht zwei - keine Ahnung -, die zwar nicht auf der Dopingliste steht, die aber doch etwas bewirkt. Nämlich mit einigen Nebenwirkungen im übrigen die Schmerzschwelle höher zu drücken, damit man das, was in einem sehr harten Spiel auszuhalten ist, tatsächlich aushalten kann."

Äußerung "perfide"

DHB-Präsident Ulrich Strombach zeigte sich empört über die Aussagen. Er sagte der "Sport-Bild": "Ich halte die Äußerung Scharpings in diesem Zusammenhang für äußerst perfide."
Bundestrainer Heiner Brand sagte sauer: "Herr Scharping ist für mich kein Sportler, der sich da ein kompetentes Urteil erlauben kann."

"Kilometerweit von Doping entfernt"

Kretzschmar kann die Aussagen Scharpings ebenfalls nicht fassen.
Er betont: "Wir fressen das ja nicht wie Müsli. Offenbar hat er einen Fahrradschlauch im Kopf und zu doll aufgepustet, wenn er solche Bemerkungen loslässt. Das ist echt eine Beleidigung für uns Spieler, die noch nie etwas mit Doping zu tun hatten."
Kretzsche kann sich Doping im Handball nicht vorstellen: "Wenn ein Sport kilometerweit von Doping entfernt ist, dann ist es Handball. Es ist natürlich beschissen, dass alle in einen Topf geworfen werden. Was hab ich mit Radsport zu tun, wo alles verseucht von Doping ist?"

Michael Schwartz

TSV Aktuell 2007

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