Quelle: mz-web.de
 

Besondere Nachtschicht für die Gäste

Weißenfelser zaubert essbare Schnitzereien für Hotels am Harz und im Erzgebirge

VON BÄRBEL SCHMUCK
 
Arthur Felger
Gemüseschnitzer Arthur Felger bei letzten Vorbereitungen, bevor die essbaren Kunstwerke auf Fahrt in den Harz und ins Erzgebirge gehen. FOTO: PETER LISKER
 
WEISSENFELS/MZ. Ein Kaleidoskop an Obst und Gemüse türmt sich in der Küche der kleinen Gaststätte im Weißenfelser Südring. Zwischen Flaschenkürbissen und Melonen warten Rote Bete, Möhren, Kohlrabis und Rettiche darauf, für die Silvestertafel in Kunstwerke verwandelt zu werden. Wie ein Magier zaubert Arthur Felger in seinem Bistro in der Südstadt aus unscheinbaren Knollen- und Rübenformen phantasievolle Gebilde.
Die Früchte nehmen unter Felgers geschickten Händen die Gestalt exotischer Vögel vom Kakadu bis zum Sittich oder Papagei in Weiß und Orange an. Auch Schwäne "ziehen ihre Bahn" und Pfauen "schlagen ein Rad". Aus einem Stück fertigt der Meister mit verschiedenen Schnitzmessern außerdem die unterschiedlichsten Blüten. Da entfalten filigrane Dahlien neben opulenten Rosen und zarten Röschen ihre Schönheit, da präsentieren sich majestätische Callas in ihrer floralen Pracht. Alles ist und bleibt ganz knackig und frisch, lädt zum Naschen ein und ist dabei als Rohkost-Mix noch urgesund.
Hoteliers und Gastwirte wissen diese Kunst zum Anbeißen deutschlandweit zu schätzen und buchen Arthur Felgers facettenreiches Handwerk. Aus Mitteldeutschland zum Beispiel laden Gastronomen den Meister zu den unterschiedlichsten Anlässen ein, nachdem sie ihn bei verschiedenen Messen, Ausstellungen und Wettbewerben erlebt und nicht mehr vergessen haben. Für die Dekoration ihrer Silvesterbüfetts lieben Restaurant- und Hotelfachleute das Besondere. Deshalb ist Arthur Felger Donnerstag unterwegs auf der Autobahn - zuerst in Richtung Sangerhausen am Harz, danach ins Erzgebirge nach Schönheide. Mit Kostbarkeiten für Augen und Gaumen will der gebürtige Reichardtswerbener am Silvesterabend bei den Gästen glänzen.
"Wenn der Gast zufrieden ist, dann ist der Chef zufrieden, und ich bin es auch", erklärt der 44-jährige Früchte- und Gemüseschnitzer fröhlich. Mit Wasser und feuchten Tüchern hält er die komplette essbare Dekoration frisch. Die Fahrt macht ihm nichts aus, "das ist positiver Stress", räumt Felger ein und ist in seinem Element.
Am Neujahrstag will er aber schon wieder in Weißenfels eintreffen und beizeiten am Herd in "Arthurs Stübchen" in der Saalestadt stehen und für Stammgäste Mittagessen kochen. Etwa 20 Personen haben sich angesagt. "So wie jedes Jahr halte ich an der Tradition fest", verkündet der kleine Mann mit den flinken Augen und dem spitzbübischen Lächeln feierlich. "Es gibt wieder Eisbein mit Sauerkraut", verrät der Wirt.
Die Früchte- und Gemüseschnitzkunst, die er bei einem chinesischen Meister gelernt hat, bezeichnet Felger als wichtiges wirtschaftliches Standbein für sich. Auf Messen will er auch im neuen Jahr präsent sein, um seinen Kundenkreis zu erweitern. Mehrere Mappen mit Texten und farbigen Fotos seiner Kreationen hat der Dienstleister für Werbung parat. Unterstützt wird Felger dabei von der hiesigen Agentur Look Design.
Auch seine Internetseite macht je nach Anlass neugierig auf Blumen und Vögel, auf Schmetterlinge und Herzen zum Staunen und Hineinbeißen. Doch für zuletzt Empfohlenes sind Arthur Felgers Kreationen eigentlich viel zu schade. Vielmehr erfreuen und faszinieren die nach original chinesischer Tradition kreierten Schöpfungen ihr Publikum. Gelegenheiten bieten sich zu Jubiläen, runden Geburtstagen, Firmenfesten und - eben auch zum Jahreswechsel in Sachsen-Anhalt und in Sachsen.

Informationen und Anfragen unter der Telefonnummer: 0172 / 911 41 58 oder im Internet:     Arthur Felger

Arthur Felger im MDR:     ca. 23,5 MB