TSV aktuell 2010

                                             10.11.10

Quelle: mz-web.de

Schwitzen auch am neuen Backofen
Karola Hippe investiert 100 000 Euro in ihr Reichardtswerbener Unternehmen.

VON HOLGER ZIMMER


REICHARDTSWERBEN/MZ - Kuchen und Snackgebäck fanden reißenden Absatz. Nicht wie sonst im Verkaufsraum, sondern diesmal im Hof hinter der Reichardtswerbener Bäckerei. Die 38-jährige Karola Hippe hatte nämlich nach der Inbetriebnahme ihres neuen Backofens zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Während die Kunden draußen an den Tischen Kuchen und Backwaren verkosten konnten, erzählte die Chefin drinnen Wissenswertes über den Umbau.
Notwendig geworden war die Investition, weil beim 40 Jahre alten Vorgängerofen die sogenannte Bedampfung nicht mehr in Ordnung war und die notwendige Temperatur nicht schnell genug erreicht wurde. "Im April entschieden wir uns für die Neuanschaffung." Auch Senior Rolf Hippe zeigt sich inzwischen begeistert von der neuen Technik. Sie ist eine Investition in die Zukunft. Zwar hat allein der Ofen 68 000 Euro gekostet, wird man laut der Meisterin mit allem Drum und Dran an die 100 000 Euro herankommen, doch andererseits sei ihr vom vogtländischen Ofenbauer in Aussicht gestellt worden, dass sie zwei Drittel der Heizkosten sparen könne. Und die betragen jetzt 1 000 Euro im Monat.
Karola Hippe verweist außerdem auf eine enorme Arbeitserleichterung. Den neuen Ofen müsse sie zwar immer noch per Hand mit Broten bestücken, doch das Umsetzen der Laibe entfällt künftig. "Früher hat man gemerkt, was man gemacht hat. Nun wird es leichter, aber ins Schwitzen kommen wir natürlich immer noch." Denn das Brot wird immerhin bei 250 Grad Celsius angebacken, bevor die Durchback-Temperatur etwas nach unten reguliert wird.
Gegenwärtig macht Karola Hippe im Spreewald einige Tage Urlaub. Den hat sie auch nötig, nachdem die zweieinhalb Wochen ab dem 10. Juli trotz Betriebsferien besonders stressreich waren. Zunächst sei der alte Ofen abgerissen worden, wobei 30 Kubikmeter Schutt anfielen. Dann wurde der Edelstahlskelettofen aufgebaut, wirkten einheimische Handwerker vom Klempner bis zum Elektriker Hand in Hand. "Nächste Woche geht die Technik nun in den Dauerbetrieb", sagte Karola Hippe, die zwei Gesellen, einen Lehrling und zwei Verkäuferinnen beschäftigt.

       
 

zum Anfang