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Quelle:
mz-web.de
Schwitzen auch am neuen Backofen
Karola Hippe investiert 100 000 Euro in ihr Reichardtswerbener
Unternehmen.
VON HOLGER ZIMMER
REICHARDTSWERBEN/MZ - Kuchen und Snackgebäck fanden
reißenden Absatz. Nicht wie sonst im Verkaufsraum, sondern diesmal im Hof hinter
der Reichardtswerbener Bäckerei. Die 38-jährige Karola Hippe hatte nämlich nach
der Inbetriebnahme ihres neuen Backofens zu einem Tag der offenen Tür
eingeladen. Während die Kunden draußen an den Tischen Kuchen und Backwaren
verkosten konnten, erzählte die Chefin drinnen Wissenswertes über den Umbau.
Notwendig geworden war die Investition, weil beim 40 Jahre alten Vorgängerofen
die sogenannte Bedampfung nicht mehr in Ordnung war und die notwendige
Temperatur nicht schnell genug erreicht wurde. "Im April entschieden wir uns für
die Neuanschaffung." Auch Senior Rolf Hippe zeigt sich inzwischen begeistert von
der neuen Technik. Sie ist eine Investition in die Zukunft. Zwar hat allein der
Ofen 68 000 Euro gekostet, wird man laut der Meisterin mit allem Drum und Dran
an die 100 000 Euro herankommen, doch andererseits sei ihr vom vogtländischen
Ofenbauer in Aussicht gestellt worden, dass sie zwei Drittel der Heizkosten
sparen könne. Und die betragen jetzt 1 000 Euro im Monat.
Karola Hippe verweist außerdem auf eine enorme Arbeitserleichterung. Den neuen
Ofen müsse sie zwar immer noch per Hand mit Broten bestücken, doch das Umsetzen
der Laibe entfällt künftig. "Früher hat man gemerkt, was man gemacht hat. Nun
wird es leichter, aber ins Schwitzen kommen wir natürlich immer noch." Denn das
Brot wird immerhin bei 250 Grad Celsius angebacken, bevor die
Durchback-Temperatur etwas nach unten reguliert wird.
Gegenwärtig macht Karola Hippe im Spreewald einige Tage Urlaub. Den hat sie auch
nötig, nachdem die zweieinhalb Wochen ab dem 10. Juli trotz Betriebsferien
besonders stressreich waren. Zunächst sei der alte Ofen abgerissen worden, wobei
30 Kubikmeter Schutt anfielen. Dann wurde der Edelstahlskelettofen aufgebaut,
wirkten einheimische Handwerker vom Klempner bis zum Elektriker Hand in Hand.
"Nächste Woche geht die Technik nun in den Dauerbetrieb", sagte Karola Hippe,
die zwei Gesellen, einen Lehrling und zwei Verkäuferinnen beschäftigt. |