(TCV) aktuell 2011

21.03.11

 


Quelle: mz-web.de

Zeltaufbau beginnt mit einer Panne
VON HOLGER ZIMMER

TAGEWERBEN/MZ. "Das war auch für uns Neuland", sagte Reinhard Blodau, der Präsident des Tagewerbener Karnevalsvereins. Denn in diesem Jahr hatte sich der 62. Fasching auf zwei Sälen im Ort zu einem bunten Treiben im Saal bei Helms und in einem 30 mal zehn Meter großen Zelt in der Florian-Geyer-Straße gemausert.
In der Sitzung des Ortschaftsrates hatte Stephanie Edel (Mandat "Wir für Tagewerben") am Mittwochabend moniert, dass die Straße fünf Tage gesperrt gewesen sei. So könne man nicht mit den Leuten umgehen. Und als Blodau darauf verwies, dass alles genehmigt und pünktlich drei Uhr am Sonntagmorgen Schluss gewesen sei, sagte sie, dass aber bis 3.30 Uhr Bänke zusammengestellt und Flaschen zusammengefegt worden seien.
Der Karnevalspräsident verwies darauf, dass es insgesamt acht Genehmigungen vom Landratsamt und dem Weißenfelser Ordnungsamt gegeben hat. Man habe die Tagewerbener zudem wochenlang vorher im Ortsfernsehen und die Anlieger mit einer Postwurfsendung informiert. Erste Kritik war aber erst zwei Tage vor dem Termin laut geworden. "Als Schluss war, haben die Gäste nicht aufgemuckt", äußerte Blodau. Ein Teil hätte bis fünf Uhr im Saal bei Helms weitergefeiert und die anderen seien nach Hause gegangen. Eine Ausschilderung habe es gegeben. Eigentlich sollte aber am Sportplatz geparkt werden, doch daran haben sich die Leute nicht gehalten und alle Straßen mit Pkw zugestellt. Blodau sprach zudem von einer absoluten Ausnahme angesichts der Großbaustelle Reichardtswerbener Straße. Allerdings sei die Verkehrssituation kaum anders gewesen als in den vielen Monaten seit dem Sommer, als die Autos nur über den Friedhofsweg rollen konnten. Dennoch sprach der Chef der Karnevalisten davon, dass man gelernt habe und er nach einem neuen Standort für das Zelt Ausschau halte, um die Belästigung für die Anwohner zu minimieren.
Zu der Situation war es letztlich nach einem Vorstoß des Vereins gekommen. Bereits in den Vorjahren hatte es für die Saalnutzung immer nur Ausnahmegenehmigungen gegeben. Um auf der sicheren Seite zu sein, wandte man sich nach der Eingemeindung an die Stadtverwaltung und die hatte den Fasching im Saal der ehemaligen Gaststätte "Eichbaum" untersagt. Gründe waren Probleme mit dem zweiten Fluchtweg, Fenster, die sich im Katastrophenfall nur schwer öffnen ließen, und selbst ein Teil der Bühne war mittlerweile eingestürzt.
Da sich hier angesichts des großen Sanierungsbedarfs auch in den nächsten Jahren nichts ändern dürfte, wird man weiter auf ein Zelt zurückgreifen müssen. Reinhard Blodau schätzte ein: "Das Zelt war super und besser als der Saal." Es war gut beheizt und die Leute konnten durch das Grundstück des ehemaligen Gasthauses zum Saal bei Helms pendeln. Man musste im Zelt wegen des größeren Lärms zwar um drei Uhr Schluss machen, aber das habe dem Karneval keinen Abbruch getan. Während am Freitag zur Galasitzung 160 Leute im Saal saßen und am Sonntag beim Kinderprogramm 120, waren es am Sonnabend in Saal und Zelt über 800. Die Investition von 2 000 Euro aus dem Haushalt hat sich jedenfalls laut Blodau gelohnt.
Ein Nachspiel wegen des Zeltes gibt es aber dennoch. Die Firma hat beim Aufstellen mit einem Erdnagel ein Energiekabel beschädigt, was für einen zeitweiligen Stromausfall sorgte, bevor es wieder notdürftig geflickt war. Außerdem wurden unter anderem Natursteine mit den Erdnägeln beschädigt. "Da werden auf die Firma Regressforderungen zukommen", sagte Bürgermeister Franz Patzschke (parteilos).

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