TSV aktuell 2011

11.04.11

 


Quelle: mz-web.de


JAHN-DENKMAL

Turnvater kommt zu Ehren
Jubiläum ruft die Stadtväter auf den Plan.
VON WIEBKE FRÖHLICH

BERLIN/DPA - Am Jahn-Denkmal in der Hasenheide sieht es bisher aus, wie im Rest des Parks in Berlin-Neukölln: Bierflaschen und Chipstüten, Gestrüpp und Graffiti prägen das Bild. Drogendealer und Süchtige machen hier ihre Geschäfte, während die Politik über fehlendes Geld klagt: Mehr Pflege sei nicht möglich. Das soll sich nun ändern. Denn am 18. Juni werden an der Statue "200 Jahre Turnbewegung -200 Jahre soziale Verantwortung" gefeiert. Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) gilt als Vater der deutschen Turnbewegung, die Hasenheide als ihre Wiege. Den ersten öffentlichen Sportplatz hatte Jahn im Juni 1811 hier errichtet.
30 000 Euro lassen sich die Senatsverwaltung für Sport und der Bezirk Neukölln die Sanierung des Denkmals jetzt kosten. Anlässlich des geplanten Festakts könne damit der Sockel erhalten, Graffiti beseitigt und die Beete bepflanzt werden, so das Naturschutz- und Grünflächenamt in Neukölln.
In Turnerkreisen wird die finanzielle Zurückhaltung Berlins gerade jetzt vor dem Turn-Höhepunkt in der Stadt kritisiert. Der Ort sei ein sportliches Weltkulturerbe, heißt es immer öfter aus dem Deutschen Turner-Bund. "Auf dem Sportplatz geschah etwas, das bis dahin völlig unbekannt war. Bis zu 500 junge Männer haben sich in der Öffentlichkeit versammelt und freiwillig Übungen gemacht. Dabei sind Freundschaften entstanden, die bis in die Frankfurter Nationalversammlung reichten", sagt der Hamburger Professor für Sport-und Eventmanagent Hans-Jürgen Schulke. Er nennt das Erbe des Turnvaters gar "ein Stück nationale Identität".
Das Grünflächenamt Neukölln bringt nun das Denkmal endlich in Schuss und hofft, "dass sich morgen nicht schon wieder selbst ernannte Künstler daran probieren".

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