Quelle:
mz-web.de
Jungen mit Sieg belohnt
TAGEWERBEN/MZ. Es
ist die letzte Trainingseinheit vor dem ersten
großen Auftritt der aus Sieben- und Achtjährigen
bestehenden Arbeitsgemeinschaft der Tagewerbener
Grundschule. Aus ihr rekrutiert sich die
künftige E-Jugend von Reichardtswerben /
Prittitz. Zwei Tage später bestreiten die Jungen
ihr erstes Turnier. Dritter werden sie am Ende,
eilen dabei weder von Sieg zu Sieg noch gehen
sie sang- und klanglos unter. In sechs
Begegnungen gibt es einen Erfolg, drei Remis und
zwei Niederlagen.
Es sind knappe Ergebnisse, die sich schon beim
Training in der Sporthalle in Tagewerben
abgezeichnet haben. Das Gros der Würfe wird zur
Beute der Torhüter oder sie gehen am Kasten
vorbei. Die Vorfreude ist dennoch groß. Yannik
Rosenlöcher verweist auf ein Unentschieden, das
es schon mal in einem Match gegeben hat. "Nun
wollen wir alle Spiele gewinnen." Jonas Küster
gehört neben Niklas Lehmann zu den Feldspielern.
Während sich letzterer auf die
Freundschaftspartien freut, sagt Jonas, dass er
den Ball im Tor unterbringen wolle. Wichtig aber
sei, dass alle zusammenhalten.
Trainer André Rößler gibt auf dem Parkett seine
Anweisungen. Schließlich, sollen die Kinder
dazulernen. "Jonas, abspielen", ruft er
beispielsweise oder, dass man auf die Schritte
achten müsse. Der Reichardtswerbener Jens
Schubert steht neben der Tür und wartet aufs
Ende der Übungseinheit. Er will seinen Sohn
Niklas mit nach Hause nehmen. Die
Arbeitsgemeinschaft sei von der Schule angeboten
worden. Er sagt: "Und solange es Spaß macht."
Den hat an diesem Nachmittag auch Max Störer,
der als Keeper allerdings einen Ball passieren
lassen muss. "Der war mit voller Wucht geworfen
und ich habe nicht aufgepasst." Auch Henry Kraft
steht zwischen den Pfosten und äußert: "Im Tor
ist es leichter als draußen."
Für André Rößler (36) und Anja Rosenlöcher (35)
ist es keine leichte Stunde, Disziplin für die
Kinder nach dem Stillsitzen in der Schule ein
Fremdwort. "Da sollten Sie mal hier sein, wenn
alle 22 Mädchen und Jungen da sind", sagt der
Tagewerbener, der selbst ab der 3. Klasse
Handball gespielt hat, sogar mal in der
Verbandsliga auflief und seine Laufbahn in der
Kreisklasse ausklingen ließ. Anja Rosenlöcher
gehörte mal zum Nachwuchs des Weißenfelser
Handballvereins. Nun ist ihr Junge Yannik aktiv.
"Ich habe gesehen, wie sich der Betreuer abmüht
und wollte helfen."
"Wichtig ist erst einmal, zu spielen und zu
werfen. Es hapert nur noch daran, das Tor zu
treffen", sagt Rößler. Vergleiche mit seiner
Anfangszeit könne er nicht anstellen, weil er
später zum Handball gekommen sei. Da seien
Spiele wie jetzt gegen Jungen und Mädchen des
WHV und gegen Dessau, die sich auf einem
ähnlichen Level befinden, sehr wichtig. Es sei
eine Standortbestimmung, bevor es im Herbst mit
dem Wettkampfbetrieb losgehe. Bis dahin soll
öfter in der großen Braunsbedraer Heimhalle
trainiert werden, weil es sich dort anders
spielt als in Tagewerben.
Anja Rosenlöcher findet Turnierplatz drei gut.
"Die Jungen haben nicht alles verloren, aber
auch nicht alles gewonnen, so dass sie nicht
denken können, dass das in der Kreisklasse immer
so weiter- geht." In ihr wird man als SG
Saaletal II antreten. Verstärkung soll noch aus
Roßbach kommen, wo ebenfalls eine
Arbeitsgemeinschaft in der Schule aufgebaut
wird. Denn ob trotz des "immer schönen Wetters
in der Halle", wie Rößler sagt, alle beim
Handballsport bleiben, ist ohnehin unklar. Denn
ein ganzer Teil der Jungen steht ebenso auf dem
Fußballplatz. Aber für das soziale Miteinander
ist das Training allemal wichtig, weiß der
Trainer. Außerdem sollen nun verstärkt Mädchen
für eine Nachwuchsmannschaft gewonnen werden.