Der Aufsteiger steht wieder auf Rang Drei
Überragender Rückraum stellt die Gäste vor
große Probleme - Ausfall von Alex Enke wurde verkraftet
von Daniel Wolf-Dziura
Die Reichardtswerbener Handballer bleiben im neuen Jahr weiter
erfolgreich. Mit einem überzeugenden 30:21 Erfolg über die
Zweitligareserve des Dessauer HV 1996 schob sich der von Michael Herda
trainierte Neuling wieder auf Rang drei der Tabelle vor und bewies damit,
dass der 28:25 Auswärtserfolg in Dessau kein Zufall war. Der
Reichardtswerbener Trainer verteilte nach Spielende auch großzügig Lob
und Anerkennung an seine Mannschaft und bezeichnete vor allem die
Abwehrarbeit als Vorbildlich. "Der Deckungsverband hat heute an der
oberen Leistungsgrenze gespielt und gezeigt, wozu die Jungs eigentlich fähig
sind. Allerdings liegt unser Problem immer noch in der Unbeständigkeit.
Wir sind leider noch nicht in der Lage, konstant auf diesem hohen Niveau
zu spielen. Auch wenn es makaber klingt, wir brauchen noch mindestens
drei, vier Punkte um ganz sicher auch in der nächsten Saison wieder mit
dabei zu sein. Wenn wir diese auf der Habenseite verbuchen können, werden
wir uns auch über neue Ziele unterhalten. Vorher gibt es nur ein Thema -
das nächste Spiel in Landsberg !", stellte der gebürtige Thüringer
klar.
Der TSV brauchte diesmal zehn Minuten um ins Spiel zu finden. Die Gäste aus der Muldestadt waren anfangs hellwach und konnten vor allem ihre druckvoll vorgetragenen Angriffe über die rechte Seite des TSV erfolgreich abschließen. So lag der DHV nach zehn Minuten verdient mit 2:4 in Front. Der Funke sprang nach einem starken Anspiel von Frank Eichardt auf Kreisspieler Ingo Graßmeyer über, der sich kraftvoll gegen die Dessauer Abwehr durchsetzte. In der Folge lief der TSV-Motor zu Hochtouren auf und gab die Spiel bereits in Halbzeit Eins die entscheidende Wende. Aus einem 4:5 Rückstand fabrizierte der TSV eine unglauliche 13:6 Führung bis zur 23 Minute. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk und im Angriff traf der Rückraum beinahe nach Belieben. Selbst der ansonsten eher schüchtere André Rößler fasste sich ein Herz und tanzte die Dessauer Abwehr mehrfach schön aus. Nur der unnötige Anschlusstreffer zum 15:11 aus einem direkten Freiwurf zum Halbzeittee brachte TSV-Coach Herda noch einmal auf die Palme.
Und diesmal nahmen sich die Reichardtswerbener auch nicht ihre beinahe schon obligatorische verlängerte Pause, sondern setzten die immer noch gefährlichen Gäste weiter unter Druck. Die Dessauer waren nicht in der Lage, den Rückstand auf weniger als vier Toren schmelzen zu lassen. Der Rückraum des Aufsteigers mit dem durchschlagskräftigen Nico Schendel und einem klugen Regisseur Frank Eichardt sowie dem sehr effektiven Peter Klaaßen (Herda: "Der beste Mann auf dem Platz!") beschloss die in der Höhe verdiente 30:21 Niederlage der keinesfalls schlechten Gäste. In den letzten Minuten konnte es sich der TSV sogar erlauben ein wenig für die Galerie zu spielen und so kamen alle Feldspieler zum Torerfolg.
"Der ganzen Truppe mein Kompliment. Der Ausfall von Alex Enke (traf im Hinspiel 14mal, d.R.) wurde gut verkraftet. Allerdings hat man nicht immer eine Effektivität wie heute, die bei knapp 80% lag. An dieser Leistung gilt es sich weiter zu orientieren," analysierte ein zufriedenen Präsident Gisbert Berhold zu Spielende.
Der TSV ist am kommenden Wochenende spielfrei und trifft am 27.01. in Landsberg auf den derzeitigen Tabellenvierten. Das Hinspiel gewann der TSV nach einem wahren Krimi mit 27:24.
Für den TSV spielten: Mirko Hüttig und Bernd Lehmann im Tor; Nico Schendel (7), Frank Eichardt (7/2), Peter Klaaßen (6), Ingo Graßmeyer, Andrè Rößler (je 3), Bernd Nöhring (2/2), Sven Kynast und Eckhard Reischke (je 1)