Reichardtswerben mit Auswärtsniederlage
gegen Vizemeister
von Daniel Wolf-Dziura
Der Aufsteiger aus Reichardtswerben unterlag in
einer mäßigen Begegnung beim letztjährigen Vizemeister PSV Halle mit
20:16 und steht mit 20:14 Punkten weiter auf dem vierten Tabellenplatz.
Die Gäste konnten das Spiel zwar bis zur 45. Minute offen gestalten, mussten
sich aber letztlich dem cleveren und ausgeglichener besetzten PSV beugen.
"Die Niederlage ist kein Beinbruch und wirft uns auch nicht um. Dass
wir solange mithalten konnten, haben wir einzig einem überragenden Mirko
Hüttig im Tor zu verdanken. Wenn der nicht so phantastisch gehalten hätte,
wäre der Zug schon viel eher abgefahren", analysierte TSV-Coach
Michael Herda nach dem Spiel.
Die Ursachen für die Niederlage waren diesmal vielschichtig. Individuelle Abwehrfehler auf der halblinken Seite in der ersten Halbzeit, schwache Chancenverwertung und die frühe Verletzung von Peter Klaaßen brachten den TSV schnell ins Hintertreffen. Die Hallenser tauchten mehrfach unbedrängt vor TSV-Keeper Hüttig auf, der mit Glanzparaden am laufenden Band den Vorsprung des Gastgebers nicht zu groß werden lies. Die im Spiel Mann gegen Mann starken Hallenser führten zur Halbzeit deshalb "nur" mit 10:8.
Die Ansprache in der Kabine schien beim TSV noch einmal neue Kräfte frei werden zu lassen. Der TSV spielte jetzt seine Schnelligkeitsvorteile aus und lag in der 40. Minute sogar mit 11:13 in Front. Das sich der Vizemeister aber so einfach nicht überrumpeln lies, spricht für seine Clevernis. Die Routiniers übernahmen jetzt das Zepter. Der kompakte und teilweise überharte 6:0 Abwehrriegel des PSV gab dem Aufsteiger so manches Rätsel auf. Da von den Außenpositionen keine Entlastung für den Rückraum mehr kam, rieben sich Frank Eichardt und Nico Schendel auf. Ingo Graßmeyer am Kreis bemühte sich zwar, setzte aber die taktischen Trainingsanweisungen nur unzureichend um. Beim 19:15 für den Gastgeber war die Partie gegessen, die Punkte blieben diesmal in der Saalestadt.
