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TSV Reichardtswerben mit Heimniederlage
gegen Oberligaaufsteiger
von Daniel Wolf-Dziura
In einer hochklassigen Begegnung verloren die
Handballer des TSV Reichardtswerben am Samstag gegen den Jessener SV 53
mit 24:32 Toren. Der Tabellenführer steht damit bereits sechs Spieltage
vor Saisonende als Meister der Verbandsliga-Süd fest und ist automatisch
für die Oberliga qualifiziert. In der wieder bestens besuchten Sporthalle
Weißenfels-West gelang es dem Neuling aus Reichardtswerben über weite
Strecken Gleichwertigkeit zu erreichen, die verschlafene Anfangsphase und
einige Unkonzentriertheiten in den letzten fünf Minuten ließen den
Vorsprung schließlich etwas zu hoch ausfallen. TSV-Trainer Michael Herda,
dem die Mannschaft eigentlich zwei Punkte zum Geburtstag schenken wollte,
war dennoch nicht über die Leistung seiner Truppe enttäuscht. "Wir
haben uns heute vor dieser fantastische Kulisse sehr gut verkauft.
Anbetracht der wenigen Wechselmöglichkeiten durch den Ausfall von Nico
Schendel hat die Mannschaft an der oberen Leistunggrenze gespielt. Die
Jessener haben wieder einmal ihre Ausnahmestellung in dieser Saison präsentiert.
Herzlichen Glückwunsch zum Oberligaaufstieg !", war auch TSV-Chef
Gisbert Berhold zufrieden. Bereits zu Beginn zeigten beide Mannschaften
Tempohandball erster Güte. Nach vier gespielten Minuten glich der auf
Reichardtswerbener Seite überragende Peter Klaaßen mit einem Konter zum
3:3 aus. Doch dann demonstrierte der Tabellenführer, warum er bislang
ungeschlagen in dieser Saison auf Platz eins liegt. Mit fünf Treffern in
Folge, begünstigt auch durch die schlechte Chancenverwertung, zogen die Gäste
auf 3:8 davon, ein Vorsprung den der TSV nie wieder ausgleichen konnte.
Folgerichtig kam auch die Auszeit von der Reichardtswerbener Bank. Die
taktischen Anweisungen setzte die Truppe fortan konsequent um, und so
entwickelte sich eine Verbandsliga-Begegnung auf höchstem Niveau. Die Gäste
brillierten vor allem im Spiel Mann gegen Mann, während die
Reichardtswerbener mit einstudierten Ballstafetten und viel Tempo aus dem
Rückraum zum Erfolg kamen. Zur Halbzeitpause stand es 13:16, doch was wäre
mit den verwandelten Strafwürfen und Bernd Nöhrings aberkannten Treffern
von Rechtsaußen eigentlich möglich gewesen ? Die zweite Halbzeit glich
eigentlich der ersten. Der TSV verkürzte auf zwei Tore - im Gegenzug erhöhten
die Jessener wieder. Im Nachhinein betrachtet, entschied sich das Spiel,
als der TSV die Chance hatte, erstmals wieder auf ein Tor zu verkürzen,
der Siebenmeterwurf aber nicht verwandelt werden konnte und die Gäste im
Gegenzug trafen. Statt 17:18 stand es wieder 16:19. Der TSV kämpfte
weiter verbissen, doch vor allem der vom Zweitbundesligisten Delitzsch
gekommene Mario Bode spielte jetzt seine ganze Routine für die Gäste
aus. Er war in der Schlussphase nicht mehr zu halten und brachte die
Jessener mit neun Toren endgültig auf die Siegerstraße. Angetrieben von
ihren vielen mitgereisten Fans spielten sich die Gäste in den letzten
Minuten in einem Rausch und brachten dem TSV so die klare Niederlage bei,
die Leistungsgerecht wohl drei, vier Tore zu hoch ausfiel. Der TSV
Reichardtswerben steht jetzt mit 22:18 Punkten wieder auf dem fünften
Tabellenplatz und muss in der nächsten Woche im nächsten Spitzenspiel
beim SV Anhalt Bernburg antreten. |
Für den TSV spielten: Mirko Hüttig und Jan Panniger im Tor; Peter Klaaßen
(8), Alex Enke (7/1), Frank Eichardt und Ingo Graßmeyer (je 3), Bernd Nöhring
(2), André Rößler (1), Sven Kynast, Eckhard Reischke. |