TSV Reichardtswerben mit unglücklicher
Niederlage
von Daniel Wolf-Dziura
Die Superserie von 26 Meisterschaftsspielen ohne Niederlage der
Reichardtswerbener Handballer ist gerissen. Durch eine unnötige und unglückliche
18:20 Niederlage gegen den SV Finken Raguhn rutschte der Aufsteiger auf
Platz drei der Tabelle (8:2 Punkte) ab. Die TSV-Handballer mussten diesmal
das Schicksal des PSV Halle und des SSV 90 Landsberg (die MZ berichtete)
teilen und verloren trotz 17:14 Führung 12 Minuten vor Ultimo noch mit
zwei Toren. "Man kann ein Auswärtsspiel schon einmal verlieren, aber
nicht gegen so einen Gegner. Die bessere Mannschaft hat heute jedenfalls
nicht gewonnen. Auch hier waren beide Punkte drin, zumal wenn man kurz Vor
Schluss eigentlich klar führt", äußerte sich Coach Michael Herda
nach dem Schlusspfiff enttäuscht.
Die Gründe für die Niederlage sah der Trainer vor allem im schlechten
Abwehrverhalten und der Tatsache, dass die Reichardtswerbener nicht ihr
gewohntes Konterspiel aufziehen konnten. Durch Tempogegenstöße kamen die
Gäste nur zu drei Treffern, während es in der Abwehr an der nötigen
Absprache haperte. Die bis dahin schlechteste Saisonleistung überspielte
da immer noch die relativ sichere Führung während der ersten 45 Minuten.
Den Finken gelang mit dem 19:18 die erstmalige Führung, die sie in der
turbulenten und nicht immer fairen Schlussphase (zwei Raguhner
"durften" vorzeitig zum Duschen) glücklich aber nicht
unverdient über die Zeit brachten. Neben besagten Abwehrproblemen lief
auch im Angriff des TSV vieles unrund. Die linke Seite der Gäste mit Nico
Schendel und Alex Enke, bis dahin das Paradestück, kam gerade einmal auf
zwei Feldtore, zu viel Verantwortung lastete auf den Schultern von Peter
Klaaßen und Regisseur Frank Eichardt.
Der Knackpunkt der Partie war vielleicht auch die 23. Minute, als sich der
quirlige und ideenreiche Rechtsaußen Sven Kynast (bediente vor allem Ingo
Graßmeyer mehrfach blendend) am Kreis durchsetzte und nur durch eine
grobe Regelwidrigkeit zu bremsen war. Dabei verletzte sich der 25jährige
so schwer, dass er nicht noch einmal eingesetzt werden konnte.
So kam es wie es kommen musste. Der TSV, in der 47. Minute noch mit 17:14
vorn, traf in der verbleibenden Spielzeit nur noch einmal, während die
Gastgeber durch 6 Treffer in der Restspielzeit weiter zu Hause
verlustpunktfrei bestehen konnten.
Trotz der ersten Niederlage in einem Punktspiel seit April 1999 (!) stehen
die Reichardtswerbener immer noch auf einem hervorragenden dritten
Tabellenplatz. Am Sonntag um 14.00 Uhr findet das Nächste Heimspiel der
Reichardtswerbener statt. Gegner ist der HC Halle II.
Für den TSV liefen auf: Mirko Hüttig und Lutz Priese im Tor; Alex Enke (5/3), Peter Klaaßen (4), Ingo Graßmeyer (3), Frank Eichardt (2/1), Torsten Nöhring, Eckhard Reischke, Andrè Rößler, Nico Schendel (je 1), Sven Kynast, Bernd Nöhring.