Berichte I. Männer

10.08.09

SV Friesen Frankleben - TSV Reichardtswerben 21:29 (9:16)
Frischlinge fressen Friesen auf
Reichardtswerben mit taktischer Meisterleistung Sieger im Süd-Derby

Mit einem eindrucksvollen und auch in der Höhe verdienten 29:21 in der Franklebener Handballhölle hat sich der TSV Reichardtswerben weiter im Mittelfeld der Verbandsliga-Süd festgesetzt. Mit 12:8 Punkten stehen die Männer von Trainer Michael Herda derzeit auf einem guten 6. Tabellenplatz. Doch vor allem die Art und Weise des Erfolgs im Süd-Derby gegen die Friesen aus Frankleben ließ die derzeitige Verletzungsmisere in den Hintergrund treten. Da fiel es nicht einmal mehr in Betracht, dass neben den langzeitverletzten Schendel und Klaaßen auch Stammtorwart Mirko Hüttig (arbeitsbedingt) und ab der zweiten Hälfte auch Abwehr-Spezialist Eckhard Reischke, dessen Sprunggelenksverletzung sich glücklicher Weise nicht als Bänderriss sondern nur als -dehnung herausstellte, nicht mehr zur Verfügung standen.

 Diese mal passte der zweite Anzug des TSV. Das größte Plus der "Frisch auf"-Sieben war aber die taktische Überlegenheit. Herda brachte mit seiner Ansprache vor dem Spiel die nötige Spannung und Konzentration in die Köpfe der Reichardtswerbener und gab die klare taktische Marschroute: Angriffshandball und volles Tempo heraus. Diese ging gegen die phasenweise verzweifelt anrennenden Hausherren auch voll auf. Friesen Coach Heiko Plaul wollte mit einer Pressdeckung gegen TSV-Torjäger Alex Enke den Druck aus der Reichardtswerbener Offensive nehmen, hatte aber dessen jüngeren Bruder Sebastian überhaupt nicht auf der Rechnung. Der 19jährige nutzte seine sich dadurch bietenden Freiräume und kam zu neun Treffern während für die Friesen Torsten Langner achtmal den Ball versenken konnte.

Bereits nach 20 Minuten hatte sich der TSV mit acht Toren (13:5) in Führung gebracht. Die Reichardtswerbener starteten aus einer kompakten Abwehr mit einem sicheren Christian Kuckuk im Tor immer wieder erfolgreiche Gegenstöße. Frank Eichardt wirbelte am Kreis und war oft nur unfair zu bremsen. Bezeichnend für die souveräne Vorstellung der Gäste war der Treffer zum 16:9 Halbzeitstand. Diszipliniert und abgeklärt spielten die Reichardtswerbener die Uhr herunter und Sebastian Enke traf praktisch mit dem Pausenpfiff.

Doch auch für die zweite Hälfte forderte Coach Herda die gleiche Konzentration und Übersicht, da "die Franklebener mit allen Mitteln versuchen werden, das Ding noch herumzudrehen". Seine Mannen setzten dies auch im zweiten Spielabschnitt um. Zwar kamen die Hausherren bis zur 45. Minute noch einmal auf 17:21 heran, Herda hatte aber noch zwei Trumpfkarten im Ärmel. Er brachte Jan Panniger im Tor und lies in der 50. Minute auch Ingo Graßmeyer erstmals ran. Panniger zeigte eine phantastische Leistung, parierte einen Strafwurf und Graßmeyer konnte sich am Kreis mehrfach durchsetzen, erzielt drei Treffer und holte drei Siebenmeter heraus - die der TSV wiedereinmal (insgesamt 6 !) leichtsinnig vergab. Trotzdem zufriedene Mine bei Michael Herda. "Eine starke Leistung der gesamten Truppe, die taktisch hervorragend gespielt hat. Wir sollten die Form konservieren um in der nächsten Woche gegen Dessau zumindest eine kleine Chance zu haben."

Für den TSV spielten:
Jan Panniger und Christian Kuckuk im Tor; Sebastian Enke (9), Alex Enle (8/2), Frank Eichardt (4/1), Ingo Graßmeyer (3/1), Sven Kynast, Kevin Jänckel (je 2), Eckhard Reischke (1), André Rößler, Thomas Stößer
dwd

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