Berichte I. Männer

11.04.08

TSV - SV Friesen Frankleben 25:19 (10:9)
TSV Reichardtswerben schlägt Frankleben im Derby

Die Verbandsliga-Handballer aus Reichardtswerben haben auch am viertletzten Spieltag nichts anbrennen lassen. Die Truppe von Coach Michael Herda besiegte im Derby die Friesen aus Frankleben sicher mit 25:19. Trotz des Sieges für den TSV und dem Klassenerhalt für die Gäste waren beide Trainer am Ende nicht zufrieden, doch nicht unbedingt die Kritik an den eigenen Spielern stand im Vordergrund. Der sonst ganz ruhige Herda war so sauer, dass er schließlich zu den gescholtenen Herren in Schwarz gar nichts mehr sagen wollte. Auch Friesen-Trainer Heiko Plaul schüttelte nur den Kopf. Das Publikum war schon deutlicher, "Skandal" war noch eine harmlose Umschreibung. "Jeder darf mal einen schlechten Tag haben, auch die Schiris. Aber dieses arrogante Gehabe muss wirklich nicht sein", so TSV-Präsident Gisbert Berhold zur Leistung der Unparteiischen. "hier trat der Sport teilweise völlig in den Hintergrund".

Nebenbei wurde auch noch Handball gespielt. Die Friesen hatten den besseren Start und führten schnell mit 2:0. Doch der TSV reagierte, Nico Schendel aus dem Rückraum und Ingo Graßmeyer am Kreis brachten den TSV erstmals mit 3:2 in Führung. Der TSV, mit konsequenter erster und zweiter Welle und einem guten Deckungsverband, bekam das Spiel langsam besser in Griff und zog bis zur 20. Minute auf 9:6 davon. Doch bereits in der ersten Hälfte häuften sich unverständliche Pfiffe. Graßmeyer, der auf Grund seiner Statur klare Vorteile gegenüber den Friesen hatte, konnte mehrfach nur regelwidrig gebremst werden. Zeitstrafe ? Siebenmeter ? Alles Fehlanzeige. Herda tobte, doch auch sein Gegenüber hatte mehrfach Grund sich aufzuregen. Die Reichardtswerbener brachten sich aber zum Ende der ersten Hälfte noch einmal selbst in die Bredouille. Graßmeyer forderte dann lautstark endlich einen Strafwurf - durfte aber dafür zwei Minuten auf die Bank und Schendel ging gleich noch hinterher. Im Gegenzug brachen die Franklebener auf Linksaußen durch und Sven Kynast verhinderte mit allen Mitteln den Torwurf, in dem er dem Gegenspieler in den Wurfarm griff. Die Quittung in Form einer Roten Karte kam prompt und war auch völlig berechtigt. So stand der TSV mit 3 Feldspielern auf dem Parkett, konnte sich aber noch mit 10:9 in die Pause retten. 

In der zweiten Hälfte konnten die Gäste aber nur noch bis zur 35. Minute (12:12) mithalten, dann setzte sich der TSV dank seiner spielerischen Vorteile deutlich ab. Nico Schendel spielte mit seinem Gegenüber Katz und Maus und erzielte 10 Tore bei 11 Versuchen. Frank Eichardt kam mit herrlichen abgeknickten Stemmwürfen zum Erfolg und in der Abwehr stand der TSV wie ein Bollwerk. Über 17:12 und 20:14 setzte sich der TSV ab - die Partie war entschieden. Herda nutze die restliche Zeit zum Experimentieren. Schendel (Herda: "Das beste Spiel was ich von ihm gesehen habe") auf der Mitte setzte seine Nebenleute klug ein und der in der Schlussphase gekommene Sebastian Enke kam in 15 Minuten zu 4 Toren. Die Franklebener konnten dem TSV nicht mehr folgen, der jetzt wie im Training agierte. Doch den größten Applaus holten sich Kevin Jänckel und Sebastian Enke, als sie einen Konter der Gäste abfingen und Enke mit einer Flugeinlage vor dem einschussbereiten Franklebener rettete. 
Mit dem Erfolg festigt der TSV weiter seinen 4. Platz und kann mit Selbstvertrauen zum Spitzenspiel nach Dessau fahren. "Gegen den Tabellenführer kann man nur gewinnen. Wir sind klarer Außenseiter, aber vielleicht gelingt uns eine Überraschung. Auch wenn wir zu Hause deutlich verloren haben", so Trainer Herda zur kommenden Woche.

Reichardtswerben mit: 
Mirko Hüttig und Chritian Kuckuk im Tor; Nico Schendel (10), Sebastian Enke (4), Ingo Graßmeyer, Peter Klaaßen, Frank Eichardt (je 3), Alex Enke, Kevin Jänckel (je 1), Sven Kynast, Eckhard Reischke
dwd

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