Der TSV Reichardtswerben schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Durch einen überzeugenden 28:25 Auswärtssieg beim TuS Radis verbesserte sich der TSV auf den vierten Tabellenplatz. Im Programmheft des Gastgebers wunderte man sich über die gute Platzierung des TSV Reichardtswerben, am Ende wussten wohl alle, warum. Mit einer taktischen Meisterleistung legten die Gäste den Tabellenzehnten an die Kette. "Heute hat man gesehen, worin der Unterschied bestand. Selbst als wir mit Alexander Enke unseren Torschützenkönig verloren und drei Mann mit je zwei Zeitstrafen ebenfalls kurz vor der Disqualifikation standen, haben wir heute unsere taktische Linie bestens durchgezogen. Ich hatte nie Zweifel, dass die Hausherren die Partie noch hätten kippen können. Ein großes Lob an die gesamte Truppe !", so Trainer Michael Herda nach dem Spiel.
Bereits von der ersten Minute an zeigten die Gäste, wer Chef auf dem Parkett war. Bis zur 10. Minute hatte sich der TSV mit 6:4 abgesetzt um dann die Radiser teilweise vorzuführen. Wie im Training zerpflückte der von Frank Eichardt bestens organisierte Rückraum des TSV die Gastgeber, so dass vor allem die Außen immer wieder frei vor dem gegnerischen Schlussmann auftauchen konnten. Kevin Jänckel und Alex Enke nutzten ihre Chancen und brachten den TSV mit 12:6 in Führung. Spätestens da wunderte sich keiner der über 200 Zuschauer mehr. Die 20 Gästefans hatten auch ein leichtes Übergewicht und machten teilweise mehr Lärm als die Fans aus Radis.
Zur Halbzeit (16:10) sah alles nach einem klaren Erfolg der Gäste aus, doch Herda warnte noch einmal eindringlich vor dem TuS, der als einziges Team in Braunsbedra bislang einen Punkt entführen konnte. Schon im Herbst gab sich der Gegner nicht auf und holte sich in einem dramatischen Schlussspurt beim 21:21 noch einen Punkt. "Hier ist noch nichts gewonnen, die werden kämpfen bis zum Umfallen und das Publikum wird auch noch seine Wirkung haben", so Herda beim Pausentee.
Bis zur 36. Minute sah immer noch alles nach einer klaren Angelegenheit für den TSV aus, dann kam der erste Schock. Enke flog nach einem Foul an einen durchgebrochenen Gästespieler vom Platz und die Radiser konnten erstmals wieder auf 4 Tore (19:15) verkürzen. Doch auch die jeweils zweiten Zeitstrafen gegen Sven Kynast, Eckhard Reischke und Kevin Jänckel zwangen zur Umstellung in der Abwehr, die jetzt nicht mehr so kompromisslos zupacken konnte. Herda nahm eine Auszeit und stellt die Taktik völlig um. Hatte der TSV zuvor eine konsequente erste und zweite Welle gespielt, wollten die Gäste jetzt das Tempo völlig aus der Partie nehmen. Der TSV spielte jetzt seine Angriffe bis zum äußersten aus, doch auch zwei blitzschnelle Konter aus heiterem Himmel ließen die Gastgeber schier verzweifeln. Auch der Gastgeber hatte reagiert und stellt in der Abwehr auf ein offensives 4:2 Deckungsverhalten um. Klaaßen und Kynast erfreuten sich einer direkten Beschattung, so dass im Angriff jetzt die individuelle Leistung entscheiden sollte. Zwar brauchte der TSV eine kurze Zeit um sich auf die Abwehr des TuS
einzustellen, doch die 4-Tore-Führung hatte immer Bestand. Denn die Big Points machte der TSV. Mirko Hüttig, in der zweiten Hälfte für den ebenfalls starken Christian Kuckuk im Reichardtswerbener Kasten gekommen, hielt einen Strafwurf und im Gegenzug konnte Eichardt mit seinem neunten Treffer den Sack endgültig zubinden.
Mit 29:15 Punkten steht der TSV jetzt auf dem 4. Tabellenplatz und hat bereits vier Spieltage vor Schluß einen Punkt mehr als im letzten Jahr auf der Habenseite. In der übernächsten Woche treffen die Herda-Schützlinge dann in Braunsbedra auf den SV Friesen Frankleben.
