Berichte I. Männer

11.04.08

Im letzten Heimspiel in der Geiseltalhalle in Braunsbedra konnte der TSV Reichardtswerben seine weiße Weste weiter behalten. In einer insgesamt niveauarmen Partie besiegten die Hausherren den Tabellenvorletzten Finken Raguhn sicher mit 33:26. Dabei leisteten sich die Reichardtswerbener aber viele Stockfehler, so dass die Gäste am Ende relativ glimpflich davon kamen. Von der Leistung in Dessau waren die Reichardtswerbener meilenweit entfernt, ein echter Medaillenanwärter war nicht zu sehen. TSV-Coach Michael Herda relativierte aber die Leistung seiner Mannschaft. "Man hat deutlich gemerkt, dass die Spannung wie gegen Dessau fehlte. Außerdem begann die Partie zu einfach für uns. Die ersten Minuten liefen die am Schnürchen, aber als sich später viele kleine Fehler einschlichen, war die Konzentration dahin. Letztlich sollten wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wir haben nun alle Chancen auf einen Medaillenplatz." so Herda nach dem Spiel.

Vor der Partie wurde Axel Voigt beim TSV verabschiedet. Nach 23 Jahren als Aktiver hängt der Kaufmann jetzt die Schuhe an den berühmten Nagel, bleibt dem Verein aber weiterhin als Organisator und Sponsor erhalten. Herda brachte den Kreisspieler, der zuletzt in der Zweiten auflief, im letzten Spiel noch einmal. Unter großem Beifall war Voigt dann auch zweimal vom Punkt erfolgreich.
Zwar gingen die Gäste in Führung, doch der TSV konnte mit eingeübten Spielzügen schnell das Geschehen an sich reißen. Aus dem Rückraum und durch schnelle Tempogegenzüge setzten sich die Hausherren mit 8:3 ab, doch bereits ab der 20 Minuten schlichen sich viele Konzentrationsfehler ins TSV-Spiel ein. Die sonst sehr sichere Abwehr offenbarte diesmal ungewohnte Lücken, so dass die Gäste die Begegnung teilweise ausgeglichen gestalten konnten. Vor allem Finken-Spieler Gerlach hatte teilweise Narrenfreiheit und kam zu zehn Torerfolgen. Mit 17:11 wurden die Seiten gewechselt.

Doch auch in der zweiten Hälfte lief beim TSV nicht viel Konstruktives zusammen. Zwar schien die Halbzeitansprache von Herda anfangs Früchte zu tragen, doch nach dem 22:14 ging phasenweise nichts mehr. Leichtfertige Ballverluste, die die Gäste zu 4 Kontern einluden, brachten den TSV beim 22:18 noch einmal in Bedrängnis. Erst in der Schlussphase konzentrierten sich die Reichardtswerbener wieder und stimmten die Besucher noch gnädig. Torhüter Mirko Hüttig überlistete seinen Gegenüber mit einem Weitwurf an den Pfosten, der vom Rücken der Finken Nr.1 ins Netz sprang und Sebastian Enke lies mit drei Toren in zwei Minuten seinem Frust freien Lauf. 
Letztlich eine sichere Angelegenheit für den TSV, der sich aber in der kommenden Woche beim Derby gegen den Weißenfelser HV solche Aussetzer nicht leisten darf. Während in der Meisterschaft durch den Sieg von Dessau gegen Radis alles geklärt ist, können sich die Reichardtswerbener aber sogar noch Hoffnungen auf den Vize-Titel machen. Voraussetzung dafür ist aber ein Sieg im Derby. Motivationsprobleme dürfte dabei wohl keiner von Beiden haben.

zum Anfang