Statt einer Medaille konnten sich die Verbandsliga-Handballer des TSV Reichardtswerben am Ende nur Blech umhängen. Im letzten Spiel der laufenden Serie unterlagen die Herda-Schützlinge im Kreisderby beim Oberliga-Absteiger Weißenfelser HV 91 knapp mit 22:21 Toren. Trotzdem geht für die "frechen Dörfler" die erfolgreichste Saison seit Vereinsbestehen zu Ende. Rang vier mit 34:18 Punkten und eine beeindruckende Rückserie mit 20:6 Zählern hatten selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet.
Die Weißenfelser sicherten sich mit dem Sieg noch den achten Platz (28:22 Pkt.), wurden aber ihrer hoch gesteckten Ziele - sofortiger Wiederaufstieg - nie gerecht.
Herda fand nach der schmerzlichen Niederlage schnell wieder positive Worte und ging vor allem auf die beeindruckende Rückserie ein. "Hier haben wir gezeigt, das wir zu Recht dort hin gehören. Vor allem im spielerischen Bereich haben wir wieder große Fortschritte gemacht. Der Zusammenhalt in der Truppe ist phänomenal. Vor allem das Niveau beim Spitzenspiel in Dessau hat mich vollständig überzeugt. Auf dieser Saison sollten wir weiter aufbauen", so der gebürtige Thüringer bei der abendlichen Feier in Bad Bibra, bei der mit Friesenjung Sven Kynast ein Spieler verabschiedet wurde. Der Ex-Naumburger wechselt aus Berufsgründen nach Baden-Württemberg. Einen Spieler der Saison wollte Herda aber nicht nennen. "Es bringt nichts, den Einen vor allen Anderen zu stellen. Einer allein kann gar nichts bewegen. Handball ist nun mal eine Mannschaftssportart".
Vor ca. 350 Zuschauern in der Sporthalle West entwickelte sich eine spannende und gutklassige Verbandsliga-Partie. Der Verlauf des Spiels ähnelte sehr der Begegnung in Braunsbedra, nur das diesmal der WHV das bessere Ende für sich hatte. Die Reichardtswerbener bestimmten über weite Strecken mit spielerischen und taktischen Mitteln die Partie, waren aber letztlich nicht in der Lage, eine spielentscheidende Führung heraus zu werfen. Besonders in der Schlussphase wirkten die TSV-Handballer dann hektisch, überhastet und verzweifelten mehrfach am überragenden René Wyremba im Weißenfelser Tor. Selbst die Drei-Tore-Führung in der 52. Minute (21:18) brachte keine Sicherheit mehr ins Reichardtswerbener Angriffsspiel. Schrecksekunde aber in der 56. Minute, als Kevin Jänckel und Chritian Kunth zusammenprallten. Zum Glück ging es für beide noch einmal glimpflich aus.
So erging es dem TSV ähnlich dem Kontrahenten im Hinspiel. Tor um Tor kamen die Saalestädter heran und drehten die Partie gegen die in der Schlussphase nur noch zu viert auf dem Parkett stehenden Reichardtswerbener. Kynast wäre beinahe noch zum Helden des Spiels geworden, aber sein Heber über den herausstürzenden WHV-Schlussmann ging zum Entsetzen der Reichardtswerbener am langen Pfosten vorbei. Somit ein glücklicher Erfolg für die Weißenfelser, die ein versöhnliches Ende nach einer enttäuschenden Saison feiern konnten.
Christian Kuckuk und Mirko Hüttig im Tor; Alex Enke (6/2), Frank Eichardt (5/3), Nico Schendel (4), Sebastian Enke, Peter Klaaßen und Kevin Jänckel (je 2), Eckhard Reischke, Torsten Nöhring
WHV mit:
René Wyremba und Ralf Fischer im Tor; Sebastian Schlegel (6), Karsten Hammer (4), Frank Thieme (3/2), Frank Reichert (2), Uwe Lange (2), Christian Braun (2), Christian Kunth (2), Markus Haffke, Jens Götze, Matthias Wasser
