Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben-SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz II 28:27 (10:13)

TSV Reichardtswerben schafft kleines Wunder

Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger. Getreu diesem Motto schaffte der TSV Reichardtswerben am Sonntag Abend in der Sporthalle Weißenfels-West das scheinbar Unmögliche und drehte eine fast verlorene Begegnung mit enormem Einsatz, mannschaftlicher Geschlossenheit und einer gehörigen Portion Glück noch herum. Die Gäste des SV Grün-Weiß Wittenberg II führten in der zweiten Hälfte bereits mit 6 Toren Vorsprung, ehe sie vom fulminanten Schlussspurt des Gastgebers noch mit 28:27 abgefangen worden. Der glückliche Siegtreffer gelang Alexander Enke mit einem verwandelten Strafwurf 13 Sekunden vor der Schlusssirene. „Ich habe daran geglaubt, als wir auf 22:24 verkürzen konnten, aber nach dem abermaligen 4-Tore-Rückstand in der 55. Minute (23:27) war die Partie eigentlich entschieden. Meine Truppe hat heute eine unglaubliche Moral gezeigt, darauf bin ich stolz. Andererseits darf man aber nicht vergessen, dass das Niveau sehr schwach war. Eigentlich hatte keine Mannschaft einen Sieg verdient,“ sagte ein überglücklicher Michael Herda nach den nervenaufreibenden 60. Minuten.

Die TSV-Sieben kam während der gesamten Begegnung nur schwer in Fahrt. Deckungsfehler und die Abschlussschwäche (4 Siebenmeter und 4 Konter) brachten die Gäste immer wieder in Vorhand. So lief der TSV im gesamten Spiel einen Rückstand hinterher. Die Reichardtswerben reagierten nur, statts dem Gegner ihre Spielweise anzudiktieren. Dank der guten Reflexe von Mirko Hüttig und Christian Kuckuk im Reichardtswerbener Kasten konnte der Abstand in der ersten Hälfte jedoch in Grenzen gehalten werden. Mit 10:13 wurden die Seiten gewechselt. Deutliche Worte folgten in der Halbzeit vom Coach, der mehr Tempo und Druck im Angriffsspiel forderte.

Doch die Rechnung ging bis zur 50. Minute nicht auf, der TSV lag sogar mit 16:22 Toren in Rückstand. Wohl nur die kühnsten Optimisten glaubten noch an zwei Pluspunkte für den Gastgeber. Herda brachte schließlich Sebastian Enke für Peter Klaaßen und Sven Kynast für den angeschlagenen Frank Eichardt. Der 19 jährige Enke nahm das Herz in beide Hände und führte die Truppe im Angriff zusammen mit Bruder Alexander wieder zurück ins Spiel. In den letzten Minuten stand die Partie auf des Messers Schneide. Eckhard Reischke konnte mehrfach den Ball stibitzen und im Gegenzug traf der TSV endlich zum 23:27. Gäste-Trainer Gerald Rietz sah das Unheil kommen. Seine junge Mannschaft vertändelte jetzt oft den Ball und handelte sich Zwei-Minuten-Strafen in Übermaß ein. Die letztlich routinierteren TSV-Akteure trafen in der hektischen Schlussphase fünf mal in Folge und drehten den Spieß noch herum. Die Halle tobte wie lange nicht mehr. „Danke auch den  zahlreichen Zuschauern, ohne ihre Hilfe wäre hier nichts mehr gegangen“, so TSV-Chef Gisbert Berhold, der zusammen mit der Mannschaft den Sieg gehörig feierte.

Mit 5:3 Punkten steht der TSV jetzt im vorderen Mittelfeld und kann sich in Ruhe auf das erste Kreisderby am 13.10.01 gegen die HSG Prittitz-Gieckau vorbereiten.

Der TSV spielte mit: Christian Kuckuk und Mirko Hüttig im Tor; Alexander Enke (14/5), Kevin Jänckel und Peter Klaaßen (je 3), Sebastian Enke, Ingo Graßmeyer, Frank Eichardt (je 2), Sven Kynast und André Rößler (je 1), Eckhard Reischke
dwd

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