TSV gewinnt das Duell gegen die Friesen
Wer sich die Verbandsliga-Punktspiele des TSV Reichardtswerben anschaut, kann auf jeden Fall etwas erleben. Die TSV-Sieben bezwang am Sonntag nach großem Kampf den SV Friesen Frankleben im Nachbarschaftsduell verdient mit 32:25, wobei der Erfolg aber ein wenig zu hoch ausfiel. Die Fans der Heimmannschaft störte das aber überhaupt nicht, im Gegenteil, sie feierten zusammen mit den Spielern einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen den drohenden Abstieg. Beste Torschützen waren Peter Klaaßen (TSV) und Olaf Zech (Frankleben) mit jeweils neun Treffern.
Interimstrainer Bernd Nöhring, der zum letzten Mal mit auf der Bank saß, brachte schließlich kaum ein paar Worte heraus. "Ich bin froh, dass die Mannschaft mit dem Druck so gut umgehen konnte und vor allem nicht den Überblick verloren hat. Sven Bielers zwei ganz wichtige Tore haben uns entscheidend zum Sieg geführt, trotzdem sind wir immer noch nicht sicher in der Liga."
Die Reichardtswerbener standen schon vor Beginn unter gehörigem Druck, mussten sie doch durch die unerwartete Niederlage des WHV in Bad Lauchstädt unbedingt gewinnen. So entwickelte sich vor der Rekordkulisse von über 400 Zuschauern in der restlos gefüllten Geiseltalhalle eine über sechzig Minuten spannende und mit harten Bandagen geführte Partie. Dabei ging der TSV zwar schnell mit 2:0 in Front, verlor aber bis zur 10. Minute die Kontrolle. Die Friesen zeigten mehrfach, warum sie in diesem Jahr auf einem guten Mittelfeldplatz stehen. Große Probleme hatte die TSV-Hintermannschaft mit Olaf Zech, der kaum zu stellen war. Die 4:6 Führung für die Gäste war folgerichtig. Nöhring nahm erste taktische Änderungen im Abwehrblock vor, die auch Früchte trugen, so dass beide Mannschaften zur Halbzeit (14:13 für den TSV) nur einen Treffer auseinander lagen.
Nach der Pause wurde es dann zunehmend hektische und härter. Zweimal Graßmeyer vom Kreis und eine schöne Ballstafette, die Peter Klaaßen abschloss, brachte die erstmalige Drei-Tore-Führung. Die Gäste wollten aber einen Erfolg des TSV vereiteln und kämpften sich immer wieder heran. Dabei waren den Franklebener Spielern fast alle Mittel recht, aber auch Frank Eichardt und Sven Bieler hatten viel Glück, dass sie nicht vorzeitig zum Duschen geschickt wurden. Die erfahrenen Schiedsrichter aus Borne hatten zwar viel Mühe, bekamen die Partie jedoch wieder in Griff. Trainer Nöhring brachte in der 40. Minute Sebastian Enke für Nico Schendel, das sich mit zwei Toren zum 22:18 gut einführte. Nachlässigkeiten im Deckungsverband trotz der gut aufgelegten Torhüter Mirko Hüttig und Christian Kuckuk und Umstellungen in der Gästedeckung vertagten die Entscheidung aber bis in die Schlussphase. Beim 26:25 5 Minuten vor der Schlusssirene war noch alles offen, doch Bieler zog den Friesen mit zwei blitzsauberen Toren von Linksaußen den Zahn. Friesen-Coach Plaul löste seine Deckung völlig auf und ließ sie Mann gegen Mann agieren.
"Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass uns nichts mehr passieren kann. Mit einer offenen Manndeckung machen uns die meisten Gegner nur stark. Da zahlt sich die gute Trainingsarbeit aus", so Mannschaftskapitän Peter Klaaßen. Insgesamt 6 Tore in Folge machten den TSV-Erfolg perfekt. Aber trotz des Sieges haben die Reichardtswerbener noch nicht den Kopf aus der Schlinge gezogen. Um ganz sicher auch im nächsten Jahr in der Verbandsliga spielen zu dürfen, sind noch drei Punkte aus zwei Spielen notwendig. Und das mit dem WHV und Prittitz zwei Kreisderbys warten, macht die Sache nicht leichter.
Für den TSV spielten: Mirko Hüttig und Christian Kuckuk im Tor; Peter Klaaßen (9), Ingo Graßmeyer (7/1), Frank Eichardt (5/1), Sebastian Enke, Kevin Jänckel, Nico schendel (je 3), Sven Bieler (2), Thomas Stößer, Eckhard Reischke
