Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben - TuS 1947 Radis 31:25 (17:14)
Beste Saisonleistung führt zum Erfolg

Bereits 2 Minuten vor dem Schlusspfiff gab es von den knapp 200 Zuschauern stehende Ovationen für den TSV Reichardtswerben. Christian Kuckuk hielt gerade eine Siebenmeter-Pirouette des polnischen Ex-Nationalspielers Krystof Zubrzak und machte auch die folgenden drei Nachwürfe zunichte, im Gegenstoß stellte Frank Uhlemann den 31:25 Endstand her. Doch den Applaus hatten sich die Reichardtswerbener über die gesamten 60 Minuten verdient. Erinnerungen an die phantastische Vorsaison wurden wach, doch darf man sich dadurch nicht blenden lassen. Der Erfolg führt den TSV wieder auf Platz neun der Tabelle. Doch ein Sieg - wenn auch spielerisch beinahe glanzvoll - macht noch lange keinen Sommer. Trotzdem ließen sich die TSV-Spieler gebührend feiern.

"Das Spiel war Balsam für die Seele, wir wissen, dass wir es noch können", meinte Kapitän Peter Klaaßen. Auch Coach Michael Herda war voll des Lobes für seine Akteure. "Grundstein war heute unsere engagierte Abwehrarbeit. Hinten brannte kaum etwas an. Den Polen hatte wir gut im Griff, nur sechs Feldtore sprechen für unsere Defensive und die Torleute. Wenn es nach mir ginge, könnte nächste Woche gleich der Nächste kommen", spielte der Trainer auf die Weihnachtspause an.
Von Beginn an ließen die Reichardtswerbener in der Geiseltalhalle in Braunsbedra keine Zweifel aufkommen, wer Herr im Hause war. Aus einer dichten und vor allem sehr beweglichen 5:1 Deckung mit einem wieder starken Mirko Hüttig startete der TSV schnelle Gegenangriffe und unterband damit das ständige Wechseln der Gäste.

Sebastian Enke, Thomas Stößer, Ingo Graßmeyer und Eckhard Reischke legten schnell auf 4:1 vor, zweimal Klaaßen und wiederum Graßmeyer sorgten für den zwischenzeitlichen 9:5 Stand in der 15. Minute. Nico Schendel hatte auf der Mitte für den fehlenden Frank Eichardt die Fäden fest in der Hand und zog ein kluges Spiel aus dem Rückraum auf. So gelangen dem TSV viele schön herausgespielte Treffer, weil auch die Außen ständige Gefahr darstellten. Vor allem die Rückkehr von Kevin Jänckel, der sich im ersten Saisonspiel an der Archillessehne verletzt hatte, zahlte sich aus. Vier Tore konnte der 24jährige zum Erfolg beitragen. Zur Halbzeit kamen die Gäste durch Zubrzak noch einmal auf 17:14 heran.

Herda warnte beim Pausentee seine Mannschaft noch einmal eindringlich vor den gefährlichen Gästen, die Mannschaft hatte diesmal wohl zugehört. Zumindest zu Beginn der zweiten Hälfte. Der 6-Tore-Vorsprung beim 21:15 in der 38. Minute war dann aber wohl zuviel des Guten. Die nicht aufgebenden und immer torgefährlichen Gäste kamen so noch einmal auf 22:20 heran. Herda reagierte, stellte Bieler als persönlichen Betreuer für Zubrzak ab, der den Polen schließlich komplett abmeldete. Und nach vorn ging wieder die Post ab. Jänckel überlief die komplette Radiser Deckung, Klaaßen hatte im 1:1 mit seinem Gegenspieler meist die bessere Antwort. Über 25:20 und 28:23 konnte der TSV die Führung konstant halten und in der Schlussphase noch leicht ausbauen. 
Mit 10:14 Punkten haben die Reichardtswerbener jetzt wieder Anschluss ans erweiterte Mittelfeld gefunden. Das nächste Spiel findet übrigens wieder gegen Radis statt, das Hochwasser war an der Verlegung schuld.

Für den TSV spielten:
Mirko Hüttig und Christian Kuckuk im Tor; Ingo Graßmeyer (8/2), Nico Schendel (7/2), Kevin Jänckel, Peter Klaaßen (je 4), Sebastian Enke, Eckhard Reischke (je 2), Thomas Stößer, Frank Uhlemann, Torsten Nöhring, Sven Bieler (alle 1).

von Daniel Wolf-Dziura

zum Anfang