Berichte I. Männer

11.04.08

Am Ende wussten beide Teams nicht, ob sie sich freuen sollten oder nicht, ob man einen Punkt gewonnen oder verloren hatte. In der Handball Verbandsliga trennten sich am Sonntag in Braunsbedra der TSV Reichardtswerben und die Gäste vom Roßlauer HV Jahn leistungsgerecht 28:28 unentschieden. Dabei stellten die TSV-Spieler die Nerven der Zuschauer wiedereinmal auf eine Zerreißprobe, lagen die Herda-Schütztlinge in der 45. Minute mit 18:23 zurück. Doch angetrieben vom überragenden Frank Eichardt und dem in der Schlussphase trotz Verletzung zurückgekommenen Peter Klaaßen konnten die Hausherren die Partie beinahe noch drehen. "Das Ergebnis geht völlig in Ordnung, heute hatten wir keine zwei Punkte verdient. 45 Minuten lang waren wir gar nicht auf dem Platz, erst als es hektischer wurde ist die Mannschaft erwacht," so TSV-Chefcoach Michael Herda.

Im ersten Spielabschnitt wirkten einige Reichardtswerbener wie abwesend. Immer wieder gestattete die Hintermannschaft den Gästen den freien Wurf aufs Tor. Auf beiden Außenpositionen brannte es meist lichterloh. Nach zehn Minuten dann der nächste Schock, Mannschaftskapitän Peter Klaaßen, mit einer schmerzhaften Verletzung am Wurfarm ins Spiel gegangen, musste raus. Für ihn kam der aus der Zweiten nachnominierte Thomas Stößer, mit dem deutlich mehr Engagement und Agressivität in die TSV-Defensive zurückkehrte. Trotzdem bestimmten die Gäste weiterhin deutlich die Partie. Selbst nach der Halbzeit (13:15), in der in der Reichardtswerbener Kabine einige klare Worte fielen, machten die Roßlauer weiter, was sie wollten. Von außen zappelte fast jeder Wurf im TSV-Netz, Mirko Hüttig und Christian Kuckuk wurden zu oft von ihren Vorderleuten alleine gelassen.
In der 45. Minute schienen dann alle Felle davon zuschwimmen. Der TSV lag schon 18:23 zurück, Sebastian Enke gingen wieder einmal die Nerven durch (2 min), Frank Eichardt verschoss einen Strafwurf und baute sich gerade an diesen Negativerlebnissen wieder auf.

Klaaßen hielt es nicht mehr auf der Bank aus, schnappte sich das Leder und beförderte es mit viel Kraft und Gewalt ins Roßlauer Tor. Eichardt, mit 11 Toren bester Schütze, stand dem in nichts nach und als dann auch Stößer von außen ohne Fehlwurf blieb, kippte die Partie. Beim 26:26 hatten die Hausherren erstmals ausgeglichen, jetzt waren sogar die Chancen für zwei Punkte da. Die Roßlauer halfen auch noch freundlich mit, holten sich in der Schlussphase eine doppelte Zeitstrafe, so dass sie die letzten vier Minuten in Unterzahl agieren mussten. Doch zwei Punkte wären zuviel des guten gewesen.
Die Reichardtswerbener bleiben weiter auf dem zehnten Tabellenplatz und haben jetzt 7:9 Punkte auf ihrem Konto.

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