Berichte I. Männer

11.04.08

SV Stahl Thale - TSV Reichardtswerben 26:24 (12:8)
Auswärtsniederlage trotz großem Kampf

Galgenhumor machte sich nach der 26:24 Niederlage beim Aufsteiger Stahl Thale in der Reichardtswerbener Kabine breit. TSV-Trainer Michael Herda schüttelte den Kopf, Kapitän Peter Klaaßen grinste breit und brachte es schließlich auf den Punkt: "Heute konnten wir nicht gewinnen, nicht nur weil wir schlecht aufs Tor geworfen haben, sondern auch ständig gegen zwei Mann mehr kämpfen mussten. Aber die Tore müssen wir trotzdem selber machen". Kreisspieler Ingo Graßmeyer nahm die Minuspunkte auf seine Kappe: "Ich muss nur die sieben Hunderprozentigen reinmachen, dann gehen wir als Sieger vom Parkett". Damit hatte der 120 Kilo-Athlet zwar teilweise recht, aber Handball ist immer noch eine Mannschaftssportart. Herda schließlich lobte die Truppe für die kämpferische Einstellung, sagte zum Spiel aber nichts mehr. Der Frust saß tief. Aber was war eigentlich passiert ?

Die Reichardtswerbener verschliefen den Start in der Thalenser Sporthalle völlig. Die junge Heim-Sieben, die fast nur aus dem Rückraum agierte ging schnell mit 4:1 in Führung, ehe die Gäste langsam munter wurden. Mirko Hüttig im TSV-Kasten stellt sich besser auf die Bälle des Gegners ein und brachte die Gäste damit besser ins Spiel. Schnell konnte man auf 4:5 verkürzen, doch schon Mitte der ersten Hälfte sündigten die Reichardtswerbener mit besten Einwurfmöglichkeiten. Graßmeyer am Kreis brauchte fast immer den zweiten Versuch über einen Strafwurf, und die waren an diesem Tag ein Hauptproblem. 5 Siebenmeter konnte der TSV nicht verwandeln und besiegte sich letztlich damit selbst. Zur Pause lagen die Gäste mit 12:8 in Rückstand. Entschieden war da noch nichts und Herde appellierte eindringlich an seine Spieler, die den Worten auch Taten folgen ließen. 

Deutlich engagierter gingen die Gäste jetzt zu Werke. Vor allem der Mittelblock mit Frank Eichardt, Eckhard Reischke und Peter Klaaßen hatte sich jetzt besser auf den starken Stahl-Rückraum eingestellt. Doch nützen sollte die Leistungssteigerung nichts mehr. Unverständliche und einseitige Pfiffe brachten den TSV laufend aus dem Konzept. Nico Schendels Gegenspieler bekam wegen Nachschlagens nichts, dafür musste der TSV-Spieler vom Parkett, Reischke flog nach einem Allerweltsfoul vom Platz und Klaaßen folgte schließlich auch noch. Handball war schon lange nicht mehr der Mittelpunkt. Trotzdem kämpften die Gäste weiter bis zum Umfallen, kamen auf 22:21 heran, konnten die Partie, die in der Schlussphase völlig eskalierte, aber nicht mehr drehen. Die Thalenser nahmen die Geschenke großzügig an und kamen zu zwei trotzdem nicht unverdienten Punkten, weil sie einfach abgeklärter agierten. Doch der TSV stand mit seiner Kritik nicht alleine da. Auch Thales Trainer Märzke sprach im nachhinein von "einem sehr guten und schnellen Spiel, dass die Schiris aber nie im Griff hatten."

"Wir müssen die Partie abhaken und halt die Punkte gegen den Abstieg woanders holen, am besten nächste Woche gegen den PSV Halle," so Trainer Herda mit einigem Abstand. Fehlen wird in den nächsten beiden Spielen auf jeden Fall Nico Schendel, dem die Unpateiischen noch eine Beleidigung unterstellten. 

Für den TSV spielten:
Hüttig und Kuckuk im Tor; Graßmeyer (6/2), Schendel (5), Eichardt (4/1), Klaaßen (3), Reischke, Nöhring, Enke (je 2), Bieler, Uhlemann

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