Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben - SV Stahl Thale 28:27 (13:12)

Der TSV Reichardtswerben lebt doch noch
Frank Eichardt entscheidet den Krimi in der
Schlusssekunde

Wahre Begeisterungsstürme erntete der zuletzt so arg gebeutelte TSV Reichardtswerben nach dem Schlusspfiff in Braunsbedra. Praktisch mit der Schlusssirene konnte Reichardtswerbens Regisseur Frank Eichardt eine Freiwurf im Gehäuse des SV Stahl Thale unterbringen, ehe die Rot-Weißen endlich wieder Freudentänze aufführen konnten. "Irgendwie hat sich ja keiner mehr getraut zu werfen. Ich hab das Ding einfach draufgehauen, dass er noch zweimal den Pfosten streichelte war zwar nicht eingeplant, aber Hauptsache der Ball war drin, so der 34jährige zur entscheidenden Situation beim 28:27 Erfolg des TSV.

Die Gäste, die handballerisch die etwas feinere Klinge boten, standen am Ende ohne Punkt da, haben sich dies aber selbst zuzuschreiben. Nervliche Defizite der Stahl-Spieler Benecke und vor allem Röse (Disqualifikation, trat gegen Kevin Jänckel nach) brachten die Gäste in der Schlussphase ständig in Unterzahl und damit auch auf die Verliererstraße. Thales Trainer Märzke war zwar sauer, sah es jedoch noch locker. "Die Spieler sind noch zu jung, hier fehlt ein wenig Erfahrung". Doch plötzlich steht auch der bislang starke Aufsteiger wieder mitten im Abstiegskampf.
Den Reichardtswerbenern kann das erst mal egal sein. Durch den Heimsieg rutschte die Herda-Truppe wieder auf Platz 11 und hat jetzt 4 Punkte Abstand zu einem Abstiegsplatz. Beste Werfer in der mit 200 Zuschauern wieder gut gefüllten Geiseltalhalle waren Schendel für den TSV und John für die Gäste mit jeweils 10 Treffern.

Nach der ausgeglichenen ersten Hälfte (13:12) kamen die Hausherren mit leichten Vorteilen aufs Parkett zurück. Schnell konnten die Reichardtswerbener drei Tore Differenz zwischen sich und die Gäste legen (16:13, 20:17), doch die pfeilschnellen Gäste kämpften sich postwendend wieder heran. In der 45. Minute fiel der 21:21 Ausgleich, die Schlussphase sollte dann nichts für schwache Nerven werden. Schendel, egal ob fast aus dem Stand oder mit viel Risiko Mann gegen Mann brachte den TSV selbst in zweifacher Unterzahl immer wieder mit einem Tor in Front. Doch Mirko Hüttig musste im Kasten auch immer wieder hinter sich greifen. Kevin Jänckel brachte seine Farben in der 57. Minute wieder mit 27:26 in Führung. Thale nahm seine Auszeit doch die Harzstädter verloren jetzt die Nerven. Dem Rot von Röse folgte noch eine Zeitstrafe wegen Meckerns, sodass die Gäste in der Schlussphase nur noch in Unterzahl agierten. Der Stahl-Sieben gelang zwar nochmals der Ausgleich, doch Eichardts Treffer in letzter Sekunde brachte den Hausherren zwei wichtige Punkte und auch hoffentlich das nötige Selbstvertrauen für die nächsten schweren Spiele.

Für den TSV spielten:
Hüttig und Kuckuk im Tor; Schendel (10), Graßmeyer (7/3), Klaaßen (4), Eichardt (3), Reischke, Jänckel (je 2), Bieler, Stößer

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