Berichte I. Männer

11.04.08

Weißenfelser HV 91 : TSV Reichardtswerben  24:23 (12:11)

Auswärts gibt's wieder keine Punkte 

Auch beim WHV konnte der TSV Reichardtswerben seinen Auswärtskomplex nicht ablegen. Zwar machten die vielen TSV-Fans das Spiel in der Weißenfelser Westhalle praktisch zum Heimspiel, doch die Punkte holte sich am Ende der Gastgeber. "Schade dass wir unseren Leuten kein Erfolgserlebnis für die grandiose Unterstützung bieten konnten, die Saison ist völlig im Eimer", schätze TSV-Kapitän Peter Klaaßen nachdenklich ein. Dabei verpassten die Reichardtswerbener mit einem Punktgewinn auch den vorzeitigen Klassenerhalt, so dass im Endspiel am kommenden Wochenende gegen die HSG Prittitz-Gieckau wohl der zweite Absteiger ermittelt wird. "Genau diese Konstellation wollten wir unbedingt vermeiden, doch gegen uns konnten sich die Weißenfelser leider noch mal motivieren", spielte Präsident Gisbert Berhold auf die 10-Tore-Schlappe des WHV in Bad Lauchstädt an. Sei´s drum. Die Karre aus dem Dreck ziehen müssen die Spieler schließlich selbst.

Es gab also auch keinen glücklichen Einstand für den neuen TSV-Trainer Michael Päschel, der seine Mannschaft trotzdem lobte. "Die bessere Truppe hat jedenfalls nicht gewonnen, uns haben die unglücklichen Strafzeiten das Genick gebrochen. Und Siebenmeter müssen ins Tor", so der 44jährige.
Nach schwachen Start (2:6) kam der TSV richtig ins Rollen. Sebastian Enke war mit fairen Mitteln an diesem Tag nicht zu stellen, doch seine Torausbeute war letztlich zu gering. Coach Päschel stellte für den "WHV-Handballer des Jahres" Karsten Hammer ab der 10. Minuten Thomas Stäßer ab, der den Rückraumschützen völlig abmeldete. Beim 9:9 war der TSV wieder dran, ging kurz darauf durch eine Kontertor von Stößer auch in Führung. Beim 12:11 wurden die Seiten gewechselt.

Die sonst übliche Schlafwageneinheit folgte diesmal nicht, der TSV war hellwach und zog auf 16:13 davon. Graßmeyer im nachfassen vom Kreis sowie Reischke per Konter trugen sich in die Torschützenliste ein. Der WHV kam aber wieder zurück ins Spiel, auch weil Jänckel von Rechtsaußen trotz bester Einwurfmöglichkeiten in Wyremba im WHV-Tor seinen Meister fand. In der hektischen Schlussphase mit vielen Strafzeiten (insgesamt 23) und drei Roten Karten (Stößer, Reischke / Götze) behielten die Weißenfelser kühlen Kopf. Selbst beste TSV-Chancen fanden nicht mehr den Weg ins gegnerische Netz, so dass der WHV beim 22:21 erstmals wieder führte. Und dann passierte das, was die ganze Saison schon passiert. Wenn man kein Glück hat, kommt meistens auch noch Pech dazu. Oder: Wer nicht trifft, wird getroffen. Da passte eben auch ins Bild, dass Klaaßen beim Siebenmeter der Ball aus der Hand rutschte und Enke trotz zweier Vorlagen keinen Tempogegenzug einleiten konnte. Das Ende ist schnell erzählt, der WHV traf zum 24:23 und der TSV eben nicht mehr.

Gut gespielt und wieder keine Punkte. Die letzte Chance haben die Reichadtswerbener gegen Prittitz, der Verlierer dürfte wohl für die Bezirksliga planen, sollte eine anhaltinische Mannschaft aus der Regionalliga absteigen. Und was auch noch ins Bild passt ist die Tatsache, dass der TSV im wichtigsten Spiel des Jahres nicht in der heimischen Braunsberdraer Geiseltalhalle antreten kann, sondern in die neue Hohenmölsener Sporthalle ausweichen muss. 
Anwurf am Samstag, 03. Mai um 16.00 Uhr, Sporthalle Hohenmölsen, Gymnasium
Meister und Aufsteiger in die Oberliga ist der SV Anhalt Bernburg II, der sich bereits am vorletzten Spieltag den Titel sichern konnte. Vizemeister Wittenberg II kann die Saalestädter auch bei deren Niederlage nicht mehr abfangen, da die Bernburger im direkten Vergleich vorn sind.

TSV mit: Kuckuk, Hüttig im Tor; Schendel, Enke (je 5), Graßmeyer (4), Klaaßen (4/1), Eichardt (3), Reischke, Stößer (je 1), Haustein, Uhlemann, Jänckel

WHV mit: Wyremba, Fischer im Tor; Götze (6), Wünsch, Hammer (je 4), Reichert (3), Weihrauch, Schäfer (je 2), Kunth, Braun, Schmidt (je 1), Thomannek

von Daniel Wolf-Dziura

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