GW Wittenberg-Piesteritz II - TSV Reichardtswerben 26:25 (14:15)
TSV Reichardtswerben verschenkt gegen Spitzenteam beide Punkte
Die Reichardtswerbener Verbandsliga-Handballer bleiben auswärts weiter ohne Doppelpunktgewinn. Und die Frage, warum der spielerisch meist hochgelobte TSV mitten im Abstiegskampf steckt, kann jetzt auch beantwortet werden. Beim Tabellenzweiten in Wittenberg hatten die Herda-Schützlinge den Sieg schon fest in der Hand, ehe grobe individuelle Fehler den Gast bestraften und die Wittenberger mit 26:25 siegten und zu zwei Punkten kamen, wie die Jungfrau zum Kinde. "Die letzte Spielminute sagt ja viel über das derzeitige Dilemma aus. Zumindest das Unentschieden müssen wir bei 20 Sekunden Spielzeit. Das ganze ist eine reine Kopfsache. Spielerisch war im ganzen Match kein Unterschied zwischen beiden Mannschaften zu erkennen, doch beim Blick in die Tabelle wird mir fast schlecht", so der Trainer des TSV.
Über sechzig Minuten sahen die Zuschauer eine Verbandsliga-Begegnung auf höchsten Niveau. Anscheinend liegen dem TSV die schnellen und spielstarken Gegner, anders sind die gravierenden Leistungsschwankungen derzeit nicht erklärbar. Von Beginn an war das Tempo sehr hoch, beide Mannschaften spielten eine schnelle Mitte und versuchten gleich mit der ersten Welle zum Erfolg zu kommen. Frank Eichardt führte auf der Mitte klug Regie und vor allem die linke Aufbaureihe mit Nico Schendel und Eckhard Reischke kam auch die vielen Toren aus dem gebunden Spiel. Zur Pause führte der TSV mit 15:14.
Nach der Halbzeit sah es ähnlich aus. Das Tempo war weiterhin sehr hoch, wer damit gerechnet hatte, dass eine Mannschaft irgendwann einbrechen sollte, wurde bis zum Schluss enttäuscht. Vor allem Reischke war nicht zu stellen, leistete sich keinen Fehlwurf und traf sechsmal von Linksaußen. Kurzzeitig kritisch wurde es, als die Hausherren in der 48. Minute mit 22:20 in Führung gingen, doch besonders Christian Kuckuk im TSV-Kasten brachte die Wittenberger reihenweise zum verzweifeln. Doch seine 21 Paraden sollten am Ende auch nicht reichen. Der TSV drehte den Spieß wieder herum und führte in der 57. Minute mit 25:23, ein Punkt war mehr als sicher. Doch das es nicht reichen sollte, hat sich der TSV ganz alleine zuzuschreiben. TSV-Kapitän Peter Klaaßen dazu: "Wittenberg hat nicht gewonnen sondern wir verloren, eigentlich unfassbar. Diesmal ging es uns so, wie ansonsten den Wittenbergern."
Eine bittere Niederlage, die den TSV aber nicht umwerfen darf. Die Erkenntnis, Handball auf gutem Niveau spielen zu können, müssen die Reichardtswerbener mit ins nächste Spiel gegen Bad Lauchstädt mitnehmen. Dort gibt es dann auch die BigPoints gegen den Abstieg.
Der TSV spielte mit:
Christian Kuckuk und Mirko Hüttig im Tor, Eckhard Reischke, Nico Schendel (je 6), Frank Eichardt (6/4), Ingo Graßmeyer, Peter Klaaßen, Kevin Jänckel (je 2), Sebastian Enke (1), Thomas Stößer, Frank Uhlemann
