Berichte I. Männer

11.04.08

SV Friesen Frankleben - TSV Reichardtswerben 23:24 (14:12)

Reichardtswerbener behalten in Frankleben die Nerven

Die Siegesserie des TSV ist auch in Frankleben nicht gerissen. Im fünften Spiel in Folge gelang den Reichardtswerbenern auch bei den Friesen in Frankleben ein Doppelpunktgewinn. In einer dramatischen und vor allem in der Schlussphase äußerst hektischen Partie behielten die TSV-Akteure die Nerven und ließen sich auch vom aufgebrachten Publikum nicht beirren. Neunzig Sekunden vor Spielende wuchtete Sebastian Enke den entscheidenden Ball zum 24:22 in die Franklebener Maschen und mehr als den Anschlusstreffer ließen die Gäste selbst in doppelter Unterzahl nicht mehr zu. "Wir haben heute taktisch diszipliniert gespielt, das war letztlich entscheidend. Das Time-Out vierzig Sekunden vor dem Ende kam zum richtigen Zeitpunkt", so Spielertrainer Peter Klaaßen.
Das die Begegnungen in Frankleben kein Selbstgänger sind, war allen Beteiligten von Beginn an klar. Trotzdem taten sich die Gäste vor allem im ersten Spielabschnitt sehr schwer. Der Abwehrblock reagierte zu passiv, so dass vor allem der Franklebener Olaf Zech (10 Tore) machen konnte, was er wollte. Auf mehr als zwei Tore ließ der TSV die Friesen aber nicht entkommen. Vor allem Enke zerrte an den Ketten und war trotz Sonderbewachung und einiger Fahrkarten mit acht Treffern bester TSV-Werfer. Zur Pause führte der Gastgeber mit 14:12, es war also noch alles drin.
In der Kabine stellte Coach Wolf-Dziura dann seine Mannschaft taktisch um. "Wir mussten vor allem das Tempo deutlich erhöhen, weil wir im Positionsspiel gegen den kompakten Franklebener Abwehrblock kaum zum Zuge kamen. Über den Kreis lief heute fast nichts, ohne Ingo Graßmeyer groß kritisieren zu wollen," meinte der 31jährige. Doch die Rechnung ging erst gegen Spielende auf. Bis zum 20:18 für den Gastgeber konnte sich keine Mannschaft absetzen. Natürlich wurde dann auch die Hektik in der vollen Harry-Kaßler-Sporthaklle immer größer. Die Schiedsrichter ließen sich davon jedenfalls nicht beeindrucken und schickten einige meckerfreudige Franklebener auf die Strafbank. "Endlich haben sich bei uns einmal alle am Riemen gerissen und keine unnützen Strafzeiten bekommen", kommentierte Frank Eichardt die Geschehnisse. Die TSV-Spieler nutzten die zahlenmäßige Überlegenheit zum 20:22, doch noch immer waren 9 Minuten zu spielen. Auf beiden Seiten wurden jetzt klarste Einwurfmöglichkeiten vergeben, so dass Graßmeyeres zweiter Treffer vom Punkt sowie Enkes Fernwurfgeschoss den glücklichen aber verdienten TSV-Sieg sicherten. Mit einigen Zuschauern und Verantwortlichen des Gastgebers gingen aber noch die Nerven durch. Unter anderem wurden die Schiedsrichter von einem Zuschauer bespuckt. Bleibt zu hoffen, dass der Verband hier grundsätzlich durchgreift.
Mit 15:7 Punkten stehen die Reichardtswerbener weiter im oberen Tabellendrittel und haben sich damit eine sehr gute Ausgangsbasis für die Spiele im neuen Jahr geschaffen.

TSV mit:
Christian Kuckuk und Mirko Hüttig im Tor; Sven Bieler, Frank Eichardt (4/2), Sebastian Enke (8), Ingo Graßmeyer (2/2), Kevin Jänckel (3), Peter Klaaßen (4), Eckhard Reischke (1), Nico Schendel (1), Thomas Stößer (1), André Rößler

von Daniel Wolf-Dziura

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