Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben - SV Steuden 30:31 (18:17)

Aufholjagd wird nicht belohnt

Ein Blick in die Gesichter der TSV-Handballer sprach Bände. Völlig niedergeschlagen saßen die Hausherren auf der Bank, während die Gäste aus Steuden einen unerwarteten, aber verdienten Auswärtssieg feiern konnten. Die Aufholjagd in den letzten 10 Spielminuten brachte letztlich nichts mehr ein. "Kämpferisch können wir uns nichts vorwerfen. Das die Mannschaft nach dem 24:30 noch einmal zurückkam, zeigt dass die Moral intakt ist. Ein Punkt war greifbar nahe, schade das der Ball vom Innenpfosten ins Feld zurückprallt", so ein sichtlich enttäuschter Peter Klaaßen nach Spielende. Bei 50 zu spielenden Sekunden hatten die Reichardtswerbener die Großchance zum 31:31 Ausgleich - der schließlich doch nicht mehr fallen sollte. Auch den letzten Freiwurf 4 Sekunden vor Ultimo brachten die Hausherren nicht mehr unter.

Die Ursache für die Niederlage brachte Coach Wolf-Dziura auf den Punkt. "Wir haben die Steudener zu ihrem Spiel eingeladen. Keine andere Mannschaft hat solche Qualitäten im Tempogegenzug, wir müssen im Angriff einfach cleverer agieren. Die Abwehr jedenfalls stand, heute haben wir uns im Angriff selbst geschlagen."
Im ersten Spielabschnitt hatten die Reichardtswerbener wieder einmal optisch deutliches Übergewicht. Graßmeyer am Kreis machte in den ersten 15 Minuten was er wollte (7 Tore), wurde danach aber komplett abgemeldet. Der Rückraum mit Schendel, Eichardt und Enke traf bis zur Halbzeit ebenfalls nach belieben. Nur versäumte es der TSV bis zur Halbzeit einen zählbaren Vorsprung heraus zuwerfen. Das 18:17 ließ für beide Teams genügend Hoffnung auf eine siegreiche Partie.

Verrechnet hat sich das Reichardtswerbener Trainergespann aber mit seiner Halbzeitansprache. Denn nicht die Abwehr machte ab der 30. Minute Sorgen sondern der bis dahin funktionierende Angriff. Die Steudener kam jedenfalls hellwach aus der Kabine. 5 Minuten ohne Tor des TSV sowie 6 einfache Kontertore der Gäste stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Dahin war das Selbstbewusstsein, dahin auch der Spielüberblick. Eine bittere Erkenntnis für den TSV: Wer selbst nicht trifft wird getroffen. Beim 24:30 in der 50. Minute war eigentlich alles erledigt, doch der TSV zeigt noch einmal sein großes Kämpferherz. Angetrieben vom phantastischen Publikum kamen die Hausherren noch einmal zurück, nur das Happy-End blieb aus. Vielleicht hatten einige ja zwischenzeitlich auch das Derby nächstes Wochenende im Kopf.

TSV mit: 
Mirko Hüttig und Christian Kuckuk im Tor; Andre Rößler (1), Eckhard Reischke (1), Kevin Jänckel (1), Daniel Kühling, Torsten Nöhring (1), Sebastian Enke (6), Nico Schendel (7), Frank Eichardt (7/2), Ingo Graßmeyer (7/2), Thomas Stößer

von Daniel Wolf-Dziura

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