Berichte I. Männer

11.04.08

SV Steuden – TSV Reichardtswerben 23:23 (12:11)

Auswärtspunkt wie Sieg gefeiert
TSV-Handballer in Schlussphase mit Nerven wie Drahtseile

In einer äußerst hart geführten Verbandsliga-Partie zwischen dem SV Steuden und dem TSV Reichardtswerben konnten die Gäste am Ende über einen mehr als verdienten Punkt jubeln. Drei Sekunden vor der Schlusssirene übernahm TSV-Spielführer Peter Klaaßen die Verantwortung und traf aus spitzem Winkel zum 23:23 Ausgleich. Der Schlusspfiff ging in ohrenbetäubendem Jubel der TSV-Spieler und ihrer Fans unter. „Wir haben uns den Punkt mehr als verdient, weil wir die bessere Mannschaft waren und in der Schlussphase endlich auch die Nerven behalten haben. Das Abstiegsgespenst bleibt wohl doch länger in Steuden“, so ein zufriedener TSV-Coach Wolf-Dziura.

Der TSV präsentierte sich endlich wieder als Einheit am nahm das teilweise überharte Spiel der abstiegsbedrohten Gastgeber an. Der SV Steuden, eh` schon Angstgegner des TSV Reichardtswerben, wollte das Spiel mit allen Mitteln gewinnen und griff auch oft genug zu unsauberen Mitteln. Leider wurde diese nur unzureichend geahndet, so dass der TSV vor allem in Angriff ordentlich einstecken musste. Doch die zuweilen sehr unorthodoxe Spielweise des Gastgebers brachte auch in Deckungsverband einige Probleme. Vor allem der stämmige Graßmeyer hatte einige Probleme mit dem wendigen gegnerischen Kreisspieler. Erst nach der Umstellung in der Abwehr verdiente diese auch ihren Namen. Viele Fehlwürfe auf beiden Seiten prägten weiter den Lauf des Spiels, so dass beim 12:11 Pausenstand relativ wenig Tore fielen.

Doch auch im zweiten Abschnitt sollten nicht mehr Tore fallen. Zuvor forderte das TSV-Trainergespann noch mehr Einsatzwille und Disziplin ein. Zumindest der Einsatz stimmte im weiteren Verlauf. Rückkehrer Nico Schendel brachte sich selbst aber vorher schon arg in Bedrängnis, denn zwei unnötige Zeitstrafen standen bereits auf dem Prokotoll. In der 42. Minute war´s schließlich vorbei. Diesmal schuldlos kam Zeitstrafe Nummer drei und damit der Rote Karton. Der Gastgeber nutzte jetzt einige Abstimmungsprobleme und ging sogar mit 20:16 in Führung. Doch vor allem Klaaßen und Sebastian Enke übernahmen jetzt die Verantwortung. Enke, in der ersten Hälfte noch mit einigen Fahrkarten, traf jetzt wie er wollte und auch Graßmeyer am Kreis zerrte an den meist drei Gegenspielern und konnte sich durchsetzen. In der 55. Minute war der TSV wieder dran, ging in Führung und verkraftete auch die Disqualifikation gegen Reischke. Turbulent dann die letzten Sekunden. Steuden hatte zum 22:22 ausgeglichen und verwarf völlig freistehend. Zur Überraschung aller ertönte aber der Siebenmeterpfiff. Geschenke nimmt man schließlich gern an und plötzlich lag der TSV 15 Sekunden vor Ende wieder hinten. Doch dann kam der Mann für die zumeist ganz wichtigen Tore...

Der TSV Reichardtswerben ist weiter Tabellenvierter und kann mit breiter Brust ins Derby blicken. Am kommenden Sonntag empfangen sie in der ganz sicher ausverkauften Geiseltal-Hölle den Weißenfelser HV 91. Für Spannung ist schon im Vorfeld gesorgt.

Es spielten:
Hüttig und Kuckuk im Tor; Klaaßen (7), Enke (6), Jänckel (4), Graßmeyer (4/1), Reischke (1), Schmidt (1), Schendel, Rößler, Stößer

von Daniel Wolf-Dziura

zum Anfang