Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben – SV Germania Borne 26:20 (17:7) Hinspiel: 33:20

Reichardtswerbener Handballer schaffen den Klassenerhalt

Die Handballer des TSV Reichardtswerben haben den Klassenerhalt in der Verbandsliga geschafft. Sie blieben auch im zweiten Relegationsspiel gegen den 13. der Nordstaffel Germania Borne mit 26:20 siegreich. Das Hinspiel gewann die TSV-Sieben mit 33:20 (MZ berichtete). Damit haben die Männer um Spielertrainer Peter Klaaßen den Kopf noch aus den Schlinge ziehen können. In der regulären Saison kam die rot-gekleidete Heimsieben nur auf den vorletzten Platz und hätten eigentlich in die Bezirksliga absteigen müssen. „Im Endeffekt hatten wir auch Glück, dass kein Vertreter aus Sachsen–Anhalt aus der Regionalliga abgestiegen ist. Trotzdem gehört meine Mannschaft mit voller Truppe nicht in den Tabellenkeller“, meinte ein sichtlich erlöster Klaaßen nach dem Spiel und spielte noch einmal auf das große Verletzungspech in der Rückrunde an. Doch nach dem Abpfiff spielte dass alles keine Rolle mehr. Spieler und Fans lagen sich in den Armen und feierten den Klassenerhalt. Für die Gäste heißt es in der nächsten Saison Bezirksliga West. Bornes Trainer Mathias Schmidt relativierte auch die Leistung seiner Truppe. „Uns hat das Hinspiel das Genick gebrochen. Für die Leistung meiner Jungs kann ich mich heute nur entschuldigen“, so der 40jährige. Die Gäste ließen in der Schlussphase ihrem Frust freien Lauf und leisteten sich insgesamt drei unnötige Rote Karten.

Zuvor zeigten die Hausherren noch einmal klar, wer Herr im Ring war. Zwar versuchten die Germania-Akteure mit einer offensiven 4:2 Deckung noch einmal alles, doch die TSV-Bank reagierte schnell. „Nach den Pressdeckungen gegen Sebastian Enke und Peter Klaaßen mussten wir umstellen, deshalb die Auswechslung von Ingo Graßmeyer“ erklärte Gisbert Berhold die Situation. Der Reichardtswerbener Rückraum zeigte sich unbeeindruckt und spielte noch einmal seine Stärken aus. 14:5 stand es nach 23 Minuten für die Roten. Tristan Enke, diesmal für Hüttig von Anfang an im TSV-Gehäuse, stand seiner Nummer Eins in nichts nach und parierte ein knappes Dutzend schwerer Bälle. Beim 17:7 waren zur Halbzeit alle Messen gesungen.

Doch in der Pause hörten wohl nicht mehr alle Reichardtswerbener zu. Schon an der Körpersprache war zu erkennen, dass einige Akteure nicht mehr auf dem Parkett sondern schon bei der abendlichen Feier waren. Die Gäste rochen den Braten, konnten aber lediglich auf maximal 5 Tore aufschließen. Erst als in der Schlussphase mehr Borner Frust als Spielwitz regierte, wurde der TSV noch einmal wach und hob mit einfachen technischen Mitteln die Defensive der Gäste aus den Angeln. Schendel und dem auch in der Abwehr wieder überzeugenden Sebastian Enke waren die letzten Treffer zuzuschreiben.

Der Rest war grenzenlosen Jubel. 300 Zuschauer feierten mit dem TSV den Klassenerhalt. Für die Heimsieben kann die Planung für die nächste Saison in der zweithöchsten Spielklasse des Landes beginnen. Mit dem ersten neuen Spieler ist man sich einig. Linkshänder Jan Schmidt (WHV 91) gab am Rande der Begegnung seine mündliche Zusage, in der nächsten Spielzeit das Trikot der Reichardtswerbener zu tragen.

TSV mit: Mirko Hüttig und Tristan Enke im Tor; Sebastian Enke 3, Ingo Graßmeyer 2, Kevin Jänckel 7/1, Peter Klaaßen 3/1, Daniel Kühling, André Rößler 3, Nico Schendel 6, André Schmidt 1, Thomas Stößer 1, Frank Uhlemann

Von Daniel Wolf-Dziura
 

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