Berichte I. Männer

11.04.08

HG 85 Köthen II gegen TSV Reichardtswerben I 25:24
Gut gespielt, ständig die bessere Mannschaft auf dem Feld und am Ende doch unglücklich verloren. So könnte man in kurzen Worten den Auftritt des TSV Reichardtswerben bei der gastgebenden HG 85 Köthen II beschreiben. Denn diese Niederlage gegen den absolut schlagbaren Konkurrenten war an Dramatik wohl kaum zu überbieten. Als S. Enke 15 Sekunden vor Spielende bei einem Spielstand von 25:24 für den Gastgeber an den Strafstoßpunkt trat, hatte es den Anschein, dass eine aufopferungsvolle Aufholjagd noch mit einem Punkt belohnt werden könnte. Leider sollte dies nicht sein, der Ball ging am Tor vorbei, der TSV verlor mit eben jenem Ergebnis.

Dabei sah es von Beginn an so aus, als hätte der TSV den Gegner fest im Griff, schloss seine Angriffe sicher ab und zog ein variantenreiches Spiel auf. Doch diese optische Überlegenheit schlug sich nicht im Ergebnis wieder, nicht konsequent genug wurde die Heimmannschaft unter Druck gesetzt, so dass es nach 15 Minuten 5:5 stand. Danach begann eine Phase, in welcher der TSV nie mit der vollen Besetzung auftreten konnte. Willkürlich wurden durch die nie überzeugenden, arrogant und anmaßend auftretenden Schiedsrichter Zeitstrafen gegen die Gastmannschaft verteilt. So blieb dem TSV in der weitern Folge nichts anderes übrig, als das Ergebnis bis zur Pause in Grenzen zu halten. Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von vier Toren wurde beim Spielstand von 12:9 die Seiten gewechselt.

Den zweiten Spielabschnitt begann der TSV erneut mit einer zwei Mann Unterzahl, was in diesem Spiel keine Seltenheit darstellte. Trotzdem gelang es den Männern bis zur 37. Minute auf 13:12 zu verkürzen. Doch knapper sollte der Vorsprung der Heimmannschaft in den nächsten zwanzig Minuten nicht ausfallen. Erzielte der TSV einen schön herausgespielten Treffer, zog der Konkurrent sofort nach und nutzte Unkonzentriertheiten in der TSV Hintermannschaft rigoros aus. So lief das Spiel bei einem 2-3 Tore Vorsprung der Heimmannschaft dahin, nach 56 Minuten konnte der erneut zahlreich mitgereiste Anhang einen Spielstand von 24:21 von der Anzeigetafel ablesen.

Zu diesem Zeitpunkt besannen sich die Männer von Spielertrainer Klaaßen auf ihre größte Tugend, den Kampfgeist. Einem schnellen Tor von S. Enke folgte eine Glanzparade vom überzeugend haltenden Keeper T. Enke, der anschließende Gegenstoß brachte die Gäste auf ein Tor heran. Euphorisch wurden die letzten Reserven mobilisiert, der Lohn für die geleistete Arbeit schien zum Greifen nahe. Ein unhaltbarer, verdeckter Hüftwurf vergrößerte den Vorsprung zwar wieder, der Anschluss konnte aber sofort wieder erreicht werden.

30 Sekunden zu spielen, Köthen im Angriff. Eine konsequente und enge Manndeckung des TSV führte zum sofortigen Ballgewinn und zu einer 2 Minuten Strafe für den Gastgeber. 20 Sekunden zu spielen, TSV in Überzahl, letzter Angriff. Einem schmeichelhaften Strafwurf folgte das bereits eingangs geschilderte Szenario. Das Pünktchen schon vor Augen und nun doch mit leeren Händen dazustehen schmerzte doch sehr. Doch sind es gerade diese Erfahrungen, welche das Spiel so spannend und abwechslungsreich erscheinen lassen, sei es für die Spieler oder die Zuschauer.

Zum Abschluss das Kuriose vom Tage. Aus Gründen der Sparsamkeit wird in Köthen die Turnhalle nur bei Spielen der Regionalligavertretung beheizt. Alle anderen Mannschaften, so auch der TSV, dürfen in einer eiskalten Halle auflaufen. Sport frei!

Es spielten: T. Enke & Hüttig im Tor, S. Enke (6/1 Tore), Graßmeyer (3/2), Jänckel (7/1), Klaaßen (2), Kühling (2), Reischke, N. Schendel (3), Stößer

 

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